Apple darf Solarstrom verkaufen

Apple darf Solarstrom verkaufen

Der Technologie-Gigant Apple hat über seine Tochterfirma Apple Energy LLC. die Genehmigung erhalten, Solarstrom aus dem jüngst akquirierten Solarpark in Kalifornien zu verkaufen. Damit baut CEO Tim Cook seine grüne Vision weiter aus und tritt in die Fußstapfen von Google und co. Es gibt allerdings Kritik aus der Branche.

 

Vergangenes Jahr hat die Firma Apple Inc. mal wieder für Schlagzeilen gesorgt. Erstaunlicherweise nicht, weil sie wieder ein neues mobiles Endgerät auf den Markt gebracht haben. Nein, Apple hat 2015 für 850 Millionen US-Dollar einen 130 Megawatt (MW) großen Solarpark in Monterey County, Kalifornien, akquiriert. Damit möchte der Tech-Riese sein neues Hauptquartier und alle Apple-Filialen im Umkreis zu 100 Prozent mit Ökostrom versorgen.

Die US-Regulierungsbehörde Federal Energy Regulatory Commission (FERC) hat nun genehmigt, dass Apple den selbst produzierten, überschüssigen Solarstrom aus all seinen PV-Anlagen zu handelsüblichen Preisen an Privatunternehmen verkaufen darf. „Wenn ein Unternehmen seine eigenen Erzeugungsanlagen besitzt, möchte es auch in der Lage sein, seinen eigenen Strom zu verkaufen“, zitiert Bloomberg Markets Kit Konolige, Analyst bei Bloomberg Intelligence. „Die Entwicklung steht für einen sich verstärkenden Trend, der bei Energieversorgern die Nachfrage nach Strom schrumpfen lässt.“

 

Die grüne Vision von Apple CEO Tim Cook

Apples Einstieg in das Geschäft mit erneuerbaren Energien ist der nächste Schritt vom Smartphone-Pionier, dessen CEO von regenerativen Energien schwärmt. „Wir wissen, dass der Klimawandel real ist„, sagte Tim Cook auf einer Konferenz im vergangenen Jahr. Seiner Ansicht nach sei die Zeit der Diskussionen vorbei, gehandelt werden müsse jetzt. Mit Apples Akquise von mehreren Solarparks möchte er sich Unternehmen wie Google, Microsoft und Amazon als gutes Vorbild anschließen und auch in Zukunft weiter in erneuerbare Energien investieren. Sämtliche Apple-Rechenzentren und Niederlassungen in 23 Ländern werden bereits ausschließlich mit Ökostrom versorgt.

Bereits im Vorfeld der Akquise des 130 MW Solarparks in Monterey County hat Apple in den US-Bundesstaaten Nevada, North Carolina und Arizona PV-Parks mit einer Gesamtgröße von 140 MW erstanden. Darüber hinaus soll der neue Apple Campus zwei Solaranlagen mit 18 Megawatt Leistung sowie ein eigenes Erdgaskraftwerk erhalten.

 

Kritik, wo es keine geben dürfte

Bis zu 60.000 Haushalte könnten mit dem Solarpark in Kalifornien mit grünem Strom versorgt werden, so Apple. Der Energieexperte Niall McDowell glaubt allerdings nicht, dass dies eine realistische Einschätzung ist. Zwar finde er es großartig, dass Technologie-Giganten wie Apple Investitionen in erneuerbare Energien tätigen, wenn sie die Möglichkeit dazu haben. Dies bedeute aber nicht automatisch, dass solche Engagements über Off-Grid-Anlagen hinausgehen müssen. Es gebe nämlich immer noch einen großen Unterschied zwischen dem Installieren eines Solarparks und der Erzeugung bzw. dem Vertrieb von Solarstrom, betont McDowell.

 

Titelbild: Wikimedia Commons

Quellen: BBC, Bloomberg, BIZZ Energy

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