Neue Studie zeigt: Solarparks sind ein Gewinn für die Biodiversität

Neue Studie zeigt: Solarparks sind ein Gewinn für die Biodiversität

Eine neu veröffentlichte Studie des Bundesverband Neue Energiewirtschaft (bne) hat den Einfluss von Photovoltaik-Freiflächenanlagen auf die Artenvielfalt auf den jeweiligen Flächen untersucht.

Dabei wurde der zentralen Frage der Energiewende nachgegangen, ob die optimale Verwendung der knappen Flächen für Klimaschutz, Landwirtschaft und Naturschutz miteinander zu verbinden sind. Dabei kommt die Studie zu dem Ergebnis, dass sich Photovoltaikanlagen auf Freiflächen positiv auf die Biodiversität auswirken.

Die Autoren der Studie Rolf Peschel, Dr. Tim Peschel, Dr. Martine Marchand und Jörg Hauke verfolgten mit der Studie das Ziel darzustellen, ob und in welchem Umfang Photovoltaik-Freiflächenanlagen einen Beitrag zur floristischen und faunistischen Artenvielfalt leisten können.

Vorgehensweise der Studie

Für die Studie wurden die Unterlagen zur Vegetation und Fauna von 75 Solaranlagen auf Freiflächen aus 9 Bundesländern in Deutschland ausgewertet. Die herangezogenen Unterlagen stammen in den meisten Fällen aus der Genehmigungsphase der Solarparks.

Bei immerhin 40 % der untersuchten Parks lagen Unterlagen vor, die zur Auswertung verwendet werden konnten. Insbesondere intensive Untersuchungsergebnisse zum Vergleich des Vorher- und Nachher-Zustands, die für einige Solarparks vorliegen, halfen, aussagekräftige Schlussfolgerungen zu ziehen.

Die grundsätzlich positive Wirkung von PV-Anlagen auf Freiflächen auf die Biodiversität und die Steigerung dieser Wirkung insbesondere in Bezug auf den Reihenabstand der Module und auf die Pflege der Reihenzwischenräume ließ sich daraus ableiten.

Neben einer Auswertung der geeigneten Unterlagen in Bezug auf die Ausprägung der Vegetation und auf die Besiedlung der Parks mit unterschiedlichen Tiergruppen werden in der vorliegenden Studie einige Parks beispielhaft ausführlicher beschrieben. Zudem wurden Studienergebnisse aus vergleichbaren Studien in UK mit aufgeführt.

Wichtige Studienergebnisse

Nach Auswertung der vorliegenden Unterlagen wurden folgende wichtige Studienergebnisse benannt:

  • Da es neben dem Klimaschutzbeitrag durch die Erzeugung erneuerbarer Energie auch gleichzeitig zu einer Flächenaufwertung im Sinne der Erhaltung der biologischen Vielfalt kommen kann, ist eine Flächeninanspruchnahme für PV-Anlagen auf Freiflächen grundsätzlich positiv zu bewerten.
  • Durch eine naturverträgliche Ausgestaltung der PV-Anlage kann die Flächeninanspruchnahme die Artenvielfalt im Park sehr positiv beeinflussen.
  • Ein Hauptgrund für die teilweise arten- und individuenreiche Besiedlung von PV-Freiflächenanlagen mit Arten aus unterschiedlichen Tiergruppen ist die dauerhaft extensive Nutzung oder Pflege des Grünlandes in den Zwischenräumen der Modulreihen, die im starken Widerspruch zu intensiv landwirtschaftlich genutzten Standorten oder Standorten zur Energiegewinnung aus Biomasse stehen.
  • Anhand von Tagfaltern, Heuschrecken und Brutvögeln wurde in der Studie belegt, dass Solaranlagen die Artenvielfalt im Vergleich zur umgebenden Landschaft fördern.
  • Besonders beachtenswert sind die Unterschiede in den Auswirkungen zwischen breiten und schmalen Abständen zwischen den Modulreihen. Durch die Studie wurde belegt, dass breite und besonnte Zwischenräume eine erhöhte Arten- und Individuendichte fördern, nachweislich für die Besiedlung mit Insekten, Reptilien, Brutvögeln und besonders deutlich für Zauneidechsen.
  • Durch die Auswertung der zur Verfügung stehenden Unterlagen wurde auch ein möglicher Trend im Unterschied der Bedeutung kleiner PV-Anlagen im Vergleich zu großflächigen Anlagen ersichtlich. Insbesondere kleinere Anlage wirken als Trittsteinbiotope, die damit Habitatkorridore erhalten oder diese wiederherstellen können. Große PV-Anlagen hingegen können bei entsprechender Unterhaltung ausreichend große Habitate ausbilden, die den Erhalt oder den Aufbau von Populationen z. B. der von Zauneidechsen oder Brutvögeln ermöglichen.
  • Eine große Bedeutung kommt Solarparks auf Konversionsflächen zu, da diese dazu beitragen können, die Sukzession der Vegetation, die zu einem Verlust offener, besonnter Habitate führt, zu stoppen.
  • Die Studie legt ebenso dar, dass es noch weiteren Untersuchungsbedarf gibt. Insbesondere fehlt oft ein Monitoring der Besiedlung der Solarparks nach Errichtung der Anlagen, welches die Bedeutung der Solarparks für die Arten- und Individuendichten verschiedener Tiergruppen deutlich machen würde.

Die Studie liefert ebenfalls Hinweise zu Inhalt, Aufbau und Umfang künftiger Monitoring-Untersuchungen. Ein Ziel solcher Monitorings könnte sein, mittelfristig einheitliche Mindeststandards zum Aufbau von Solarparks zu entwickeln.

Nach Aussage des BNE soll die Studie kontinuierlich fortgeführt werden, in dem immer weitere Parks mit in die Auswertung einbezogen werden.

Die vollständige Studie steht hier zum Download zur Verfügung.

Unser Fazit

Die Erkenntnisse aus dieser Studie, die aufzeigen, dass Solarparks ein Gewinn für die Biodiversität sind, sollten uns helfen, nicht nur die Akzeptanz in der Bevölkerung für diese Art der Erzeugung Erneuerbarer Energien weiter zu steigern und Kritikern mit belastbaren Argumenten zu begegnen, sondern auch bei den Gesprächen und bei Verhandlungen mit den Naturschutzbehörden im Genehmigungsprozess neuer Parks zu unterstützen.

Eine hohe Akzeptanz in der Bevölkerung und eine wohlwollende Unterstützung durch die Naturschutzbehörden werden dazu beitragen, den ambitionierten notwendigen Ausbau der Solarenergie voranzutreiben.

Quelle: Bundesverband Neue Energiewirtschaft e.V.

 Foto: © fenriswolf

Dirk Petschick

Mitgründer und Gesellschafter von Milk the Sun, Dirk ist seit 2009 in der PV-Branche aktiv. Er lebt, arbeitet und schreibt für die Energiewende.

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