Faktencheck: Mythen der Photovoltaik widerlegt
Die Broschüre „Fakten zur Photovoltaik“ gibt seit einem Jahr sachliche Antworten auf die wichtigsten Fragen zur Solarstromerzeugung. Nun ist die zweite, aktualisierte Auflage erschienen. Die Veröffentlichung soll mit Mythen und Missverständnissen rund um die Solarenergie aufräumen.
In Zeiten der weltweiten Energiewende und dem rasanten Ausbau von Photovoltaik-Kapazitäten möchte man meinen, Photovoltaik-Anlagen und Solarstrom stünden ohne Ausnahmen in gutem Licht. Nicht so in Deutschland. Hier wird der Photovoltaik seit einigen Jahren vorgeworfen, den Strom immer teurer zu machen, nichts zum Klimaschutz beizutragen und sich auch wirtschaftlich nicht zu lohnen. Das sind bodenlose Anschuldigungen, die es zu widerlegen gilt.
Das Solar Cluster Baden-Württemberg hat sich genau das zur Aufgabe gemacht. Mit der Broschüre „Fakten zur Photovoltaik“ gibt das Solar Cluster seit einem Jahr sachliche Antworten auf die wichtigsten Fragen zur Solarstromerzeugung, zur Wirtschaftlichkeit von Photovoltaik-Anlagen, ihrem Anteil an der Stromversorgung in Deutschland und ihrem Beitrag zum Klimaschutz. Die Publikation zeigt auch, um wie viel die Stromkosten durch die EEG-Umlage wirklich gestiegen sind und ob finanzschwache Mieter die PV-Anlage des wohlhabenden Hauseigentümers subventionieren. Im Ganzen soll die Broschüre mit Mythen und Missverständnissen um die Solarenergie aufräumen.
Photovoltaik schützt das Klima
Das Ergebnis lässt sich im Flyer nachlesen: Die Photovoltaik trägt nachgewiesenermaßen zum Klimaschutz bei und ist für den Erfolg der Energiewende unerlässlich. Solaranlagen benötigen rund zwei Jahre, um die zu ihrer Herstellung benötigte Energie zu erzeugen. Ab diesem Zeitpunkt tragen sie zur Vermeidung von Treibhausgasen bei. Im Jahr 2015 konnten durch die Photovoltaik bundesweit fast 24 Millionen Tonnen CO2vermieden werden. Das entspricht dem Treibhausgasausstoß von etwa 560.000 Vierpersonenhaushalten. Dass derzeit in Deutschland der CO2-Ausstoß steigt, hat andere Gründe, unter anderem der nicht funktionierende Emissionshandel, der die Stromerzeugung aus Kohle gegenüber der aus Gaskraftwerken attraktiver macht. Soll die Energiewende gelingen, ist in Deutschland ein Solarstrom-Anteil von mindestens 20 Prozent nötig – dreimal so viel wie derzeit.
Photovoltaik spart Kosten
Darüber hinaus führt die Photovoltaik schon seit einigen Jahren zu sinkenden Börsenstrompreisen. In den nächsten Jahrzehnten wird sie mit der Windenergie die günstigste Energieform überhaupt sein. Wer jetzt weiterhin auf fossile Energien bei der Stromerzeugung setzt, wird dann mit höheren Stromkosten zu kämpfen haben. Derzeit ist der Kostensenkungseffekt der Photovoltaik nur deshalb noch nicht zu spüren, weil nur die wenigsten Stromversorger die gesunkenen Einkaufspreise an die Kunden weitergeben. Zwar müssen Stromkunden die EEG-Umlage von 6,4 Cent pro Kilowattstunde entrichten. Nur ein geringer Teil davon entfällt jedoch auf den Ausbau der Solarstromerzeugung, der weitaus größere Anteil hat mit den EEG-Ausnahmen für stromintensive Unternehmen und weiteren Faktoren zu tun.
Der anfallende Cent-Betrag für die Photovoltaik ist eine Investition in die Zukunft. Erste Erfolge sind bereits zu sehen: Mittlerweile sind die Kosten für Photovoltaikanlagen so stark gesunken, dass weitere Solaranlagen, auch ein drastischer Ausbau, praktisch keinen Einfluss mehr auf die Strompreise haben werden. Unter Kostengesichtspunkten besteht also kein Grund, den Ausbau der Photovoltaik auszubremsen – im Gegenteil: gerade jetzt, wo sie so günstig ist, sollte der Ausbau beschleunigt werden, damit die Klimaziele erreicht werden und die Strompreise sinken können.
Photovoltaik lohnt sich für Investoren
Photovoltaik lohnt sich zudem für Privatinvestoren. Solarstrom vom eigenen Dach rechnet sich in fast allen Fällen nämlich auch finanziell. Derzeit ist er sogar deutlich lukrativer als die meisten anderen Anlageformen. Die Investitionskosten sind in den letzten zwei Jahren noch einmal um bis zu 10 Prozent gesunken. Selbst kleine Systeme für private Wohnhäuser produzieren mittlerweile Strom für 11 bis 13 Cent pro Kilowattstunde. Sonnige Aussichten also für private wie gewerbliche Eigentümer von neu installierten Solaranlagen. Bei einer guten Planung und erhöhtem Eigenverbrauch sind Renditen von fünf bis sechs Prozent möglich – deutlich mehr, als jede Festgeldanlage oder Lebensversicherung derzeit bringen.
Quelle: Solar Cluster Baden-Württemberg
Zur kostenlosen Broschüre: Fakten zur Photovoltaik