Photovoltaik-Installationszahlen weiter gesunken.
Der Photovoltaik-Markt in Deutschland steckt in einer Krise. Die Zubauzahlen von Photovoltaik-Anlagen nehmen weiter ab, Preise für Solarmodule sinken nicht so stark wie sie eigentlich sollten und Solardienstleister geben sich vermehrt den anhaltenden Problemen geschlagen. Ein Wandel muss erfolgen – und das geht nur mit Hilfe von technischen Innovationen und der Hilfe derjeniger, die die Energiewende Tragen: Die Bürger. Ein Marktkommentar von Martin Schachinger.
Man muss dieser Tage schon genau hinschauen, um in einem sehr dunklen Himmel über der europäischen Solarbranche noch einzelne Lichtblicke zu erkennen. Wieder sind die bei der Bundesnetzagentur gemeldeten Installationszahlen in Deutschland gesunken – im September auf den niedrigsten Monatswert seit mehreren Jahren. Auch im Oktober und November wird es kaum besser werden, was die Gewissheit nährt, dass die 2-Gigawatt-Grenze in diesem Jahr – wenn überhaupt – nur knapp erreicht wird. In den Nachbarländern sieht es kaum besser aus – auch dort werden kaum noch größere Projekte realisiert.
Hersteller und Distributoren von Photovoltaik müssen vermehrt aufgeben
Die Modulpreise bewegen sich nicht in dem Maße nach unten, wie sie es in dieser Marktsituation eigentlich tun müssten. Viele Hersteller orientieren sich ohnehin in Richtung der Märkte außerhalb Europas, wo sich Photovoltaik-Firmen noch einem Boom gegenüber sehen. Auch brechen vielen Produzenten nach und nach die Vertriebsstrukturen weg. Immer mehr Distributoren ziehen sich aus dem Handelsgeschäft zurück oder müssen insgesamt aufgeben. Eine traurige Bilanz für die europäische Energiepolitik, wenn ein wesentlicher Pfeiler einer erfolgreichen Energiewende derart destabilisiert wird.
Eigeninitiativen von Bürgern und Forschungen lassen hoffen
Wo bleiben nun die Lichtblicke? Es wird weltweit wieder mehr Geld in Forschung und Entwicklung im Photovoltaik-Bereich gesteckt, insbesondere in die Entwicklung effizienterer und kostengünstigerer Speichertechnologien. Gleichzeitig werden immer mehr Neuanlagen mit integrierten Speichern verkauft. Die Bürger haben das Vertrauen in eine Energiewende von oben verloren und nehmen diese jetzt selbst in die Hand. Daraus ergeben sich auch wieder viele neue Geschäftskonzepte – und erfreuliche neue Aussichten.
Martin Schachinger
www.pvXchange.com
*Hinweise für das Photovoltaik Preisbarometer:
1. Es werden nur Nettopreise für Photovoltaik-Module gezeigt
2. Die Preise sind keine Endkundenpreise. Für eine durchschnittliche schlüsselfertige Solaranlage muss der Wert in Deutschland etwa mit dem Faktor 2 bis 3 multipliziert werden.
3. Die Preise stellen die durchschnittlichen Angebotspreise auf dem europäischen Spotmarkt für verzollte Ware dar.