Intelligente Stromzähler: Gut für die Energiewende, schlecht für den Datenschutz?

Intelligente Stromzähler: Gut für die Energiewende, schlecht für den Datenschutz?

Der Gesetzesentwurf „Digitalisierung der Energiewende“ sieht vor, dass alle Haushalte mit einem Verbrauch von mehr als 6.000 kWh ein intelligentes Messsystem bekommen sollen. Kleinere Haushalte sollen schrittweise folgen. Der Deutsche Städte und Gemeindeverbund sieht darin einen großen Meilenstein für die Energiewende. Kritik am Einbauzwang, Datenschutz und zu wenig Vorteilen wird auf Verbraucherseite indes immer größer.

 

Intelligente Stromzähler (Smart Meter) sind ein unverzichtbarer Baustein für ein intelligentes Stromnetz (Smart Grid) im Rahmen der Energiewende. Das behauptet aktuell der Deutsche Städte- und Gemeindeverbund (DStGB). Speziell eine innovative Umwelt-Technologie und eine intelligente Energienutzung durch denkende Stromsysteme und Zähler könne erheblich zur Energieeinsparung und damit zur Erreichung der Energie- und Klimaschutzziele beitragen, erklärt DStGB-Hauptgeschäftsführer Dr. Gerd Landsberg.

 

Profiteure von Smart Metern sind laut DStGB die Verbraucher

Intelligente Stromzähler stellen eine präzise Darstellung des Verbraucherverhaltens auf. Das könne Verbraucher zu energiesparenden Maßnahmen oder zum Wechsel in günstigere Stromlieferverträge motivieren. Zusätzlich machen Smart Meter eine Vor-Ort-Ablesung entbehrlich und sparen somit Zeit und Geld.

Darüber hinaus stellt der DStGB klar, dass Verbraucher bis zu einem Jahresverbrauch von 10.000 kWh Strom selbst entscheiden können, ob ihre Daten an Dritte weitergeleitet werden oder nicht. Nur wenn vom Verbraucher ein Tarif gewählt wird, der eine feinere Messung und Übermittlung erfordert, werden weitere Daten an Netzbetreiber und Lieferanten versendet.

 

Verbraucher äußern Kritik am Datenschutz

Der Städte- und Gemeindeverbund betont selbst, dass im Fall einer Datenübertragung dem Datenschutz Rechnung getragen werden müsse. Zwar schaffe der aktuelle Gesetzesentwurf dafür eine Basis, an einhundertprozentige Sicherheit glauben betroffene Verbraucher allerdings nicht.

So zeigt eine von TNS Emnid im Auftrag der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) geführte Studie unter 1002 Befragten, dass 70 Prozent den Einbau intelligenter Stromzähler ablehnen. 38 Prozent befürchten zusätzliche Kosten, die mit dem Einbau der digitalen Stromzähler verbunden sind. Die Hälfte aller Befragten sorgt sich um die Sicherheit ihrer Daten.

 

Zu wenig Vorteile und unnötige Kosten für Verbraucher

Der vzbv spricht von einer „Zwangsdigitalisierung“, welche aller Voraussicht nach keine wirklich sinnvollen Vorteile für durchschnittliche und kleine Haushalte mit sich bringe. Daher sollten Verbraucher selbst entscheiden können, ob sie dem Einbau intelligenter Stromzähler zustimmen. Darüber hinaus seien Smart Meter teuer – der vzbv rechnet mit jährlichen Kosten in Höhe von bis zu 100 Euro für die Bereitstellung und Nutzung.

Das Gesetz zur „Digitalisierung der Energiewende“ soll im Dezember 2015 im Bundesrat und im Januar 2016 im Deutschen Bundestag beraten werden.

 

Quellen: Solarserver, Heise Online

Titelbild: LeahKat/shutterstock

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