Die neue Energiewelt entsteht
Gute Zeiten für die Energiewende? Auch die großen alten Energiekonzerne müssen umdenken und umhandeln. Vattenfall will sich von der Braunkohle verabschieden, E.on muss sich auf Erneuerbare Energien und Energie-Service konzentrieren, RWE denkt darüber nach, ob sich Kohlekraftwerke noch rechnen und EnBW hat schon früher eine Umstrukturierung auf Ökoenergien angekündigt. Ein Kommentar von Franz Alt über die aktuelle Situation auf dem Strommarkt.
Die Zukunft gehört den Erneuerbaren – wem denn sonst?
Alle alten Energieträger sind Auslaufmodelle, die zudem durch Klimawandel und nukleare Entsorgung immer höhere Kosten verursachen. Bei erneuerbaren Energien hingegen entstehen keine Brennstoffkosten , überschaubare Entsorgungsprobleme und durch zunehmende Massenproduktion der Techniken immer günstigere Energiepreise. Inzwischen wird auch weltweit das meiste Geld in erneuerbare Energien investiert.
Auch Klimapolitik funktioniert nach Marktgesetzen. Riesige Billionen-Summen werden in den nächsten Jahren weltweit in Erneuerbare-Energie-Systeme, in ökologisches Bauen und in nachhaltige Verkehrssysteme gesteckt werden. Dafür werden die Weichen jetzt gestellt. Die Supermächte USA, China und Indien haben in den letzten Monaten riesige Investitionssummen in Ökoenergien angekündigt.
China wird durch Kohlekraftwerke in Zukunft zwar noch viel mehr CO2 emittieren als heute – zumindest bis 2030 – aber zugleich die Erneuerbaren viel schneller ausbauen als Europa. Germanwatch sieht bereits eine „Energierevolution“ in China.
Auf der Weltklima-Konferenz in Lima beschwören jetzt wieder alle den Klimaschutz. Wer das wirklich ernst meint, muss auch rasch aus Kohle, Gas und Öl austeigen. Wir müssen aus Verantwortung vor künftigen Generationen das Gros der fossilen Rohstoffe dort lassen, wo sie die Natur vorgesehen hat: in der Erde.
Und jetzt die schlechte Nachricht: Die alten Energiekonzerne versuchen – wie soeben E.on – ihre Altlasten aus Atom und Kohle, auf Kosten der Steuerzahler los zu werden. Also wird der Ramsch an eine „Bad Bank“ ausgelagert – nach dem Vorbild der Pleite-Banker. Und wenn diese „neue“ Firma eines Tages bankrott ist, dann sollen die Steuerzahler haften – wer denn sonst?
Gute Zeiten – schlechte Zeiten!
Autor: Franz Alt, Sonnenseite.com