5,66 Cent/kWh: So reagiert die PV-Community auf Twitter
5,66 Cent pro Killowattstunde im Durchschnitt: Das ist der durchschnittliche Zuschlagswert für die 32 Gebote, die von der Bundesnetzagentur den Zuschlag erhielten. Die Gesamtleistung der Anlagen über 750 kWp auf Frei- und Dachflächen beträgt 201 Megawatt. Der durschnittliche Preis sank damit um 0,92 Cent, so deutlich wie noch nie seit Beginn der Ausschreibungen. Wir haben uns die Reaktion der PV-Community auf Twitter angeschaut:
5,66 Cent/ kWh Solarstrom aus Deutschland im Mittel in der aktuellen Ausschreibung! Lasst uns endlich mehr bauen und größer = billliger!!!
— Karl-Heinz Remmers (@phdsun) 14. Juni 2017
„Lasst uns endlich mehr bauen“ fordert etwa Karl-Heinz Remmers, Gründer der Berliner Solarpraxis Neue Energiewelt AG. Der Frust über die Ausschreibungsregelungen ist deutlich spürbar, die Preise hingegen sprechen für sich selbst – und sie sprechen eine klare Sprache für die Entwicklung und die Wirtschaftlichkeit der Photovoltaik.
Dementsprechend äußert sich auch Daniel Kray, seines Zeichens Professor für Erneuerbare Energien an der Hochschule Offenburg: „Wir brauchen keine Ausschreibungen sondern freie Fahrt für freie BürgerInnen.“
Wir brauchen keine #Ausschreibungen sondern freie Fahrt für freie BürgerInnen: Durchschnittspreis auf 5,66c€/KWh https://t.co/R4oEDQTuZX
— Daniel Kray (@KrayDaniel) 15. Juni 2017
Nüchterner, aber auf den Kern fokussiert, tweetet der Batteriespeicher-Produzent Sonnen GmbH: „Solarstrom wird günstiger“. Ganz nebenbei sei erwähnt, dass selbst das höchste erfolgreiche Gebot unter 6 Cent je kWh lag, nämlich 5,99 Cent.
‚Solarstrom wird immer günstiger‘
Die Kosten sind lt. Bundesnetzagentur auf 5,66 Cent je kWh gesunken!#Energiewende https://t.co/QkH5RjY0rT— sonnen (@Sonnen_Batterie) 15. Juni 2017
Matthias Golle, der sich auf Twitter selbst als „energieverrückt“ bezeichnet, schlägt auch ein paar kritische Töne an: „5,66 Cent gemittelter Gebotswert bei Ausschreibungen PV – wer da an Dritte liefert, zahlt 6,88 Cent EEG-Umlage on Top. Komisch, oder?“
5,66 Cent gemittelter Gebotswert bei Ausschreibungen PV – wer da an Dritte liefert, zahlt 6,88 Cent EEG-Umlage on Top. Komisch, oder?
— Matthias Golle (@matthiasgolle) 14. Juni 2017
Ja, dass das EEG auch seine Tücken hat, ist uns mittlerweile allen bekannt. Manchen ist es gar ein Rätsel. Unabhängig von staatlichen Gesetzgebungen aber ist die Quintessenz doch relativ deutlich: Die Photovoltaik ist erwachsen. Nicht nur ist sie eine grüne, saubere Alternative zu den konventionellen Energieträgern, sie bietet auch die nötige Effizienz und Wirtschaftlichkeit.
Wohin die Reise geht werden sicher auch die kommenden Bundestagswahlen zeigen. Derzeit, so scheint sich die Community einig, bremsen Regulierungen den Zubau unnötig ein. Auf lange Sicht wird aber selbst eine unvorteilhafte Energiepolitik Solar nicht weiter aufhalten können, Investitionen in Photovoltaik werden nicht abreißen.