Solaranlagen werden sexy – für Fußballstadien!

Solaranlagen werden sexy – für Fußballstadien!

Fußball und Solaranlagen – das kann gut zusammen passen. In den vergangenen Jahren wurde eine Vielzahl von Fußballstadien mit Solarpanelen ausgestattet. Das Stadion im türkischen Antalya hat nun eine 1,4 Megawatt großen Solaranlage aufs Dach bekommen. Es ist die größte PV-Anlage auf einem Fußballstadion. Auch deutsche Klubs sind in Sachen Solaranlagen auf Stadiondächern ganz vorne mit dabei – und waren bis zur Installation in Antalya sogar auf Platz 1.

 

Den Volkssport Nummer 1 mit der Zukunft Nummer 1 der Erneuerbaren Energien verbinden. Das klingt nicht nur gut, sondern macht auch tatsächlich eine Menge Sinn. In den vergangenen Jahren haben sich weltweit immer mehr Fußballvereine dazu entschieden, den Spielbetrieb mit eigenem Solarstrom zu versorgen. Dazu haben sie die Dächer ihrer Fußballstadien mit Solarmodulen ausgestattet. Vorreiter war auch hier wieder Deutschland – gefolgt sind Länder wie Brasilien zur Weltmeisterschaft 2014 und zuletzt die Türkei.

 

Weltweit größte Stadiondach-Solaranlage in Antalya errichtet

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Das neue Stadion in Antalya beherbergt die weltweit größte Solaranlage auf einem Fußballstadion

Die Türkei gehört zwar weder in Sachen Photovoltaik noch im Bereich Fußball zum Elitekreis. Beide Sektoren befinden sich aber in einem Positivtrend und werden stetig konkurrenzfähiger. Mit der Installation der weltweit größten Solaranlage auf einem Stadiondach hat die Türkei in diesem Rahmen ein Ausrufezeichen gesetzt. Auf dem Stadiondach des Fußballklubs in Antalya hat der Verein jüngst eine 1,4 Megawatt starke Solaranlage in Betrieb genommen. Abseits des Spielgeschehens speisen sie den erzeugten Solarstrom in das öffentliche Netz eingespeist – so soll sich die Investition bereits nach sechs Jahren amortisieren. Insgesamt wurden für 1,3 Millionen Euro 5.600 monokristalline Solarmodule und 124 Stringwechselrichter verbaut.

 

13 Fußballstadien in Deutschland mit Solaranlagen

Deutschland gilt als Vorreiter bei der Energiewende und dem Ausbau Erneuerbarer Energien. Dieser Trend hat sich auch im Fußball widergespiegelt. 13 Fußballstadien wurden in den vergangenen Jahren mit Solaranlagen auf den Dächern ausgerüstet – darunter sogar zwei Anlagen mit über einem Megawatt Leistung.

By Schulzff (Own work) [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html) or CC BY 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/3.0)], via Wikimedia Commons

Das Weserstadion in Bremen ist komplett mit Solarmodulen bedeckt.

Den Ligakrösus nimmt dabei der 1. FC Kaiserslautern ein. Auf dem Stadiondach ist eine PV-Anlage mit 1.380 kWp installiert. Weltweit bedeutet das Platz 2 nach dem Stadion in Antalya. Der SV Werder Bremen folgt innerdeutsch auf Platz 2 mit einer 1.200 kWp großen Solaranlage. Die Stadien von Borussia Dortmund (924 kWp) und dem FSV Mainz 05 (848 kWp) erreichen die 1 MW-Marke zwar nicht, stellen aber dennoch beeindruckende Werte auf.

Nennenswert sind auch kleinere Vereine, die sich eine grüne Stromversorgung für ihren Spielbetrieb und Trainingszentren auf die Fahne geschrieben haben. So haben Vereine wie der Hallesche FC, Kickers Offenbach, FC St. Pauli, Hansa Rostock, Arminia Bielefeld, SC Freiburg und der SC Paderborn ihre Stadiondächer mit Solaranlagen bis zu einer Größe von 220 kWp ausgestattet.

 

PV-Anlagen auf Spielstätten in Brasilien machen Stadien auch nach der WM nützlich

By Luan S.R. (Own work) [CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons

Das Stadion in Belo Horizonte produziert jährlich 2.000 Megawattstunden Strom.

Die Fußball-Weltmeisterschaft 2014 hat den Solar-Hype auch nach Brasilien gebracht. So wurden die extra für das Turnier errichteten und modernisierten Mega-Stadien mit Solaranlagen ausgestattet. Das war nicht nur gute PR, sondern durchaus notwendig. Denn im Vorfeld der WM haben Kritiker und Bürger den Neubau der Stadien stark kritisiert. Regenwald wurde abgeholzt und Wohnsiedlungen abgerissen. Milliarden wurden in die Spielstätten investiert, die nur für vier Wochen im Fokus der Welt standen und seither größtenteils nicht weiter genutzt werden.

Die Installation von Solaranlagen gibt den Stadien also auch über die sportliche Nutzung hinaus einen gewissen Sinn. Sie sind zwar nicht sonderlich groß – die PV-Anlage auf dem legendären Finalstadion in Rio de Janeiro hat lediglich eine Größe von 390 kWp. Durch die zweimal höhere Sonneneinstrahlung im Vergleich zu Deutschland produzieren die Solaranlagen in Brasilien aber jede Menge Strom, der in das Stromnetz eingespeist wird. So bleiben die Stadien in einem nicht unerheblichen Maße weiterhin nützlich. Denn: Wenn sich diese Systeme bewähren, kann es einen Impuls für weitere Projekte auf Dächern von großen Gebäuden geben.

Titelbild: Solarbaba

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