Schweiz mit hohem Potenzial für die Photovoltaik

Schweiz mit hohem Potenzial für die Photovoltaik

Eine aktuelle Studie zu Potenzialen, Kosten und Umweltauswirkungen von Stromproduktionstechnologien in der Schweiz sieht für die Photovoltaik ein enormes Potenzial in den kommenden Jahren.

 

Die Studie des Paul Scherrer Instituts (PSI), die das schweizerische Bundesamt für Energie vorstellte, prognostiziert für die Photovoltaik das größte Ausbau-Potenzial unter allen erneuerbaren Energien. 11 bis 19 Terrawattstunden könnte die Sonnenstromproduktion 2050 jährlich betragen. Zum Vergleich: In den vergangenen beiden Jahren waren es gerade einmal 1,1 Terrawattstunden. Als Zwischenprognose gibt die Studie für 2035 5,5 bis 16 Terrawattstunden pro Jahr an.

 

Hohe Akzeptanz auch in der Schweiz: Vorteil Photovoltaik

Aktueller Spitzenreiter bei den Erneuerbaren in der Schweiz ist die Großwasserkraft, die ihr Potenzial mit aktuell 32,7 Terrawattstunden auch schon weitestgehend erschlossen hat. Die Windenergie schlägt mit gerade einmal 0,1 Terrawattstunden zu Buche, das langfristige Potenzial liegt laut Studie bei 4,3 Terrawattstunden bis 2050.

Ein maßgeblicher Vorteil der Photovoltaik – bei der die Studie sich ausdrücklich nur auf Dachanlagen bezieht – ist die hohe Akzeptanz der Technologie in der Bevölkerung. Daher erscheint eine Ausschöpfung des Potenzials hier deutlicher realistischer als bei anderen erneuerbaren Energien.

 

Kosten: PV langfristig vor der Windenergie

Derzeit sind die Gestehungskosten für kleiner PV-Anlagen mit einer Leistung von rund 10 kWp noch über der Windenergie (0,15 bis 0,26 €-Cent pro kWh / 0,11 bis 0,18 €-Cent pro kWh). Auf lange Sicht wird der Studie folgend die Photovoltaik hier jedoch deutlich aufholen (0,07 bis 0,16 €-Cent pro kWh / 0,08 bis 0,13 €-Cent pro kWh bis 2050).

Bei Solaranlagen mit einer Größe von rund 1000 kWp ist die Photovoltaik heute schon günstiger als die Windenergie (7 bis 11 €-Cent pro kWh), bis 2050 läge der Preis bei etwa (0,03 bis 0,08 €-Cent pro kWh).

 

Umweltauswirkungen: Kohlestrom mit Abstand letzter

Als weiteren Punkt der Studie nahmen die Forscher zudem die Auswirkungen der jeweiligen Stromproduktionstechnologien in der Schweiz ins Visier. Innerhalb der Erneuerbaren gehört die Photovoltaik hier noch nicht zu den Spitzenreitern – beispielhaft sei hier die Produktion einer Kilowattstunde über die Solaranlage mit multikristallinen Zellen genannt: Hier geht die Studie von CO2-Emissionen von 39 bis 69 Gramm pro Kilowattstunde aus. Die Windenergie liegt derzeit bei 8 bis 26 g/kWh).

In der Zukunft wird die PV hier jedoch Boden gutmachen. Bis 2050 liege der Ausstoß bei nur noch 7-45 g/kWh. Zum Vergleich: Importierter Kohlestrom schlägt derzeit mit 832 bis 1022 g/kWh zu Buche, Gaskombikraftwerke mit 387 bis 400 g/kWh. Bis 2050 könnten Sie dieses Niveau nur minimal senken.

 

Titelbild: Stefano Ember / Shutterstock.com

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