Frühjahrs-Check für Ihre Solaranlage
Schmutz, äußerliche Schäden und technische Defekte können den Ertrag einer Solaranlage erheblich mindern. Der Bundesverband Solarwirtschaft rät daher zu einer regelmäßigen Prüfung der Anlagen. Bester Zeitpunkt? Noch vor dem sonnigen Frühling! Sechs Tipps, damit Sie Ihren Frühjahrs-Check bestmöglich durchführen können.
Die rund 1,5 Millionen in Deutschland installierten Solaranlagen haben im vergangenen Jahr eine Rekordmenge von 36,8 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt. Ein gewaltiger Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr, der auch dem sonnenreichen Jahr 2015 zu verdanken ist. Maßgeblich für eine hohe Stromerzeugung durch Sonnenstrahlen ist allerdings die Funktionstüchtigkeit der Solarstromanlagen. Den bestmöglichen Ertrag bietet nur eine voll funktionsfähige Solaranlage.
„Solarstromanlagen sind langlebig und wartungsarm“, sagt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW-Solar). Dennoch rät der Experte, die eigene Anlage von Zeit zu Zeit auf mögliche Schwachstellen zu checken. „Regelmäßige Prüfungen stellen sicher, dass eine Photovoltaik-Anlage über ihre gesamte Lebensdauer die maximale Strommenge produziert und sie 2015 wieder zur Höchstform auflaufen kann.“ Nun, da die Tage länger werden und die Sonnenstunden zunehmen, sei der richtige Zeitpunkt.
1. Vergleich mit Vorjahreswerten
Schon geringe Verschmutzungen und kleinere Defekte können den Ertrag einer Solaranlage erheblich einschränken. Ein Vergleich mit den Ertragsdaten der Vorjahre – bspw. durch Abrechnungen – kann dabei Aufschluss über eventuelle Ertragseinbußen geben. Auch elektronische Helfer wie Energiemanagement-Systeme können den genauen Solarertrag ermitteln. Ebenso ist ein Blick auf den Wechselrichter empfehlenswert, da viele Modelle die Stromerzeugungsdaten über einen längeren Zeitraum aufzeichnen.
2. Kleine Schäden mithilfe von Fotos erkennen
Offensichtliche Schäden wie Einschlagschäden oder abgelöste Module sind auf den ersten Blick zu erkennen. Kleine Schäden der Solaranlage sind dagegen nur sehr schwer ersichtlich. Deswegen kann bei der Suche nach möglichen Schäden eine Kamera hilfreich sein. Betrachtet man die Fotos stark vergrößert, kann selbst der Laie etwaige Schäden relativ leicht erkennen.
Mittlerweile gibt es auch Thermografie-Checks für Solaranlagen, die durch Drohnen durchgeführt werden. Auf hochauflösenden Bildern können dann Defekte identifiziert werden, die weder mit bloßem Auge noch mit vergrößerten Fotos sichtbar sind.
3. Sichtprüfung durch Fachbetrieb
Viele auf Dächern installierte Photovoltaik-Anlagen sind weder vom Boden noch von anderen Gebäuden aus einsehbar. In diesen Fällen sollten Profis mit der Begutachtung beauftragt werden. Es ist wegen der Unfallgefahr zu riskant, selbst aufs Dach zu steigen. Außerdem kann unsachgemäße Behandlung, etwa das Betreten der Module, die Anlage schnell beschädigen. Vorteil: Wartungskosten lassen sich als Betriebsausgaben steuerlich absetzen.
4. Reinigung der Solaranlage
Eine häufige Ursache für zu niedrige Erträge sind Verschmutzungen der Module. Das Licht bleibt in den Schmutzpartikeln hängen und kann in den Zellen nicht in Strom umgewandelt werden. Durch die schmutzabweisenden Schichten auf den Solarmodulen löst sich Staub und anderer Dreck in der Regel beim nächsten Regenschauer. Sollte dennoch ein dünner Film den Stromertrag mindern, ist eine Reinigung zu empfehlen. Nach einer professionellen Reinigung der Solarmodule können – je nach Verschmutzungsgrad – Ertragssteigerungen von bis zu 25 Prozent möglich sein. Auch hier sollte – nicht zuletzt wegen der Unfallgefahr – ein Fachbetrieb gerufen werden.
5. Regelmäßige Kontrolle
Eine regelmäßige Kontrolle der Solaranlage ist gesetzlich vorgeschrieben. Mindestens alle vier Jahre müssen Anlagen zur Solarstromerzeugung daher fachgerecht auf die elektrische Sicherheit gemäß den geltenden Normen (BGV A3) überprüft werden. Beim Besuch eines Fachbetriebes können Anlagenbetreiber den Frühlings-Check also gut mit dem Sicherheitscheck verbinden.
6. Fachbetrieb erkennt auch verborgene Mängel
Wenn die Photovoltaik-Anlage zu wenig Strom liefert, obwohl keine offensichtlichen Schäden vorliegen, sollte ebenfalls der Fachbetrieb gerufen werden. Schließlich ist jede entgangene Kilowattstunde ein Verlust für den Anlagenbetreiber. Die Experten können – mit geübtem Auge oder Hilfsmitteln – bis dato verborgene Mängel entdecken und anschließend fachgerecht beseitigen, beispielsweise Kabelschäden, gelöste Steckverbindungen oder Mikrorisse.
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