Energiewende, EEG-Umlage, Windparks, Stromtrasse, Diskussionen um Ökostrom: Die relevantesten Streitthemen im Überblick

Die Energiewende ist in vollem Gange. Mit ihr sind jedoch auch Streitthemen aufgekommen. Über die Ziele und die Machbarkeit wird heftig diskutiert. Die EEG-Umlage, Windparks, die geplante Stromtrasse und Rabatte sind in aller Munde. Wir haben die wichtigsten Nachrichten in Sachen Energiewende, EEG-Umlage etc. der Kalenderwochen 07 / 08 für Sie zusammengetragen.

Gabriel will Ökostromumlage erst später senken

Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel will die Fördersätze für neue Ökostromanlagen erst später senken. Das geht nach Informationen der F.A.Z. aus dem Referentenentwurf seines Hauses zur Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) hervor. Die neuen Fördersätze sollen vom 1. September an greifen. Ursprünglich wollte Gabriel sie zum 22. Januar in Kraft setzen.
-Quelle: FAZ

 

Offshore-Windpark „Riffgat“ geht endlich ans Netz

Mit einem halben Jahr Verspätung geht Deutschlands zweiter kommerzieller Offshore-Windpark endlich in Betrieb. Die 30 Anlagen in der Nordsee mit einer Leistung von 108 Megawatt können bald Strom für rechnerisch 120.000 Haushalte im Jahr einspeisen. Grund für die verspätete Inbetriebnahme war unter anderem ein fehlendes Stromkabel. In der Zwischenzeit entstanden Mehrkosten von 100 Millionen Euro für den Verbraucher.
-Quelle: FAZ

 

Hannelore Kraft: „Ohne Strom-Rabatte wandert die Industrie ab.“

Die EU-Kommission verlangt von Deutschland, die Rabatte für die Industrie zu reduzieren. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) warnt nun davor, dass Hunderttausende Arbeitsplätze in Deutschland verloren gehen, wenn die Bundesregierung nicht wie bisher Unternehmen von der Ökostrom-Umlage ausnehmen darf.  „Macht die EU mit ihren Plänen ernst, würde die Produktion von Stahl, Aluminium oder Chemie ins Ausland verlagert werden“, sagte Kraft.
Quelle: Die WELT

 

EU erlaubt Ökostromrabatte für Metallindustrie

Die EU-Kommission ist bereit, auch künftig Rabatte für bestimmte deutsche Industriebranchen wie Stahl, Aluminium und Zink bei der Ökostromförderung zu akzeptieren. EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia nannte in Berlin ausdrücklich diese drei Branchen, die besonders viel Strom für ihre Produktion brauchen und im harten Wettbewerb mit Firmen außerhalb Europas stehen: „Die werden mit Sicherheit auf der Liste stehen“, sagte Almunia. Eine Einigung zwischen der EU-Kommission und der Bundesregierung über die künftigen Förderrichtlinien und Vergünstigungen für energieintensive Unternehmen soll bis zum 9. April stehen.
-Quelle: Die WELT

 

NRW warnt Gabriel vor neuem Kohlepfennig

Energieminister Sigmar Gabriel plant Milliarden an „Kapazitätshilfen“ für Kohle- und Gaskraftwerke. Diese sollen Kapazitäten bereithalten, um Strom-Engpässe beim Umbau der deutschen Energieversorgung zu vermeiden. Das NRW-Umweltministerium warnt jedoch vor der „Einführung eines neuen Dauersubventionstatbestandes“.
Quelle: Die WELT

 

EEG-Umlage: Vergünstigungen für Windbranche und kommunale S- und U-Bahn Betreiber, Erhöhung für die Deutsche Bahn

Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) ist offenbar bereit, der deutschen Windkraftbranche bei der Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) entgegenzukommen. Die Windbranche darf ihre Fördergelder länger einstreichen. Auch die kommunalen Betreiber vieler S- und U-Bahnen werden durch die geplante EEG-Reform wohl nicht so hart getroffen, wie ursprünglich befürchtet. Immer stärker mit der EEG-Umlage belastet werden soll allerdings die Deutsche Bahn. Schrittweise soll hier die Beteiligung an der EEG-Umlage von 15 auf 30 Prozent gesteigert werden.
Quelle: Die WELT

 

Neue Ökostrom-Regel könnte Bahnfahren verteuern

Weil die Bahn nach Plänen der Bundesregierung künftig mehr Ökostrom-Umlage bezahlen soll, befürchten Verbraucherschützer, Gewerkschafter und die Schienen-Lobby höhere Ticketpreise. Die zusätzlichen Kosten würden „unweigerlich“ auf die Fahrpreise umgelegt, erklärte die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG). Bahnfahrer würden finanziell bestraft, beklagten der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) und die Allianz pro Schiene. Es geht um rund 100 Millionen Euro im Jahr.
Quelle: Die WELT

 

Horst Seehofer sagt „Nein“ zu Kohle- und Atomstrom

Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) will die bayerische Stromversorgung künftig ohne Kohle- und Atomstrom aus dem Ausland oder anderen Bundesländern sicherstellen. Das sagte Seehofer am Rande der Landtagssitzung in München. Über die geplante Stromtrasse von Sachsen-Anhalt nach Augsburgkönnte auch Kohlestrom nach Bayern importiert werden. Ein vollständiger Verzicht auf Kohle- und Atomstrom in Bayern ist nach Einschätzung der Grünen allerdings ausgeschlossen, weil Ökostrom, konventioneller Strom und Atomstrom gemeinsam im Netz fließen.
Quelle: Die WELT

 

Windkraft auf hoher See lohnt sich bald nicht mehr

Investitionen in neue Windparks auf See lohnen sich nach Experten-Einschätzung möglicherweise nicht mehr, wenn die Subventionen wie vorgesehen zurückgefahren werden. „Unter den gegebenen Kostenstrukturen führen die geplanten Kürzungen zu einem negativen Kapitalwert der Investitionen“, sagte Marita Balks, Professorin an der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) in Berlin. Die Rendite sei dann so gering, dass die Investition unattraktiv wäre und unterbliebe. Damit würde der Ausbau der Offshore-Windenergie in Deutschland ausgebremst.
Quelle: Die WELT

 

Al-Wazir hält große Stromtrasse „Suedlink“ für notwendig

Hessen braucht Suedlink: Die Energiewende könne nur mit dem Bau der neuen Gleichstromtrasse erreicht werden, hieß die Botschaft von Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir am Donnerstag im Wiesbadener Landtag. Schon jetzt werde an der Küste Windenergie vergeudet, während sie in den südlichen Bundesländern benötigt werde, sagte der Grünen-Politiker im Wirtschaftsausschuss. Außerdem gingen in den kommenden Jahren im Süden mehrere Atomkraftwerke vom Netz.
Quelle: Die WELT

 

Umfrage: Deutsche zweifeln an sinkenden Energiepreisen

Für 86 Prozent der Bundesbürger sind niedrigere Energiekosten eines der wichtigsten Ziele der Energiewende. Allerdings zweifeln knapp zwei Drittel der Privathaushalte daran, langfristig von deutlich sinkenden Strom- und Wärmekosten zu profitieren.
Quelle: Proteus-Solutions

 

 

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