DIW: Überschätzter Netzausbau

Laut einem Artikel auf photovoltaik.eu hat das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in einer aktuellen Studie festgestellt, dass der Bedarf eines Netzausbaus weit weniger wichtig für ein Gelingen der Energiewende ist, als bisher angenommen. Christian von Hirschhausen, Forschungsdirektor beim DIW, betont dabei das Wort Netzumbau und vermeidet den Ausdruck Ausbau: „Ein gewisser Umbau ist zwar für den steigenden Anteil der erneuerbaren Energien notwendig. Methodische Mängel bei der Erstellung des Netzentwicklungsplans führen jedoch zu einer Überschätzung des Ausbaubedarfs.“ Laut DIW könnte dieser Netzumbau auf Höchstspannungsebene rund 20 Milliarden Euro kosten, dieselbe Summe steht für das Verteilungsnetz im Raum. Zentrales Ergebnis der Studie ist, dass Engpässe auf absehbare Zeit nicht zu erwarten sind.

Dezentrale Energieerzeuger finden laut DIW im Netzausbau zu wenig Berücksichtigung. iStockphoto.com©Ulrich Knaupe

Weniger als ein Prozent des gesamten Stromverbrauches werden von tatsächlichen Engpässen betroffen. Hirschhausen sieht deren Grund in der Rekonfiguration durch den Atomausstieg und verweist darauf, dass Netzbetreiber mit regulären Eingriffen ihr Netz jederzeit kontrollieren könnten. Durch bessere Koordination könnten die Übergangsnetzbetreiber zudem Kosten im Engpassmanagement deutlich senken.

Kritik übt das DIW an der langfristigen Planung des Netzbedarfs: „Bisher werden zunächst Annahmen über die Standorte und den Einsatz fossiler Kraftwerke getroffen; erst danach werden die erforderlichen Netzkapazitäten bestimmt. Stattdessen sollten in Zukunft Netz- und Erzeugungsplanung gemeinsam betrachtet werden“, so die Autoren der Studie. „Auch überrascht, dass die Einspeisepunkte von zwei der in nächster Zukunft geplanten Stromautobahnen ausgerechnet an traditionellen Standorten der Kohlewirtschaft beginnen, nämlich im rheinischen beziehungsweise dem mitteldeutschen Braunkohlerevier“, fügt von Hirschhausen an. „Es ist zu befürchten, dass dadurch Anreize entstehen, die Kohleverstromung auch künftig auf einem hohen Niveau zu halten. Dies könnte die Ziele der Energiewende untergraben.“ Dem Lastmanagement und Energiespeichern sollten jedoch eine größere Bedeutung zugestanden werden. Generell sollte die dezentrale Entwicklung der Stromversorgung durch erneuerbare Energiequellen stärker berücksichtigt werden. Dadurch würden auch die notwendigen Umbaumaßnahmen reduziert werden.

Auch sollte das Netz nicht auf den Maximalertrag der Stromgewinnung ausgelegt werden, so der DIW. Das Abregeln konventioneller Kraftwerke oder das kappen gewisser Erzeugungsspitzen erneuerbarer Energien bei massiver Einspeisung von Solar- und Windstrom sei effizienter als das Bereitstellen der dafür nötigen Leitungskapazitäten. Zudem verweist das DIW auf den ganzheitlichen Einsatz technischer Alternativen wie Hochtemperaturseile und Leiterseilmonitoring.

Quelle: Photovoltaik.eu

 

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