Wofür brauche ich eine Ertragsermittlung?

Wofür brauche ich eine Ertragsermittlung?

Der größte CO2-Ausstoß kommt aus dem Energiesektor. Um einen Beitrag zu den Klimazielen zu leisten, kann ein erster Schritt der Einsatz erneuerbarer Energien wie Photovoltaik sein. Dadurch wird der externe Strombezug reduziert und eine Teil-Autarkie ermöglicht.

Zusätzlich zur nachhaltigen und selbstbestimmten Energieversorgung wird außerdem eine Rendite erwirtschaftet. Jedoch ist der blinde Kauf und die Installation einer Photovoltaikanlage sehr anfällig für Ineffizienz und Unwirtschaftlichkeit.

Genau hier wird die Ertragsermittlung relevant. Doch was genau macht die Ertragsermittlung? In der Regel besteht die Ertragsermittlung aus drei Schritten: Aufbereitung, Analyse und Auswertung.

Bei der Aufbereitung werden die Fläche und Standorteigenschaften betrachtet. Dabei sind sowohl Freiflächen und Dächer als auch Seen möglich. Bei Gebäuden wird damit begonnen, ob es ein Schräg- oder Flachdach ist, wie die Neigung ist und in welche Himmelsrichtung es zeigt.

Während bei den kostenlosen bzw. günstigen Tools hierfür keine detaillierte und spezifische Betrachtung der Flächen oder sogar die Betrachtung mehrerer Flächen gleichzeitig möglich ist, ist dies bei preislich höher angesetzten Tools der Fall. Hier empfiehlt es sich, ein unabhängiges Unternehmen mit Ingenieur- und PV-Experten-Knowhow zu beauftragen. Nur dann wird tatsächlich die für den Kunden und nicht für den Installateur oder Modulverkäufer optimale Anlage analysiert und empfohlen. Ein weiterer Vorteil: In manchen Fällen können hier sogar komplexeste und mehrere Flächen gleichzeitig analysiert werden.

Im nächsten Schritt, der Analyse, wird tiefer gegangen. Für die gegebenen Standorteigenschaften werden mit Hilfe der Wetterdaten des DWDs, die Globalstrahlung und Verschattung des Standorts untersucht. Mit der Einschätzung der möglichen Verschattung und der Globalstrahlung lässt sich berechnen, wieviel Strom die Anlage produzieren könnte. Da die Wetterdaten stündlich sind, können so die Berechnungen auf die Stunde genau heruntergebrochen werden. Zusätzlich wird auch der „Performance Ratio“ geprüft. Das ist das Verhältnis des tatsächlichen zum theoretisch möglichen Energieertrag.

Der letzte Schritt ist die Auswertung. Dafür werden zunächst die Jahressumme der Globalstrahlung am Standort sowie der voraussichtliche Ertrag im ersten Jahr bewertet. Mit den Erkenntnissen aus der Standortaufbereitung und Analyse, können anschließend drei detaillierte Ergebnisse graphisch präsentiert werden.

Die erste Grafik prognostiziert die jährlichen Erträge für die nächsten 20 Jahren. Die zweite Grafik stellt prognostizierten Erträge pro Monat des ersten Jahres dar. Hier kann man erkennen, in welchen Monaten die Erträge wahrscheinlich höher sind. Die letzte Grafik zeigt die stündlichen Erträge am Tag. Da an einem Sommertag mit einem höheren Ertrag als an einem Wintertag kalkuliert werden kann, wird in der Grafik auch zwischen den Jahreszeiten differenziert.

Mit den Ergebnissen aus den drei Schritten kann eine objektive und aussagekräftige Einschätzung und konkrete Handlungsempfehlung aussprechen. Um das transparenter und auch verständlicher zu gestalten, haben wir unsere Empfehlung in drei Kategorien aufgeschlüsselt: Geographische Lage, Verschattungsverluste und Ausrichtung/Neigung Module.

Und was für Vorteile hat das nun für den Erwerb einer Photovoltaikanlage?

Einfach gesagt, kann man mit der Ertragsermittlung feststellen, ob eine Photovoltaikanlage an dem gewünschten Standort sinnvoll ist oder nicht. Denn nicht jeder Standort ist für den Bau einer Photovoltaikanlage sinnvoll und selbst an geeigneten Standorten spielen Ausrichtung und Neigung eine elementare Rolle.

Was ist der nächste Schritt?

Aufbauend auf die Ertragssimulation kann eine Analyse bzgl. der Invest– und Betriebskosten sowie der monetären Erträge durchgeführt werden. Um jedoch eine möglichst korrekte Wirtschaftlichkeitsanalyse durchführen zu können, kann nicht nur auf konkrete Modul- und Installationspreise zurückgegriffen werden.

Erst durch die Hinzunahme von externen Faktoren wie die Prognose der Strompreisentwicklung, Netzentgelte und den variablen Stromverbräuchen können konkrete Aussagen über Kosten und Erlöse getroffen werden. Anschließend können verschiedene Kriterien, wie der Amortisationszeit, den Jahresvollkosten, der interne Zinsfuß und die Rendite, betrachtet werden. Auf dieser Basis erhalten Sie eine konkrete Handlungsempfehlung.

Was ist mit dem EEG als externer Faktor?

Kaum vorstellbar, aber mit der Novellierung des EEG 2021 wurden die Regulierungen zur Einspeisevergütung, EEG-Umlage, Marktprämie und vieles mehr noch einmal komplizierter. Bereits in der Vergangenheit wurde das EEG mit seinen verschiedenen Anwendungs- und Ausnahmefällen als kompliziert beschrieben.

Dies wurde mit der Novellierung leider nicht behoben, im Gegenteil: So können manche Anlagen einfach ans Netz angeschlossen werden, während andere Anlagen in die sogenannte Direktvermarktung und wieder andere vorher in ein Ausschreibeverfahren müssen. Je nachdem kann dann ein Teil des Stromes eigenverbraucht und der überschüssige Strom ins Netz eingespeist werden oder der gesamte Strom muss in das öffentliche Netz eingespeist werden.

Das kann nicht nur Mehrkosten für einen zu beauftragenden Direktvermarkter oder den entsprechenden Anschluss bedeuten. Denn darüber hinaus beeinflusst es maßgeblich die erhaltene Vergütung: von einer konstanten Vergütung über 20 Jahre bis hin zu Vergütung nach Börsenpreisen. Was dabei für die eigene Anlage gilt, ist oft nicht auf Anhieb ersichtlich.

Wenn das alles so kompliziert ist, kann dann auch jemand anderes meine Anlage betreiben?

Definitiv! Aber auch gilt leider, es ist kompliziert. Ein bekanntes Betreibermodel sieht bspw. die Verpachtung der Dachfläche vor. Den Bau und den Betrieb der PV-Anlage würde dann der Pächter übernehmen. Auch eine Vermietung mit oder ohne Direktstromlieferung ist möglich. Je nach Fall, kann eines dieser Modelle durchaus attraktiv sein. Doch auch hier spielt wieder das EEG mit seinen Regulierungen für die EEG-Umlage und die Definition vom sogenannten Eigenverbrauch eine entscheidende Rolle.

Wer kann hierbei dann helfen?

Vor allem bei größeren Anlagen oder Energieverbräuchen empfiehlt es sich in der Regel, ein Ingenieurbüro zu beauftragen, dass sich tagtäglich mit dem EEG beschäftigt und sich dementsprechend auskennt. Das Ingenieurbüro schafft dann nicht nur Planungssicherheit, da es die jeweils gültigen Regulierungen und Befreiungen kennt. Vielmehr sollte es in der Lage sein, unter Berücksichtigung der kundenspezifischen und gesetzlichen Rahmenbedingungen die wirtschaftlich optimale Lösung zu finden.

Geht noch mehr?

Ja, mit einer betriebswirtschaftlichen Optimierung! Hierbei führen wir die oben beschriebene Ertragssimulation und Wirtschaftlichkeitsanalyse nicht nur für eine Anlagenkonfiguration, sondern für 1.000 verschiedene Systeme. Das ist einerseits notwendig, da bspw. mit zunehmender Modulanzahl zwar die Erträge steigen, doch der Mehrertrag nicht immer die zusätzlichen Investitionskosten übersteigt.

Andererseits ändern sich hiermit aber auch die Rahmenbedingungen für das optimale Betreiber- bzw. Einspeisemodell. Denn auch hier spielt das EEG wieder eine entscheidende Rolle. Und auch der viertelstündliche Energieverbrauch durch den Anlagenbetreiber selbst ist von Bedeutung.

Denn je mehr von dem erzeugten Strom selbst verbraucht werden kann, umso wirtschaftlicher ist in der Regel die PV-Anlage. Dies kann bspw. über die Ausrichtung der PV-Anlage berücksichtigt werden, so wie vieles mehr.

Damit erhalten Sie dann die Konfiguration Ihrer optimalen Anlage, mit der Sie im nächsten Schritt einen Solarteur vor Ort beauftragen können.


Autor: Isabelle Nischk, von AutenSys GmbH.

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