Wie entwickeln sich die  Zinsen für Photovoltaik-Finanzierungen in 2017?

Wie entwickeln sich die Zinsen für Photovoltaik-Finanzierungen in 2017?

2015 und 2016 waren die Zinsen zur Finanzierung von Photovoltaik-Anlagen so niedrig wie seit 40 Jahren nicht mehr. Für das Jahr 2017 prognostizieren Experten im schlimmsten Fall einen leichten Anstieg des Zinsniveaus und raten Finanzierungssuchenden, sich die historisch günstigen Kreditzinsen jetzt zu sichern.

 

Auch wenn der amerikanische Leitzins im Dezember 2016 zuletzt leicht angestiegen ist, war der Effekt auf die Zinsentwicklung in Europa nur leicht zu spüren. Für 2017 ist daher weiterhin mit Finanzierungszinsen auf niedrigem Niveau zu rechnen – auch, wenn im Hinblick auf die Zinswende in den USA mit einem leichten Anstieg der Zinsen für Projektfinanzierungen in Europa zu rechnen ist. Deutschlandweite Branchenexperten sind sich über eine genaue Zinsentwicklung zwar uneins, teilen aber die Ansicht, dass die Finanzierungsbedingungen im Ganzen attraktiv bleiben.

Die zu Rate gezogenen Prognosen berufen sich auf die Zinsentwicklung für Baufinanzierungen. Diese lassen sich weites gehend auch auf die Zinsentwicklung für die Finanzierung von Photovoltaik-Projekten übertragen. Spezifische Parameter können mitunter voneinander abweichen. Der allgemeine Trend der Zinsentwicklung geht aber für beide Bereiche in die gleiche Richtung und bewegt sich zu großen Teilen auf ähnlichen Niveaus bei der Vergabe von Darlehen.

 

Zinsen bleiben niedrig

Aktuelle Konditionen für einen Solarkredit bei der swk Bank

„Angesichts der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank ist mit einem raschen und erheblichen Anstieg der Zinsen für Finanzierungen kaum zu rechnen“, erklärt Finanzexperte Hartmut Zimmer in seinem Kommentar auf www.aktuelle-bauzinsen.de. Dies sei auch bis zum Ausscheiden des derzeitigen Präsidenten Mario Draghi im Oktober 2019 nicht zu erwarten. „Für 2017 ist daher weiterhin mit Finanzierungszinsen auf niedrigem Niveau zu rechnen.“ Leichte Zinssteigerungen erscheinen im Hinblick auf die Zinswende in den USA aber dennoch möglich. Daher rät Zimmer, „sich bei Fremdfinanzierungsbedarf die historisch günstigen langfristigen Kreditzinsen jetzt zu sichern“.

Diese Prognose vertritt auch Prof. Dr. Steffen Sebastian in seinem Zinskommentar bei Immobilienscout24.de. Es sei jedoch gut möglich, dass wir das absolute Zinstief hinter uns haben, ergänzt Sebastian. „Bei einer aktuell anstehenden Finanzierung könnte es daher sinnvoll sein, sich die niedrigen Zinsen jetzt langfristig zu sichern“. Eine Abkehr der EZB von der aktuellen Niedrigzinspolitk sei derzeit allerdings nicht erkennbar.

Auch laut einer aktuellen Befragung für den Interhyp-Zinsbericht vom 5. Januar 2017 können Finanzierungssuchende in den kommenden Wochen weiter auf günstige Finanzierungsbedingungen hoffen. Für viele Zinsexperten seien allerdings moderate Steigerungen wahrscheinlich – etwa durch Leitzinserhöhungen in den USA oder einer Konjunkturerholung in Europa.

 

Lesen Sie auch: Das Investment in PV-Anlagen lohnt sich 2017 noch mehr als zuvor – Renditen bis zu 6 Prozent möglich!

 

„2017 könnte das Jahr der geldpolitischen Wende werden“

Michiel Goris, Vorstandsvorsitzender der Interhyp AG, prognostiziert gerade für die zweite Jahreshälfte einen Zinsanstieg: „Zwar befindet sich das Zinsniveau mit unter 1,5 Prozent für Darlehen mit zehnjähriger Zinsbindung derzeit auch nach dem leichten Zinsanstieg am Jahresende noch auf historisch günstigem Niveau. Allerdings geht die Mehrheit der für das Interhyp-Trendbarometer befragten Zinsexperten davon aus, dass die Entwicklungen in den USA weiter auch auf die europäischen Märkte abstrahlen werden. Vor allem in der zweiten Jahreshälfte werden – infolge der erwarteten weiteren Zinsschritte der amerikanischen Notenbank und einer anziehenden Inflation – höhere langfristige Zinsen erwartet.“

Auch Experten der MünchnerHyp und der PSD RheinNeckarSaar sind sich sicher, dass wir „die Tiefstände der Zinsen aus dem Jahre 2016 in 2017 nicht mehr erreicht werden“ und dass es nicht erstaunlich wäre, „wenn die europäischen Renditen mitzögen, wenn die amerikanischen Renditen in Folge der aktuellen Geldpolitik weiter ansteigen“.

Darüber hinaus erwartet der Chefvolkswirt der ING-DiBa in 2017 nicht nur steigende Zinsen, sondern prognostiziert zudem „eine geldpolitische Wende (…) in der zweiten Jahreshälfte“.

Der Finanzdienstleister Dr. Klein stuft die Zinsentwicklung langfristig zwar als „steigend“, kurzfristig aber eher als „leicht schwankend seitwärts“ ein. Anstelle von überraschenden Anstiegen der Zinsen für Projekte rechnet das Unternehmen eher mit „kleineren Korrekturen“, so Michael Neumann, Vorstand der Dr. Klein & Co. AG und ergänzt, dass „gerade Kunden, die ihre Anschlussfinanzierung planen, in 2017 sehr attraktive Konditionen vorfinden werden“. Weiterhin erwarte er nicht, dass mit dem Amtsantritt Donald Trumps extreme Zinssprünge einhergehen.

 

EZB-Chef Mario Draghi hält an Niedrigzinsen fest

Sicherheit kommt bei all den Spekulationen von ganz oben. Auf der Sitzung der Europäischen Zentralbank am 19. Januar 2017 hat Präsident Mario Draghi seinen Niedrigzinskurs nochmals untermauert. Er erhöhte den Leitzins nicht und bestätigte damit die Haltung, dass Europa noch nicht die dafür erforderliche Wirtschaftskraft erreicht habe. Gründe dafür sind die Schulden und die noch immer hohe Arbeitslosenquote vieler europäischer Länder.

 

Lesen Sie auch: Photovoltaik 2017: Das neue EEG und die Grundlage für neues Wachstum

 

Zinsen bleiben „ausgezeichnet“ – auch für Photovoltaik-Finanzierungen

Am Ende ist sich die Mehrheit der Experten und Kreditinstitute jedoch einig darüber, dass Zinsen im historischen Vergleich noch immer günstig sind, auch wenn das geliehene Geld für den Moment teurer werden sollte als in den vergangenen zwei Jahren. Kreditsuchende „müssen in den nächsten Wochen keine davongaloppierenden Zinsen erwarten. Vielmehr bleiben die Finanzierungsbedingungen trotz des kleinen Anstiegs ausgezeichnet,“ hält Michiel Goris von der Interhyp AG fest.

Auch für die Finanzierung oder Refinanzierung von Photovoltaik-Projekten sollte sich der Anstieg der Zinsen nur in einem minimalen Rahmen bewegen. Ein schnelles Handeln wird vor dem Hintergrund einer intransparenten Zukunft dennoch empfohlen, solange sich das Zinsniveau nach wie vor auf einem niedrigen Level befindet.

 

Niedrige Zinsen langfristig sichern

Gerade im Segment von langfristigen Finanzierungen von 10 Jahren und mehr raten Experten und Analysten, die Zinsbewegungen im Auge zu behalten. Hier erwarten sie mittel- bis langfristig den signifikantesten Anstieg der Finanzierungszinsen. Vor diesem Hintergrund raten Branchenexperten geschlossen, schnell zu handeln und sich die aktuell noch sehr günstigen Zinsen für langfristige Darlehen langfristig zu sichern.

Zinsentwicklung für 10 Jahre Sollzinsbindung. Quelle: Dr. Klein

 

Unser Tipp zur Finanzierung und Refinanzierung von Photovoltaik-Projekten

Betreiber von Photovoltaik-Anlagen mit älteren Finanzierungen und auslaufenden Zinsfestschreibungen in 2- 3 Jahren sollten jetzt prüfen, ob eine Umfinanzierung der Restdarlehen zu den aktuell historisch niedrigen Zinsen nicht sinnvoll ist. Oftmals macht es sogar Sinn, die anfallende Vorfälligkeitsentschädigung der Banken in Kauf zu nehmen und zu den aktuell niedrigen Zinsen über die Laufzeit mitzufinanzieren. Es steckt mitunter enormes Einsparpotential in einer Umfinanzierung. Es kann auch sinnvoll sein, sich attraktive Zinssätze für Darlehen, die in den kommenden 12 Monaten aus der Zinsbindung kommen, durch Forward-Darlehen zu sichern.

Wer mit dem Gedanken spielt, sich ein neues Photovoltaik-Investment anzuschaffen, der sollte auf jeden Fall vergleichen. Trotz gleicher Marktbedingungen variieren die Zinssätze bei den Banken oft erheblich.

Mehr Informationen? Klicken Sie hier!

Jetzt (Re-)Finanzierungsanfrage stellen: Klicken Sie hier!

 

Titelbild: didiona/shutterstock

surya168 akun pro thailand https://slotgacormax.win/ https://wwwl24.mitsubishielectric.co.jp/ daftar judi online judi bola situs judi bola resmi