Investoren setzen bei Crowdfunding verstärkt auf Sonnenenergie

Investoren setzen bei Crowdfunding verstärkt auf Sonnenenergie

Michael Richter ist CEO der Sonneninvest AG aus Österreich. Herr Richter kann auf 20 Jahre Erfahrung in der Banken- bzw. Investmentbranche zurückblicken. Er gründete 2009 die Firma Sonneninvest AG,  die derzeit das bislang größte deutsche Solar-Crowdfunding durchführt. Bis dato haben 275 Investoren bereits über 380.000€ veranlagt. Wir haben mit Herrn Richter über sein Solar-Crowdfunding und die politischen Entwicklungen auf dem Markt der Erneuerbaren Energien gesprochen.

 

Crowdfunding mit Econeers

Michael Richter ist CEO der Sonneninvest AG und Kopf des Solar-Crowdfunding-Projekts Econeers

Milk the Sun: Lieber Herr Richter, wir hatten bereits im März dieses Jahres ein Gespräch zum Thema EEG 2014 geführt. Seitdem kann man sagen, dass die Solartechnologie weltweit auf dem Vormarsch ist. In diesem Jahr erwarten Experten einen Rekord beim Zubau neuer PV-Anlagen. In Deutschland ist von einem Boom hingegen nichts zu spüren. Wie schätzen Sie aktuell die Stimmung in der Solarbranche ein?

Michael Richter: Die Politik hat mit dem EEG 2014 einen weiteren Kniefall vor den großen Energieversorgern gemacht. Aufgrund des hohen administrativen Aufwandes durch komplizierte Ausschreibungsverfahren werden größere Solarparks in Zukunft nur noch für die Energieriesen realisierbar sein. Die deutsche Solarbranche und die privaten Investoren, die den ersten und schwierigsten Teil der Energiewende gestemmt haben, fühlen sich von der Politik im Stich gelassen.

 

Milk the Sun: Um Bürgern dennoch das Investment in Photovoltaik zu erleichtern, führen Sie derzeit über die Plattform Econeers das bislang größte deutsche Solar-Crowdfunding durch. Was sind die Gründe für das Crowdfunding?

Michael Richter: Das Schöne am Crowdfunding ist, dass wirklich jeder auch mit einem kleinen Betrag zum Investor werden kann. Es war mir ein Anliegen, möglichst vielen Personen die Möglichkeit zu bieten, Teil der Energiewende zu werden. Da wir den auf dem Crowdfunding basierenden Solarpark Langenbogen erst wenige Monate zuvor erworben haben, war die Erstellung des Investmentangebotes für uns sogar mit wenig Aufwand verbunden. Mein Video über das Projekt ist zu meinem Überraschen sogar zu einem kleinen Hit avanciert. Es wurde auf YouTube bereits über 7000 Mal abgerufen. Freut uns natürlich sehr, dass wir so viele Interessenten erreichen konnten.

 

Milk the Sun: Das Crowdfunding des Solarparks Langenbogen hat alle bisherigen Rekorde für Solar-Crowdfundings in Deutschland gebrochen. Was unterscheidet Ihr Projekt von Mitbewerbern?

Michael Richter: Es war uns sehr wichtig, den Investoren ein faires, transparentes Vergütungssystem zu bieten. Wir bezahlen 4,5 Prozent Zinsen im Jahr, bei höherer Sonneneinstrahlung bis zu 5 Prozent. In einer Zeit wo die Sparbuchzinsen bei 0,25 Prozent liegen, hat dieses einfache Konzept die Investoren offensichtlich überzeugt. Die Anleger investieren in einen bereits am Netz befindlichen, profitablen Solarpark. Ein umfangreiches Versicherungspaket, höchste Sicherheitsstandards wie 24-Stunden Videoüberwachung und die hohe Qualität aller eingesetzten technischen Komponenten zählen zu den Hauptargumenten, die für den Solarpark Langenbogen sprechen.

 

„Wir rechnen damit, dass in Zukunft Solarkraftwerke kaum noch in Deutschland, dafür aber verstärkt im Rest der Welt gebaut werden. Bestehende Kraftwerke wie der Solarpark Langenbogen (Crowdfunding-Solarpark) werden aufgrund der hohen Einspeisetarife von Anlegern aber weiterhin stark nachgefragt werden.“

 

Milk The Sun: Anfang August ist das neue EEG In Kraft getreten. Wie beurteilen Sie das geltende EEG 2014 für Photovoltaik-Anlagen? Was wird sich in Zukunft ändern?

Michael Richter: Das Gesetz wird die Energiewende spürbar ausbremsen, weil dadurch große Photovoltaikanlagen für Privatinvestoren wesentlich unattraktiver werden. Neue Solarparks ab 500 kWp müssen ihren Strom seit 1. August 2014 direkt vermarkten, was die Planbarkeit solcher Projekte deutlich verschlechtert. Spätestens ab 2017 soll die Förderhöhe von Solarparks ausschließlich über Ausschreibungen ermittelt werden. Ausschreibungen sind bürokratisch und bevorzugen die großen Player auf dem Strommarkt. Ausschreibungsmodelle waren international bisher ein Flop. Wir rechnen damit, dass in Zukunft Solarkraftwerke kaum noch in Deutschland, dafür aber verstärkt im Rest der Welt gebaut werden. Bestehende Kraftwerke wie der Solarpark Langenbogen werden aufgrund der hohen Einspeisetarife von Anlegern aber weiterhin stark nachgefragt werden.

 

Milk the Sun: Langfristig sollen die erneuerbaren Energien ganz ohne EEG-Förderungen auskommen. Durch sinkende Vergütungssätze wird eine Direktvermarktung bereits heute zur Option. Wie beurteilen Sie diese Möglichkeit? Wird es in Zukunft noch wirtschaftlich attraktiv sein, einen Solarpark zu bauen? Und planen Sie, die Crowd auch in Zukunft wieder miteinzubeziehen?

Michael Richter: Ja. Wir haben in den letzten Monaten sehr positive Erfahrungen mit der Crowd gemacht und planen daher auch in Zukunft wieder, Projekte anzubieten. Aufgrund der Änderungen des EEG 2014 rechnen wir aus heutiger Sicht bei zukünftigen deutschen Solarprojekten mit einem etwas geringeren Renditeniveau als noch beim Solarpark Langenbogen. Die Möglichkeit zur Direktvermarktung kann die Rentabilität eines Solarparks natürlich noch steigern, jedoch nicht mit einer solchen Sicherheit wie mit einer gesetzlich garantierten Einspeisevergütung. Schnellentschlossenen können wir daher nur empfehlen die Chance zu nutzen und noch in den Solarpark Langenbogen zu investieren.

 

Milk the Sun: Vielen Dank für Ihre spannenden Antworten, Herr Richter. Wir wünschen weiterhin viel Erfolg beim Crowdfunding!

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