Warum in die deutsche Photovoltaik investieren?
Natürlich hat Deutschland geographisch betrachtet nicht die aller besten Voraussetzungen für die Photovoltaik. Mit durchschnittlichen 1300 bis 1800 Sonnenstunden im Jahr liegt Deutschland hinter den südlichen europäischen Ländern zurück, die Spitzenwerte bis zu 3000 Sonnenstunden erreichen. In Deutschland wurden aber ausgezeichnete und vor allem sichere Investitionsbedingungen geschaffen, die den Ausbau der Erneuerbaren Energien gefördert haben und weiterhin fördern.
So hat sich Deutschland mit etwa 17 Gigawattpeak (GWp) installierter Leistung zum weltweit größten Solarenergieproduzent entwickelt. Ziel der Bundesregierung ist es, die Photovoltaikleistung bis 2020 zu verdreifachen und 52 GWp zu erreichen.
Das Erfolgsrezept der deutsche Photovoltaik ist das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Es wurde im Jahr 2000 von der rot-grünen Bundesregierung verabschiedet und diente vielen Ländern, vor allem in Europa, als Vorbild.
Das EEG garantiert Besitzern von Solaranlagen die Abnahme und Vergütung ihres produzierten Sonnenstroms durch das lokale Energieversorgungsunternehmen (EVU) für eine Laufzeit von 20 Jahren. Anfangs wurde jede Kilowattstunde Solarstrom noch mit 50,62 Cent vergütet. Inzwischen wurden die Vergütungsätze halbiert. Alle Anlagen, die 2011 ans Netzt gingen, konnten je nach Standort und Anlagengröße mit einer Einspeisevergütung von 21,11 bis 28,74 Cent pro Kilowattstunde rechnen. Die Einspeisevergütungen für das Jahr 2012 wurden nochmals um 15% im Vergleich zum Vorjahr reduziert. Für Solaranlagen, die 2012 ans Netz gehen, erhält der Anlagenbesitzer für jede eingespeiste Kilowattstunde 17,94 bis 24,43 Cent. Mit der Novellierung des EEG wurde der sogenannte atmende Deckel eingeführt. Demnach werden die Einspeisetarife in Abhängigkeit vom Zubau des laufenden Jahres nochmals reduziert.
Trotz sinkender Vergütungssätze sind Investitionen in die Sonnenstromproduktion sichere und sinnvolle Geldanlagen. Solarinvestitionen sind eben nicht nur Investitionen in eine saubere und umweltfreundliche Energie, sondern sie sind verglichen mit anderen Geldanlagen, deren Zinsen sich seit Jahren auf einem historisch niedrigen Niveau bewegen, nach wie vor sehr rentabel. Je nach Standort, Anlagengröße, Modulausrichtung und Sonneneinstrahlung fallen die Renditen sehr unterschiedlich aus. Im Vergleich zu Geld- und Kapitalanlagen, wie Spareinlagen, Sparbriefen oder festverzinslichen Wertpapieren, kann man bei Solaranlagen aber mit hohen Renditen rechnen.
Neben dem EEG, welches ein sicheres Investitionsklima am Standort Deutschland schafft, werden Investitionen in die Photovoltaik in Deutschland durch die KfW Bankengruppe gefördert. Diese unterstützt den Bau von Anlagen der erneuerbaren Energien mit der Vergabe besonders zinsgünstiger Kredite und erleichtern somit die Investitionsentscheidung.
In vielen Fällen spielen aber gar nicht unbedingt die finanziellen Erlöse, die überwiegende Rolle. Viele entscheiden sich vor allem aus Motiven des Umweltschutzes für den Bau einer PV-Anlage oder für eine Investition in diese. In Deutschland ist das Umweltbewusstsein in den letzten Jahren stetig gewachsen und damit auch das Interesse und die Akzeptanz für Strom aus erneuerbaren Energien. Solaranlagen dienen daher nicht nur der Stromerzeugung und den damit verbundenen zusätzlichen finanziellen Erlösen, gerade für Unternehmen sowie Kommunen und Gemeinden ist der durch PV-Anlagen resultierende Image-Zuwachs ein positiver Nebeneffekt.