Schwere Zeiten: SMA muss 1.600 Stellen streichen
Der andauernde Preisdruck beim Handel mit Photovoltaik-Komponenten hat seine nächsten Opfer gefunden. Der Vorstand der SMA Solar Technology AG hat bekanntgegeben, weitaus mehr Stellen abzubauen, als bisher geplant. Damit reagiert das Unternehmen auf einen finanziellen Verlust von ca. 115 Millionen Euro im vergangenen Geschäftsjahr.
Die Nachfrage nach Photovoltaik-Komponenten wird in Deutschland immer geringer, gleichzeitig bieten chinesische Produzenten eben diese Komponenten zu immer günstigeren Kampfpreisen an. Für deutsche Qualitätsunternehmen ist ein Überleben unter diesen Bedingungen nahezu unmöglich. Von diesem Missstand ist seit einiger Zeit auch das Pionierunternehmen SMA Solar betroffen. Sinkende Umsätze zwingen das Unternehmen zu drastischen Maßnahmen – bis Ende Juni will das Unternehmen 1.600 Mitarbeiter entlassen.
Deutsche Mitarbeiter am stärksten betroffen
Bei insgesamt 4667 Mitarbeitern bedeuten die Entlassungen einen Rückgang der Mitarbeiterzahlen um rund ein Drittel. Hauptsächlich betroffen sind dabei deutsche Mitarbeiter – hier sieht sich das Unternehmen gezwungen, 1.300 Vollzeitstellen zu streichen. Betriebsbedingte Kündigungen sind darüber hinaus ebenfalls möglich.
SMA rechnet damit, dass die Auswirkungen dieser Maßnahmen frühestens in der zweiten Jahreshälfte greifen. Daher geht das Unternehmen davon aus, noch nicht in diesem Jahr wieder zur Profitabilität zurück zu gelangen. Mit einer Nettoliquidität von rund 220 Mio. Euro könne SMA die Transformation und die Umsetzung der Strategie aus eigener Kraft finanzieren, erläutert SMA-Chef Pierre-Pascal Urbon.
Starker Preisdruck auch in Zukunft erwartet
„Wir rechnen auch für die kommenden Jahre mit einem starken Preisdruck im globalen Photovoltaikmarkt und mit einem weiteren Nachfragerückgang in Europa, insbesondere in Deutschland“, so Urbon weiter. Die Strukturen des Unternehmens müssten vor dem Hintergrund sinkender Erlöse angepasst werden, um die Gewinnschwelle zu erreichen.
