Solarenergie Posts

Energiewende: Braunkohle-Aus in Garzweiler?

Die Süddeutsche Zeitung berichtet, dass der Energiekonzern RWE die Stilllegung des Braunkohletagebaus Garzweiler in Nordrhein-Westfalen aus Kostengründen zum Jahr 2018. Firmeninterne Szenarien sehen demnach auch eine Rentabilitätsprüfung der Kohleförderung vor. Schuld trage der Ausbau von Solar- und Windenergie, die zunehmend die traditionellen Kraftwerke verdrängen würden. Derweil schöpfen die Anwohner der Region Hoffnung, mit dem Stopp des Braunkohleabbaus  auch einer Zwangsumsiedlung zu entgehen.

Meinung zur Bundestagswahl: Wenn der Sturm vorüber ist …

Die Bundestagswahlen 2013 lassen ein zerrüttetes Bild zurück. Eine Union die gewonnen hat und für die es dann doch nicht zu einem wirklichen Triumph reicht. Eine SPD die eigentlich will, aber weiß, dass sie nicht sollte. Grüne, die sich selbst enthaupten. Eine LINKE die strahlt und drittstärkste Fraktion ist und eine FDP, die keinen mehr wirklich interessiert. Es stehen schwere Koalitionsverhandlungen bevor, wie das Beispiel der Energiepolitik beweist.

Die Bundestagswahl 2013 ging mit teilweise faden Ergebnissen insbesonder für einige der kleineren Parteien zu Ende.

Am Sonntag wurde gewählt in Deutschland und dieses Mal gab es gleich mehrere beeindruckende Ergebnisse in diesem Zusammenhang. Die CDU/CSU könnte quasi in Form einer Minderheitsregierung alleine regieren, es wäre das erste Mal in ihrer Parteigeschichte und das erste Mal in der bundesdeutschen Geschichte. Auch die FDP feiert eine Premiere, sie ist zum ersten Mal seit 1949 nicht im Bundestag vertreten. Die Grünen fallen auf ein Niveau wie zur Mitte der 2000er, die LINKE wird zur drittstärksten Fraktion im Bundestag und die europakritische AfD schrammt bei ihrer ersten Bundestagswahl knapp an der fünf Prozenthürde vorbei. Derweil ist die SPD zwar nicht schwächer geworden, bleibt allerdings von ihrer alten Form weit entfernt.

Gerade für den politisch konservativ-mittigen Flügel der deutschen Parteienlandschaft dürfte der Triumph der Union hinter ihrer Gallionsfigur Angela Merkel eigentlich ein Grund zur Freude sein. Insbesondere, da er von dem Wahlerfolg in Hessen flankiert wird. Doch so wirklich einstellen will sich der langanhaltende Freudentaumel nicht. Nachdem sich der „An Tage wie diesen“-grölende Gefechtsnebel der Wahlnacht bei der Mehrheit der Unions-Parlamentarier und -Mitarbeiter verzogen hat, wird die Prophetenhaftigkeit der Ankündigung bewusst, welche von der alten und neuen Kanzlerin noch im Moment des Sieges gemacht wurden: Am Sonntag wurde gefeiert, aber am Montag schon begann das Kopfzerbrechen.

Merkel will keine Minderheitsregierung, das machte sie deutlich, aber auch eine Koalition mit SPD oder gar den Grünen würde schwierig. Dass DIE LINKE aus Sicht der CDU ausscheidet, versteht sich fast von selbst. Weder die Sozialdemokraten noch die Grünen würden sich mit kleinen Ministerposten abspeisen lassen, noch würden sie sich den Anspruch nehmen lassen, inhaltliche Forderungen an die Union zu stellen. Also ist es aus Sicht der Kanzlerin eher eine Wahl zwischen Pest und Cholera, die Peer Steinbrück in der Elefantenrunde am Sonntagabend noch als Fußballmetapher tarnte.

Die Oppositionsparteien befinden sich dagegen fast in einer vorteilhaften Position. Sie müssen nur reagieren, ja, haben die Union sogar beinahe in der Hand. Sollte die Kanzlerin keine der anderen Fraktionen von einer Koalition überzeugen können und damit in eine Minderheitsregierung gezwungen werden, könnte sich ihre Regierung, wenn sich der Mitte-Links-Block gemeinschaftlich quer stellt, einer äußerst problematischen Blockadepolitik gegenüber sehen. Was zur Folge hätte, dass die Union, anders als bisher, viel deutlicher auf die Forderungen der Opposition eingehen müsste, um Deutschland überhaupt weiterhin regieren zu können.

Dass keine der Parteien wirklich brennendes Interesse daran hat, mit der Union zu koalieren, ist nicht weiter verwunderlich. Aus den letzten beiden Koalitionen gingen die jeweiligen Partner der Merkel-Regierung äußerst geschwächt hervor. Die SPD verlor viele ihrer Befürworter und hat sich bisher noch nicht davon erholt. Dem letzten Koalitionspartner der Union ging es bekanntlich noch schlechter. Die FDP wird für die nächsten Jahre in der politischen Bedeutungslosigkeit versinken. Ihre Rückkehr ist noch nicht einmal ungewiss.

Das Endergebnis der Bundestagswahl 2013 (C), 2013 by Proteus Solutions GbR, Daten: ARD

Das kann natürlich Zufall, oder auf die politische Vorgehensweise Merkels zurückzuführen sein. Es ist jedoch vorstellbar, dass die CDU kollabieren wird, sobald Angela Merkel aus ihrer Führungsposition ausscheidet. Zum einen, existiert derzeit in der zweiten Reihe kein annährend vergleichsweise populärer Nachfolger, für dessen Aufbau der Union allerdings noch Zeit blieb. Zum anderen, und dies wiegt schwerer, ist der Grund für den potentiellen Kollaps der Post-Merkel Union, der politischen Prägung der Kanzlerin unter Altkanzler Kohl zuzuschreiben. Auch um ihn gab es einen Personenkult, auch nach seinem Ausscheiden verlor die CDU die Wahl und einen Teil ihrer Glaubwürdigkeit. Nun war der Personenkult um Helmut Kohl zwar vorhanden, doch war er nie derart stark, wie jener um Angie. Immerhin werden in der britischen Presse bereits Vergleiche mit Margaret Thatcher herangezogen.

Einmal unabhängig von der Frage, ob die Kanzlerin ein schlechter politischer Glücksbringer ist, haben die anderen Bundestagsfraktionen, abgesehen von der LINKEn, eh andere Sorgen. Bündnis‘90/Die Grünen lösen derzeit als Resultat ihrer kleinen Wahlschlappe ihre Parteiführung auf und die SPD hat den Kampf mit sich selbst noch nicht wirklich verwunden. In jedem Fall ist die Skepsis der SPD verständlich, bedenkt man, wie sehr sie unter dem letzten Regierungszusammentreffen mit Merkel gelitten hat, oder wie sehr in der Großen Koalition die parteieigenen Problem zum Tragen kamen. Dabei sind die Sozialdemokraten zwar nicht Merkels erste Wahl, das wäre aus naheliegenden Gründen natürlich die FDP gewesen, aber immerhin für die meisten in der Union das kleinere Übel. Doch alleine durch ihre Größe und ihre politische Vorerfahrung – gebranntes Kind scheut das Feuer – ließe sich die SPD schwieriger kontrollieren als die FDP.

Die Energiepläne einer möglichen Koalition

Rein rechnerisch zeichnete sich bereits am Wahlsonntag ab, dass auch eine rot-rot-grüne Koalition möglich wäre, oder sogar eine rot-grüne Minderheitsregierung unter Duldung der LINKEn. Doch da Peer Steinbrück diese Möglichkeiten resolut ausschloss, ist jeder weiter Gedanke, der darauf verwandt wird, verschwendet.

Nach Bundestagswahl 2013 gibt es nach dem ausscheiden der FDP mit CDU/CSU, SPD, DIE LINKE, und Bündnis'90/Die Grünen nur noch vier Fraktionen im Bundestag. (C) 2013 by Proteus Solutions GbR, Daten: BWL

In den Koalitionsverhandlungen zwischen Schwarz-Rot und Schwarz-Grün käme es sicherlich an vielen Enden zu Verwerfungen. Autobahnmaut (diese Frage rüttelt sogar parteiintern an der Union), Elterngeld, Adoptionsrecht für schwule Paare, Reichensteuer, Mindestlohndebatte, Energiepolitik und Energiewende … Die Liste der Stolpersteine könnte lange fortgesetzt werden.

Alleine schon die Fragen in der Energiepolitik werfen tiefgreifende Unterschiede auf: Laut Wahlprogramm der SPD soll bis 2020 die Fernwärme signifikant ausgebaut werden und bis 2030 sollen bereits 75% des deutschen Stroms aus erneuerbaren Energien gewonnen werden. Außerdem will die SPD dass die Energiewende durch ein zentrales Energieministerium organisiert und das EEG reformiert wird. Zudem forderte die SPD die Zusammenführung der Übertragungsnetze in einer Deutschen-Netzgesellschaft, um so den Netzausbau koordinierter voranzutreiben. Das meint de facto, eine Stärkung der öffentlichen Hand und damit auch der Bürger in Energiefragen.

Bündnis‘90/Die Grünen gehen tatsächlich noch einen Schritt weiter in ihren energiepolitischen Forderungen. Sie forderte laut Wahlprogramm einen hundertprozentigen Umstieg auf erneuerbare Energien bis 2030. Im Fokus stehen dabei der Ausbau der Photovoltaik– und die Windenergie. Bis 2020 soll sich der Anteil der Erneuerbaren schon verdoppelt haben und anders als der eigentliche Wunschkoalitionspartner stehen die Grünen auch der Kohle sehr skeptisch gegenüber. Die SPD hat naturgemäß eine engere Bindung an die Kohleindustrie, nicht zuletzt, da die ehemalige Arbeiterpartei viele ihrer Genossen aus den Reihen der Kumpel zieht. Davon einmal abgesehen, wollen die Grünen, ebenso wie die SPD die Energiewende eher in der Hand der Bürger bzw. der öffentlichen Hand sehen. Auch der Einspeisevorrang für Erneuerbare Energien soll erhalten und die Privilegien der Industrie beschnitten werden.

Die Überschneidungen zwischen SPD und Grünen in den Fragen der Energiepolitik sind kaum verkennbar. Die Gemeinsamkeiten zur Union sind da schon schwerer auszumachen. Energiepolitisch plant die alte und neue Regierungspartei ihren Kurs im Wesentlichen beizubehalten. Weniger wohlgesonnene Stimmen mögen meinen, dass dies nur eine nette Umschreibung fürs den Erhalt eines trägen Status Quo wäre. Tatsächlich steht die CDU aber traditionsgemäß nicht für Experimente zur Verfügung, sondern für Verlässlichkeit und Konstanz. Diese Werte sind nicht neu, schon Adenauer, der einzige CDU-Kanzler, der kurzzeitig einer Regierung mit absoluter Mehrheit vorsaß, warb mit dem Wahlspruch „Keine Experimente“. Auch die Union spricht sich laut Wahlprogramm für die Energiewende aus, hat aber das Wohl der Industrie viel deutlicher im Blick als ihre beiden möglichen Koalitionspartner und fordert, dass die Privilegien für Unternehmen bestehen bleiben müssen. Bis 2020 soll lediglich der Energieverbrauch um 20 Prozent und der Stromverbrauch um bis zu 10 Prozent gesenkt werden. Von einem hundertprozentigen oder auch nur fünfundsiebzigprozentigen Umstieg auf Erneuerbare Energien bis 2020 ist in dem Wahlprogramm der Union nichts zu lesen.

Wenn sich der Dunst gelegt hat …

Die Positionen der Sozialdemokraten und der Grünen auf der einen und der CDU/CSU auf der anderen Seite liegen also bedenklich weit auseinander, die Fragen der Energiepolitik sind hierfür nur ein Beispiel. Auch in den anderen Streitpunkten gibt es tiefe Brüche zwischen den beiden Blöcken. Ganz gleich also, wer der neue Partner an der Seite von Frau Merkel werden sollte, er wird von Beginn an Glaubwürdigkeit und politische Ziele einbüßen. Dass die Union politisch auf die Grünen oder die SPD zugeht, ist nicht unbedingt zu erwarten. Es würde nicht dem bedächtigen und abwartenden Vorgehen Merkels entsprechen, das eher dem Prinzip des steten Tropfens gehorcht.

Die Folgen dieser Bundestagswahl werden noch eine Weile zu spüren sein. Zum einen, werden sie voraussichtlich eine neue Führungsriege der Grünen hervorbringen, da die alte gemeinschaftlich ihre Hüte genommen hat, selbstverständlich erst nachdem eine neue Regierung steht. Zum anderen, wird sich die SPD entscheiden müssen, was für eine Partei sie in Zukunft sein will. Will sie entweder der Steigbügelhalter für eine Politik sein, die sie über die letzten Monate hinweg hart verurteilt hat, oder kann sie die Geduld aufbringen, die Union an ihrer eigenen Politik scheitern zu lassen und damit die Möglichkeit für wirkliche Veränderung herbeizuführen. Zum dritten, kann sich die LINKE nun beweisen. Kann sie ein konstruktiver Partner sein und damit tatsächlich eine Veränderung erreichen auch auf Bundesebene, oder wird sie den Weg der unkonstruktiven Vendetta, der noch immer von einigen Mitgliedern verfolgt wird (Stichwort: Bernd Riexingers Auftritt in der Elefantenrunde), beschreiten? Letztlich würde sie damit der Union in die Hände spielen. Dass es anders geht, zeigt die LINKE immer wieder in verschiedenen Landesregierungen.

Vor dem kommenden Freitag sind keine großen Änderungen mehr zu erwarten. Die Führung der Grünen hat ihren Rücktritt angekündigt, beziehungsweise ihre Posten zur Neubesetzung angeboten und die SPD wird nichts entscheiden, bevor man sich nicht am Freitag abgestimmt hat. Bis dahin bleibt es spannend.

Hans-Josef Fell im Interview: „Die gezielten Diffamierungen, wirksamer Klimaschutz sei zu teuer und eine Belastung der Ökonomie, werden weltweit von den Managern der Klimakatastrophe gestreut.“

Hans-Josef Fell ist seit 2002 Sprecher der Bundestagsfraktion von Bündnis‘90/Die Grünen für Energiepolitik. Er gilt als eine der prägenden Kräfte hinter dem EEG. Mit Milk the Sun spricht Herr Fell über sein aktuelles Buch „Globale Abkühlung“, in dem er versucht den weltweit festgefahrenen Diskussionen um den Klimaschutz, durch die Ausführung neuer Strategien frisches Leben einzuhauchen. Im Interview formuliert Herr Fell unter anderem seine Überlegungen zu den Themen Klimawandel und Weltpolitik, äußert sich zur Zukunft und Gegenwart des EEG und zur Energiepolitik der schwarz-gelben Bundesregierung und erklärt die Belastung der Weltwirtschaft durch ihre Abhängigkeit von den fossilen Energieträgern.

Hans-Josef Fell Energiepolitischer Sprecher von Bündnis'90/Die Grünen.

Hans-Josef Fell will mit seinem neuen Buch

Milk the Sun: Herr Fell, können Sie Ihr Buch „Globale Abkühlung“ für die Leser unseres Blogs in wenigen Worten zusammenfassen?

Hans-Josef Fell: Ich will die weitere Aufheizung der Erdatmosphäre um 2-Grad Celsius nicht einfach achselzuckend akzeptieren. Vielmehr möchte ich mit „Globale Abkühlung“ aufzeigen, dass wir mit neuen Strategien und Maßnahmen die Welt sogar abkühlen können, was angesichts der heute schon verheerenden Schadensbilanz der Erderwärmung zwingend erforderlich ist.

Milk the Sun: In der Einführung Ihres Buches schreiben Sie, dass das EEG das bisher einzige wirksame Instrument für den Klimaschutz sei. Von Seiten Rainer Brüderles und Wirtschaftsminister Philipp Rösler wird derzeit von einem Neustart und von grundlegenden Reformen des EEG gesprochen. Würden Sie diesen Forderungen widersprechen?

Hans-Josef Fell: Wenn Rainer Brüderle und Philipp Rösler nur eine Reform fordern würden, die den weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien beschleunigt, könnte ich das unterstützten, schließlich gibt es auch für uns Grüne einige EEG-Stellschrauben die neu justiert werden müssen. Allerdings fordert die FDP doch keine Reform, sondern offen eine Ende des EEGs und des Ausbaus der Erneuerbaren Energien. Geleitet werden sie dabei von den Interessen der alten Energiewirtschaft – auf Kosten der zukünftigen Generationen. Stellen Sie sich mal vor, wir Grüne würden das gleiche wie die FDP nur in einem anderen Wirtschaftssektor fordern. Zum Beispiel einen Stopp für den Neubau von Autos, nur weil der Straßenausbau zu langsam ist, um die Staus zu beseitigen.  Was wäre dann in Deutschland los. Brüderle fordert aber offen den Ausbaustopp für Solaranlagen, weil angeblich der Netzausbau nicht mitkommt.

Milk the Sun: Können Sie an dieser Stelle noch einmal auf der Grundlage der Erkenntnisse aus ihrem Buch, die Vorteile des EEG aufführen?

Hans-Josef Fell: Das EEG ist das beste Beispiel für eine wirksame staatliche Regulation, ohne staatliche Subventionen aus dem Steueraufkommen, um erfolgreich private Geldströme in den Klimaschutz zu lenken. Millionenfach haben neue Akteure, von Privatleuten, Genossenschaften bis hin zu Landwirten in Erneuerbare Energien investiert und haben nun Einkommen und Renditen im Stromgeschäft, was bisher nur Konzernen möglich war. Gleichzeitig werden klimaschädliche Energien aus Kohle, Gas, Öl und auch Atomkraft aus dem Markt verdrängt. Das EEG hat Deutschland zum Technologieführer in der Welt gemacht und eine neue Wirtschaftsbranche mit inzwischen über 380 000 Arbeitsplätzen geschaffen.

Milk the Sun: Sie machen deutlich Herr Fell, dass Emissionseinsparungen und Emissionseffizienz für den Klimaschutz eine untergeordnete Rolle spielen. Wenn doch, wie Sie in ihrem Buch aufführen, solch bestechende Fakten für ihre Aussage vorliegen, warum wird von Seiten der FDP aber auch von einigen Stimmen aus der CDU und CSU eine Konzentration auf die Emissionsreduzierung gefordert? Handelt es sich dabei um Populismus oder Industriehörigkeit?

Hans-Josef Fell: Wenn Emissionseinsparung und Emissionseffizienz schnell zu Nullemissionen führen, dann sind sie schon die richtige Strategie. Viele fordern aber schwache Zwischenziele von 30 oder 80 % Emissionsminderung, um dann mit sogenannten Brückentechnologien aus dem fossilen Energiesystem letztendlich deren Nutzungsdauer zu verlängern. Union und FDP zünden viele Nebelkerzen um einen aktiven Klimaschutz und die Energiewende zu behindern. Dazu gehören auch Instrumente wie der nicht funktionierende Emissionshandel oder die von ihnen verkorkste Effizienzrichtlinie. Mit solchen politischen Manövern können Union und FDP in der Öffentlichkeit behaupten sie würden den Klimaschutz politisch angehen, während sie ihn in Wirklichkeit behindern, z.B. mit Forderungen nach einer niedrig-Kohlenstoffstrategie (Low Carbon), was nichts anderes als CCS- Kohlekraft, Frackinggas und Atomkraft bedeutet. Mit meinem Buch möchte ich auf die Nebelkerzen aufmerksam machen, um diese zu erkennen und sie als sogenanntes Greenwashing zu entlarven.

Milk the Sun: Sie machen falsche Prognosen und die Abhängigkeit der westlichen Wirtschaft vom Erdöl für die finanziellen Belastungen der Weltwirtschaft mitverantwortlich. Zum Beispiel schreiben Sie: „Die Abhängigkeit von Erdöl ist die Belastung für die Weltwirtschaft – und nicht die Umstellung auf Erneuerbare Energien.“ Können Sie das unseren Lesern genauer erklären?

Hans-Josef Fell: Die europäische Energieversorgung ist zu über 50 Prozent von fossilen und atomaren Energierohstoffimporten abhängig. Die europäische Energieimportrechnung für fossile Rohstoffe betrug alleine im  Jahre 2011 fast 500 Milliarden Euro. Damit waren die Rohstoffimporte Hauptursache für das Außenhandelsdefizit der EU-27 von fast 200 Milliarden Euro. Dieses Außenhandelsdefizit Europas wird dann versucht mit staatlichen Ausgaben, die zu einer hohen Staatsverschuldung führen, auszugleichen. Damit sind die hohen Rohstoffrechnungen die versteckte Ursache hinter der europäischen Wirtschaftskrise. Je höher die Preise für Energierohstoffe steigen, desto höher die Rohstoffimportrechnungen und desto höher die Belastungen von staatlichen wie privaten Haushalten. Die Sonne und der Wind schicken übrigens keine Rohstoffrechnung.

Milk the Sun: Sie bezeichnen das Fracking als „die neue Propaganda der Erdgas- und Erdölwirtschaft“. Wie schätzen Sie in dem Zusammenhang die Ratschläge ein, die EU-Kommissar Günther Oettinger kürzlich der jetzigen oder kommenden deutschen Bundesregierung machte, dass diese weniger auf das EEG, sondern mehr auf das Fracking setzen sollte? Ist Oettinger eine Marionette der Erdgas- und Erdölwirtschaft?

Hans-Josef Fell: Der CDU-Mann Oettinger steht klar für die  Interessen der fossilen und atomaren Energiewirtschaft und das ziemlich offen. Das war er schon als Ministerpräsident von Baden-Württemberg, wo er den Konzern EnBW auf klaren Atom- und Kohlekurs zusammen mit dem französischen Atomkonzern EDF brachte. Er macht keinen Hehl daraus, dass er das EEG abschaffen und den Ausbau der Erneuerbaren Energien abbremsen will. Denn ihm ist auch klar, dass die immer billiger werdenden Erneuerbaren Energien immer mehr die fossilen und atomaren Energien verdrängen. Fracking und CCS sind dabei aber nur Nebelkerzen, die von dem eigentlichen Dilemma ablenken sollen, dass die alten Energien ausgedient haben. So ignoriert er z.B. auch die kritischen Analysen der Energy Watch Group, die selbst dem Fracking Boom in den USA ein schnelles Ende in wenigen Jahren vorhersagt. Es ist ein großes Problem,  dass Herr Oettinger einen so wichtigen Posten in der Europäischen Union besetzt, weil er so  die Möglichkeiten des Klimaschutzes und der Energiewende in der EU blockiert.

Milk the Sun: Die Mehrheit der politischen und wirtschaftlichen Vertreter scheint nicht sonderlich daran interessiert zu sein, eine Kehrtwende in ihrem Denken vorzunehmen und eine verschärfte Klimapolitik anzustreben. Wie denken Sie, könnten Regierungen von der globalen Notwendigkeit des Klimaschutzes überzeugt werden? Immerhin steht das Überleben der menschlichen Spezis zur Debatte. Ist in Anbetracht dieser Umstände Zwang, nicht eine immer legitimer werdende Option? Oder setzen Sie ihre Hoffnungen eher darauf, dass Vorreiter tatsächlich Vorbilder werden könnten?

Hans-Josef Fell: Einen politischen Zwang braucht es nicht. Der Zwang wird ökonomisch kommen, wenn die Auswirkungen des Klimawandels immer drängender werden und die steigenden Kosten für immer knapper werdende fossile Rohstoffe den Menschen über den Kopf wachsen.  Vorreiter sind heute schon  Vorbilder, weil sie  zeigen, dass Klimaschutz keine Belastung, sondern sogar ein Wettbewerbsvorteil ist. Deutschlands Erneuerbaren Energiesektor ist dabei ein gutes Beispiel für funktionierenden Klimaschutz mit starker Wirtschaftsleistung. Fast 400 000 Arbeitsplätze in der Branche sprechen dafür, dass sich die Vorreiterrolle gelohnt hat. Es ist nur höchst bedenklich, dass die schwarz-gelbe Koalition diese Vorreiterrolle massiv unter Druck setzt. Industriepolitisch profitieren davon nur die Chinesen, die viel aus Deutschland gelernt haben und sich nun mit einem massiven Ausbau der Erneuerbare Energien anschicken, zum weltweiten Klimaschutzvorreiter und gleichzeitig zum Weltmarktführer der Erneuerbaren Energien zu werden.

Milk the Sun: Das Verhalten der Weltbevölkerung, der Industrievertreter und der politischen Repräsentanten in der Frage des Klimaschutzes ist zutiefst ambivalent. Wie erklären Sie sich die Schizophrenie, die die Debatte um die Klimapolitik bestimmt?

Hans-Josef Fell: Politik und politisches Handeln ist leider oft interessensgeleitet und ein aktiver Klimaschutz bedeutet ein politisches Umdenken: Weg von den klimaschädlichen fossilen und atomaren Ressourcen. Das gefällt nicht jedem und die Verquickung zwischen der alten Energiewirtschaft und der Politik ist in vielen Ländern sehr stark. Diese Verquickung aufzubrechen wird die Aufgabe in vielen Ländern der kommenden Jahre bestimmen. Dabei sind diese Verquickungen nicht immer frei von unlauteren Geschäften. Die Korruption durch die alte Energiewirtschaft ist dabei eines der schlimmsten Hemmnisse des Klimaschutzes. Das gilt nicht nur für Griechenland, wo die Korruption bekanntlich ja stark grassiert. So ist dort kürzlich der Chef des dortigen Energiekonzerns PPC wegen Korruption verhaftet worden. Er war es auch, der die Unterschrift unter den Kauf eines neuen Braunkohlekraftwerkes aus Deutschland geleistet hat, welches die Bundesregierung gar mit 700 Millionen Euro Hermesbürgschaften unterstützt. Welch ein Irrsinn angesichts der traumhaften griechischen Solar- und Windkraft Potentiale, die den Strom viel günstiger produzieren könnten, als die klimaschädliche Braunkohle.

Milk the Sun: Die Mehrheit der Fakten zum Thema Klimaschutz sind bereits bekannt. Sie erwähnen selber an einer Stelle, dass die von Ihnen angesprochenen Themen bereits seit Jahren Common Sense sind. Und dennoch geschieht auf dem Feld schon lange nur wenig. Können Sie umreißen, warum dies der Fall ist und warum es nicht mehr Druck von Seiten der Weltbevölkerung gibt?

Hans-Josef Fell: Immer mehr Teile der Weltbevölkerung erkennen zwar, dass der Klimawandel schon heute enorme Auswirkungen für ihre Leben bedeutet, zunehmende Extremwetter sind ja nur eine Konsequenz daraus. Und trotzdem der Klimawandel mittlerweile von den meisten anerkannt wird, bleiben die politischen Konsequenzen weiterhin aus. Vielfach ist das Wissen viel zu gering, dass Erneuerbare Energien oder auch biologische Landwirtschaft wichtige Maßnahmen gegen den Klimawandel sind. Doch viele dieser Klimaschutzlösungen werden von den Konzernen, die ihr Geschäft mit Klimagasemissionen machen, als Kostentreiber diffamiert, was vielfach sogar noch von Medienkampagnen unterstützt wird. In Deutschland gibt es dazu die Kampagne von ISNM, einer Lobbyorganisation der großen Industrie und Stromwirtschaft, die mit dem Slogan „Hilfe die Energiewende wird unbezahlbar“  massive Verunsicherung und Desinformationen in der Bevölkerung bewirkt. Die gezielten Diffamierungen, wirksamer Klimaschutz sei zu teuer und eine Belastung der Ökonomie, werden weltweit von den Managern der Klimakatastrophe gestreut, weshalb es politische Klimaschutzbewegungen, die ja meist von Graswurzelbewegungen kommen, so schwer haben.

Milk the Sun: Wie sehen im Hinblick auf die Low Carbon-Strategien ihre realpolitischen Konsequenzen aus? Wie wollen Sie mit den von Ihnen als Ablenkungsmanöver gekennzeichneten Scheinlösungen verfahren, wenn die Grünen an die Regierung gelangen sollten?

Hans-Josef Fell: Wir Grünen haben schon immer die Scheinlösungen als solche identifiziert und unsere Politik danach ausgerichtet. So werden wir uns dafür einsetzen, dass entsprechende Unterstützungen beendet werden und dies auch durchsetzen, soweit der Koalitionspartner mitzieht. So wird es beispielsweise mit einem Koalitionspartner SPD leichter sein, die von Schwarz-Gelb immer noch gewährten Hermesbürgschaften für den Export von Nukleartechnik endlich abzuschaffen. Die vielfältigen Unterstützungen für CCS endlich zu beenden, wird aber mit der gleichen SPD, wo noch viele an der alten Kohlepolitik festhalten, ungleich schwerer sein.

Milk the Sun: Wären Sie bereit sich dafür einzusetzen, wenn die Grünen Teil der neuen Bundesregierung sein sollten, dass Fragen, wie eben die drängenden der Klimapolitik, ohne Rücksicht auf hemmende Parteizugehörigkeiten zielorientiert angepackt werden?

Hans-Josef Fell: Meine ganze politische Historie ist geprägt vom klaren Einsatz für wirklich wirksamen Klimaschutz. Es gäbe ja sonst kein EEG, dessen Entwurf aus meiner Feder stammt und damit einem kompromisslosen Denken für den Klimaschutz entsprungen ist. Mein ganzer Einsatz wird auch zukünftig wieder dafür gelten. In grüner Regierungsverantwortung wird viel mehr erreichbar sein, als ohne. Ein Klimaschutzgesetz mit verbindlichen Klimaschutzvorgaben haben wir Grünen ja gerade schon in den Bundestag eingebracht. Wir können es uns nicht leisten den Klimaschutz um erneut vier Jahre zu verschieben. Durch die schwarz-gelbe Bundesregierung ist der Klimaschutz nicht nur brach gelegen, sondern musste auch erhebliche Rückschläge erleiden.

Milk the Sun: Sie sprechen in ihrem Buch auch zentrale Großprojekte wie Desertec an. Diese Großprojekte sollen die Energieversorgung durch Erneuerbare Energie für ganze Regionen mittels Supergrids sicherstellen. Sind solche Projekte, selbst wenn sie die Schwierigkeiten der Planung und des Baus überwinden, nicht fast unmöglich zu warten und anfällig für Attentate, Sabotage oder Monopolismus?

Hans-Josef Fell: Desertec oder ähnliche Projekte sind keine Allheilsbringer, jedoch können sie die Energieversorgung und die Wirtschaftskraft nicht nur in Europa, sondern auch vor Ort ökologisieren, deshalb unterstütze ich solche Projekte. Ein besonderes Beispiel wäre ein Ostasiatisches Supergrid von Australien bis in die Wüste Gobi. An einem solchen Supergrid wären eine Vielzahl der größten Städte der Welt aufgereiht und eine Bevölkerung von mehr als einer Milliarde Menschen relativ schnell mit Solar- und Windstrom versorgbar. Dezentrale Lösungen würden in diesen Megacities von Jakarta, über Singapore, Bankok, Kuala Lumpur bis Chongking, der größten Stadt der Welt viele Jahrzehnte dauern, was für den Klimaschutz viel zu lange wäre. Die Gefahren von Attentaten oder Sabotage ist um Größenordnungen geringer, wenn ich an die jetzt dort propagierten Lösungen, wie beispielsweise schwimmende Atomkraftwerke denke, was die indonesische Regierung ja vor hat. Auch sind es verschiedene Unternehmen, die in Projekte wie Desertec oder Ostasiensupergrid investieren, eine Monopolstellung kann ich da nicht erkennen. Trotzdem kann und wird die weltweite Energiewende nicht über zentrale Projekte alleine  organisiert werden, sondern vor allem durch dezentrale Projekte – die PV-Anlage auf dem Dach oder dem Windrad auf dem Feld –auch in Indonesien.

Milk the Sun: Halten Sie es wirklich für sinnvoll, die Einstellung von Kernforschungsförderung zu fordern? Sie bringen dies in Ihrem Kapitel über die Kernfusion zum Ausdruck und begründen diese Forderung damit, dass der Forschungsgegenstand nicht das Energieproblem des Westens in absehbarer Zeit lösen kann. Klingt das nicht ein wenig absolut?

Hans-Josef Fell: An der Kernfunsion forscht die Weltgemeinschaft  mit unzähligen Milliardenbeiträgen schon seit den 50er Jahren des letzten Jahrhundert. Bis heute ist keine Lösung abzusehen. Selbst die Kernfusionsforscher sagen, dass es vor 2050 keine Stromerzeugung aus Kernfusion geben wird. Bis dahin haben aber die Erneuerbaren Energien die Chance, die globale Energieversorgung vollständig zu übernehmen. Behindert wird diese schnelle Umstellung auf Erneuerbare Energien aber auch durch fehlende Forschungsmittel, die eben der Kernfusion sinnlos hinterhergeworfen werden. Seit etwa 60 Jahren wurden OECD-weit etwa 90 % aller öffentlichen Energieforschungsmittel für die beiden Nukleartechnologien ausgegeben – mit dem beschämenden Ergebnis, dass die Kernspaltung nur gut 2% der Weltenergienachfrage deckt und die Kenfusion gar nichts beiträgt und  auch zukünftig nichts beitragen wird. Aber genau diese Energieforschungsmittel fehlen in der Vergangenheit, genauso wie heute den Forschungen für Erneuerbare Energien und der Energieeinsparung. Trotzdem  haben sich die Erneuerbaren Energien in nur einem Bruchteil der Zeit und ohne die Milliardensummen enorm entwickelt. Wir brauchen also ganz einfach dieses Milliardengrab nicht mehr. Aber die Erneuerbare Energien brauchen die Forschungsgelder, die sinnlos für Kernfusion ausgegeben werden.

Milk the Sun: Stehen Sie eigentlich mit Herrn Altmaier in Verbindung und tauschen Sie sich mit ihm über Ihre Ideen aus?

Hans-Josef Fell: Natürlich ja. Ich bin immer bereit mit Kollegen aus anderen Parteien zu sprechen und Herr Altmaier gehört  auch dazu. Dass wir uns nicht immer einig sind, heißt ja nicht, dass wir nicht miteinander sprechen und diskutieren können.

 

Wir bedanken uns bei Herrn Fell für das Interview.

 

Weitere Interviews von Milk the Sun mit Hans-Josef Fell:
Hans-Josef Fell im Interview: „Verfehlte schwarz-gelbe Energiepolitik“

Weitere Interviews rund um die  Bundestageswahl 2013 wurden bisher unter anderem geführt mit: Caren Lay (DIE LINKE) und Rainer Erdel (FDP)

 


 

Für zwei Leser des Milk the Sun Blogs besteht jetzt die Möglichkeit Hans-Josef Fells Buch „Globale Abkühlung: Strategien gegen die Klimaschutzblockade –ökologisch, wirtschaftlich, erfolgreich“ zu gewinnen. Alles was getan werden muss, ist einen Kommentar an das Ende dieses Interviews zu posten, in dem deutlich gemacht wird, wie ihr zu den im Interview besprochenen Themen der Energiepolitik und des Klimaschutzes steht.

Aus allen Kommentaren, die unter dieses Interview verfasst wurden, zieht das Team des Milk the Sun Blogs die beiden Gewinner.

Teilnahmeschluss ist der 22.September 2013 um 23:59. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

 


 

Teilnahmebedingungen

1. Veranstalter dieses Gewinnspiels ist die Milk the Sun GmbH. Teilnahmeberechtigt sind alle Personen ab 18 Jahren.

2. Mitarbeiter der Milk the Sun GmbH, aller beteiligten Partner-Unternehmen und Agenturen sowie deren Familienangehörige sind von der Teilnahme ausgeschlossen.

3. Die Gewinner werden aus allen vollständig ausgefüllten Einsendungen gezogen. Das Los entscheidet.

4. Es werden folgende Preise verlost: 2x je ein Exemplar des Buches „Globale Abkühlung: Strategien gegen die Klimaschutzblockade – ökologisch, wirtschaftlich, erfolgreich“ von Hans-Josef Fell.

5. Die Gewinner werden per E-Mail benachrichtigt. Kann einer von ihnen unter der von ihm/ihr angegebenen E-Mail-Adresse nicht erreicht werden, wird der Gewinn an den/die dann ersatzweise ermittelten Gewinner/in weitergegeben. Der Gewinn des/der ursprünglichen Gewinners/in verfällt.

6. Eine Gewinnausschüttung an Minderjährige findet nicht statt. Ist ein Gewinner unter 18 Jahre alt, muss dieser die unterschriebene Einverständniserklärung seiner Erziehungsberechtigten einholen, dass der Veranstalter ihm den Gewinn zusenden darf. Die Einverständniserklärung muss innerhalb von 7 Werktagen nach Gewinn-Benachrichtigung beim Veranstalter eintreffen. Sie kann sowohl eingescannt per Email an info@milkthesun.com als auch per Post an Milk the Sun GmbH, Chausseestraße 29, 10115 Berlin geschickt werden.

7. Eine Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich.

8. Die Redaktion behält sich vor unsachgemäße Kommentare nicht zu veröffentlichen.

9. Teilnahmeschluss ist der 22. September 2013, 23:59.

10. Für Datenverluste insbesondere im Wege der Datenübertragung und andere technische Defekte wird keine Haftung übernommen. Milk the Sun GmbH haftet nicht für die Verfügbarkeit der Website blog.milkthesun.com.

11. Es gilt das Recht der Bundesrepublik Deutschland. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

12. Datenschutzerklärung: Mit Teilnahme erklärt sich der/die Teilnehmer/in damit einverstanden, dass die von ihm/ihr angegebenen Daten im Auftrag der Milk the Sun GmbH für die Dauer der Aktion gespeichert und weiterverarbeitet werden. Darüber hinaus werden die gespeicherten Daten nicht zu Werbezwecken genutzt. Sie werden nicht an unbefugte Dritte weitergegeben. In diesem Zusammenhang verweisen wir außerdem auf die Datenschutzerklärung von Milk the Sun.

 

Der australische Photovoltaikausbau steigt auf 2,4 GW – First Solar will bis 2015 zwei Projekte mit insgesamt 155 MW umsetzen

Der Photovoltaikausbau in Australien wächst laut einem im Juni erschienen Statusbericht der Australian Photovoltaik Association beständig. Derzeit wird an zwei Projekten gearbeitet. Ein PV-Kraftwerk mit 102 Megawatt Nennleistung und eine kleinere Anlage mit 53 Megawatt. Beide sollen in den Bundesstaaten New South Wales entstehen. Es wird der bisher größte Solaranlagenzubau in ganz Australien. Den Auftrag für Planung, Bau und Wartung der Anlagen erhielt First Solar.

Der australische PV-Ausbau nimmt zu, nun will First Solar bie 2015 Projekte mit einer Gesamtleistung von 155 MW verwirklichen. iStockphoto.com©Milacroft

Dass in Australien die Sonne scheint, lernt hierzulande jedes Kind. Doch neuerdings scheinen auch verschiedene Photovoltaikfirmen erkannt zu haben, dass der australische Kontinent ein guter Ort für die Solarenergieerzeugung ist. Immerhin hat das Land auf der anderen Seite des Globus laut dem australischen Bureau of Meteorology im Jahresdurchschnitt abhängig von der Region rund 7,7 Sonnenstunden am Tag. Im Vergleich dazu hat Deutschland knappe 4 Sonnenstunden pro Tag im Jahresdurchschnitt erreicht. Ein Ausbau der Photovoltaik- und Solarenergieerzeugung bietet sich also im Land auf der anderen Seite des Globus an.

Und tatsächlich: Wie IWR berichtete, nimmt der PV-Ausbau laut einem Statusbericht der Australian Photovoltaik Association (APVA) in Australien rasant Fahrt auf. Der Zubau hätte im zurückliegenden Jahr bereits die Netzkapazität erreicht. Demnach stieg die Kapazität von 1,04 Gigawatt auf 2,4 Gigawatt. 98 Prozent der Anlagen speisen ihre Energieerzeugnisse direkt ins Netz ein. Nun sollen zwar die staatlichen Förderungen zunehmend wegfallen, doch ist nicht von einem Rückgang des Ausbaus auszugehen. Insgesamt hatte die installierte PV-Technik 70 Prozent Anteil an dem Zubau der Jahresenergieerzeugungsleistung 2012.

Laut IWR liegt der Grund in dem starken Zuwachs der Photovoltaikanlagen in Australien bei den fallenden Installationskosten, die im Durchschnitt unter das Niveau von 2011 gefallen sind. Zusätzlich hätten sich die PV-Gesamtsystemkosten an die Kosten für einzelne Photovoltaikmodule angeglichen. Besonders populär seien laut IWR Dachphotovoltaikanlagen gewesen. Wenn das Marktwachstum in dieser Form anhält ist mit einem Marktwachstum auf 62 Milliarden Kilowattstunden Solarstrom bis 2050 zu rechnen, was 16 Prozent der Gesamtstromproduktion entspräche. Regenerative Energie schlagen im Gesamtenergiemix Australiens derzeit erst mit 13 Prozent zu Buche, damit fällt zwei Drittel auf Wasserkraft. 70 Prozent des Energiemix in Australien stellt allerdings noch immer die Gewinnung aus Kohlekraft.

Wie SolarServer jetzt berichtet, hat die amerikanische Firma First Solar nun die Finanzierung, Planung, den Bau und die Wartung von zwei großen PV-Projekten in New South Wales übernommen. Das eine Projekt besitzt eine Nennleistung von 102 Megawatt, Wechselstrom, die kleinere Anlage wird 53 AC Megawatt erzeugen. Bei Anlagen werden gemeinsam im Jahr rund 360 Gigawattstunden Strom erzeugen können.

Es ist das derzeit größte PV-Projekt, das in Australien verwirklicht werden soll, berichtet Jack Curtis, Vizepräsident der Geschäftsentwicklung von First Solar, laut SolarServer. Es wird davon ausgegangen, dass die beiden Projekte die Akzeptanz und die Wahrnehmung von Solar- und Photovoltaikenergie in Australien enorm zum Positiven verändern werden.

Die Australische Regierung unterstützt das Großprojekt mit mehr als 200 Millionen US-Dollar. 167 Millionen werden von der australischen Agentur für erneuerbare Energien übernommen (ARENA), die Regionalregierung von New South Wales bringt ihrerseits weitere 64,9 Millionen US-Dollar auf. Damit wird das Photovoltaik-Großprojekt Gesamtkosten von rund 450 Millionen USD verschlingen. Baubeginn ist 2014. Ende 2015 soll dann alles fertig sein und der kommerzielle Betrieb aufgenommen werde.

 

Quellen: Bureau of Meterology, SolarServer, IWR

Produktionskosten für PV-Module aus China sollen weiter fallen

Die Kosten für chinesische PV-Module sinken weiter. Bis 2017 soll die Produktion auf rund 0,35 Dollar sinken. Derzeit bewegen sich die Produktionskosten bei rund 0,50 Dollar pro Watt Leistung. China hat indes mit der starken Abhängigkeit seiner heimischen PV-Industrie vom Export zu kämpfen. Peking plant daher in den kommenden Jahren die Stärkung des binnenländischen Absatzmarktes.

Eine neue Studie zeigt, dass die Produktionskosten für chinesische PV-Module weiter fallen. iStockphoto.com©BanksPhotos3

IWR berichtet, dass die Produktionskosten für chinesische Solarmodule weiter fallen werden. IWR beruft sich dabei auf eine aktuelle Studie von GTM Research. Derzeit bewegen dich die Produktionskosten pro Watt Leistung bei rund 0,50 Dollar. Bis 2017 soll dieser Wert auf 0,35 Dollar fallen. 2010 wurden für die Produktion pro Watt Leistung noch 1,10 Dollar veranschlagt. Die Produktionskosten für PV-Module und Photovoltaikzellen nehmen demnach rapide ab. Die sinkenden Kosten bringen die Autoren der Studie mit dem schnell wachsenden Markt in Verbindung. Für den Preisverfall jedoch seien vor allem die Überkapazitäten am Markt verantwortlich.

Die Zahlen von GTM Research werden durch das Marktforschungsunternehmen TrendForce aus Taiwan untermauert. Sie veranschlagen die Produktionskosten derzeit mit 0,54 Dollar je Watt. Die Produktionskosten der ausländischen Konkurrenz lägen derzeit jedoch bei rund 0,66 Dollar je Watt. Aus diesem oberflächlichen Vorteil Chinas, ergibt sich laut IWR zugleich eine Schwäche.

China ist zwar global der größte Photovoltaikmodulhersteller, doch ist die chinesische Industrie derzeit enorm von dem Export der Module abhängig. Die größten Abnehmer sind Europa und die USA. Sowohl die Solarkrise als auch die Erhebung von Strafzöllen lastet in diesem Zusammenhang schwer auf der chinesischen PV-Branche. Die Folge sind Überkapazitäten, mit denen die Hersteller in China nun zu kämpfen haben und die sich negativ auf die Preise auswirken.

Die chinesische Regierung plant, als Reaktion auf die starke Exportabhängigkeit der PV-Industrie, in den folgenden Jahren verstärkt auf den Aufbau eines Solarbinnenmarktes zu setzen. Der Heimatmarkt so verstärkte staatliche Förderungen erhalten. Bis 2015 will die Regierung in Peking Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von 35.000 MW installiert haben, so berichtet IWR.

Quelle: IWR

Photovoltaiktechnologie: Durchbruch bei der Forschung an organischen Solarzellen und künstlicher Photosynthese

Wissenschaftlern gelangen zwei technische Durchbrüche in der Photovoltaiktechnick. Forschern des Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie (HZB) und der TU Delft gelang es effizient gewonnene Solarenergie chemisch in Form von Wasserstoff zu speichern. Wissenschaftler der Martin-Luther Universität Halle-Wittenberg und der Universität Bayreuth gelang es Polymere soweit zu beeinfluss, dass sie selbstständig kleinst-elektronische Aktivität aufwiesen.

Wissenschaftlern gelang es gewonnene Sonnenenergie in Form von Wasserstoff chemisch zu speichern. iStockphoto.com©Richard Schmidt-Zuper (5)

Zwei große technische Probleme werden von Kritikern der Photovoltaiktechnik immer wieder aufgeführt. Zum einen sei die Speicherung der gewonnenen Energie zu schwierig und zum anderen seien Einsatz und Herstellungskosten oft zu unflexibel und unrentabel. In beiden Bereichen veröffentlichten Forschern in den letzten Tagen die großen Fortschritte ihrer Arbeit.

Forscher der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und der Universität Bayreuth haben erstmals die Struktur langkettiger Moleküle, sogenannter Polymere, derart beeinflussen können, dass sie von selbst kleinste elektronische Aktivität produzieren. Dies stellt einen wichtigen Schritt in der organischen Photovoltaik dar.

Die entwickelten Strukturen seien auf lange Zeit stabil. Die Forscher stellten ein Halbleitermaterial aus Blockcopolymeren her. In der sogenannten Mikrophasenseparation werden die mikroskopische Strukturen selbständig von dem Polymer herausgebildet. Das Blockcopolymer ist aus einem Donorblock und einem Aktzeptorblock aufgebaut. Diese daraus entstehende Nanostruktur ist entscheidend für die Ladungstrennung und kann damit für die Photovoltaiktechnologie nutzbar gemacht werden.

Die gängige Photovoltaiktechnik arbeitet mit anorganischen Materialien wie zum Beispiel Silizium. Die Materialien der organischen Photovoltaik hingegen, sind aus organischem Material aufgebaut, eben jenen langkettigen Molekülen. Den Vorteil sehen die Forscher in der Entwicklung von Fertigungsmaterialien, die explizit an die Bedürfnisse der Photovoltaik angepasst werden und optimal auf die Anforderungen der Solartechnik eingingen. Die Herstellungskosten würden signifikant gesenkt und der Einsatz von PV-Technik wesentlich flexibler. Allerdings ist der Weg zur Anwendung der künstlich hergestellten organischen Materialien noch lang. Derzeit erreichen organische Solarzellen unter Laborbedingungen lediglich einen Wirkungsgrad von rund 10 Prozent. Eine durchschnittliche anorganische Solarzelle erreicht derzeit einen Wirkungsgrad von rund 18 Prozent.

Doch nicht nur bei der organischen Photovoltaik wurden Durchbrüche erzielt. Auch auf dem Gebiet der künstlichen Photosynthese gelang Wissenschaftlern kürzlich eine beachtenswerte Leistung. Unter Verwendung einer durchschnittlichen Solarzelle und einer einfachen Photo-Anode war es Forschern aus dem Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie (HZB) und der TU Delft möglich, gewonnene Solarenergie in Form von Wasserstoff zu speichern.

Die verwendete Solarzelle ist deutlich einfacher aufgebaut als die bisher verwandten Hochleistungszellen. Die Forscher sprühten die Photo-Anode aus dem Metalloxid Wismut-Vanadat, das mit zusätzlichen Wolframatomen versetzt wurde, auf die Silizium-Dünnschicht-Solarzelle und trugen zusätzlich einen Kobalt-Phosphat Katalysator auf. Dieses preisgünstige System spaltet Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff und ermöglicht so die chemische Speicherung der durch die Solarzelle gewonnenen Sonnenenergie in Form von Wasserstoff. Dieser kann wiederum direkt als Brennstoff genutzt oder in Methan umgewandelt werden. Zusätzlich besteht die Möglichkeit der Nutzung zur Stromerzeugung in einer Brennstoffzelle. Daneben eröffnen sich Möglichkeiten der längerfristigen Speicherung der gewonnen Sonnenenergie, was insbesondere nachts oder an bewölkten Tagen vorteilhaft ist.

Die Forscher der HZB und TU Delft sind selber von dem Ergebnis überrascht. Prof. Dr. Roel van de Krol, Leiter des HZB-Instituts für Solare Brennstoffe sagte: „Wir verstehen noch nicht sehr gut, warum gerade Wismut-Vanadat so besonders gut funktioniert. Wir haben aber festgestellt, dass mehr als 80 Prozent der eingefangenen Photonen auch genutzt werden, das ist wirklich ein Rekord für ein Metalloxid und war auch physikalisch unerwartet.“ Nun käme es darauf an, die Prozesse hinter dem Ergebnis besser zu verstehen und das System auf Quadratmetergröße zu skalieren. Nur wenn dies gelänge, könnten relevanten Mengen Wasserstoffs erzeugt werden, die das System auch für die Massenfertigung interessant machen würde.

Quellen: SolarServer, CO2-Handel.de

Meinung: Kompromiss im Handelsstreit zwischen China und der EU – Die Sache mit der Unzufriedenheit

Die EU und China haben endlich nach Monaten der Ungewissheit einen Kompromiss in ihrem Handelsstreit um die Importzölle auf Photovoltaikmodule errungen. Aber eine zufriedenstellende Lösung, ist es für keine der beiden Seiten. Die Vertreter der EU-Solarindustrie und Photovoltaikbranche sind sauer, weil ihnen die „freundschaftliche Lösung“, wie sie von EU-Handelskommissar Karel de Gucht genannt wird, zu freundschaftlich ist. Und den chinesischen Kollegen ist der Kompromiss auf der anderen Seite zu wenig freundschaftlich.

Mit dem Kompromiss im Handelsstreit zwischen der EU und China ist niemand so wirklich zufrieden - aber darum ist es ein Kompromiss iStockphoto.com©delectus

Dennoch hat der Konflikt auch seine guten Seiten. Zum einen konnten sich die EU und China endlich einmal an einander messen. Solcherlei Rangeleien, bei denen zwischenzeitlich sogar von Handelskrieg und dergleichen gesprochen wurde, sind für Handelspartner äußerst aufschlussreich. Sie lernen beide viel über einander. Zudem ist endlich die Unsicherheit verschwunden, die sich lähmend auf den Markt für Photovoltaikmodule ausgewirkt hat und unter der die gesamte Solarindustrie litt.

Es gibt natürlich die Kritiker, die bemängeln, dass der erreichte Kompromiss nicht das Geringste mit Marktwirtschaft zu tun hätte, da er auf Festpreisen aufbaue. Aber wen überrascht das wirklich? Immerhin ist der Verhandlungspartner nicht die USA gewesen, sondern eben China. In Verhandlungen mit dem Reich der Mitte müssen andere Regeln befolgt werden und es sind immer andere Ergebnisse zu erwarten, als jene, die man gemeinhin gewohnt wäre.

Der erreichte Kompromiss im Handelsstreit um den Mindestpreis von PV-Modulen aus China ist nicht der Schlechteste. Vielleicht nicht aus kurzfristiger Sicht und vielleicht auch nicht für die Industrie in Europa, aber in jedem Fall auf politischer Ebene und unter langfristigen Gesichtspunkten. Die EU konnte nicht anders als sich gegen die Dumpingpreise aus China aufzulehnen. Andernfalls hätte sie sich gegenüber der heimischen Solarbranche illoyal gezeigt. Was noch viel schlimmer wäre, die EU hätte sich vor dem großen China als nicht ebenbürtig offenbart. Ein Einknicken hätte verheerende Folgen für andere Bereiche des Handels zwischen China und der EU nach sich gezogen. Unter einem ähnlichen Gesichtsverlust hätte auch China gelitten, hätte es den Forderungen aus der EU nachgegeben.

Doch ist ein Gesichtsverlust der EU momentan überhaupt im Sinne Chinas? Derzeit benötigt Peking die EU noch als rentablen Absatzmarkt. Aus Sicht der EU wäre es nur weise, sich der Vergänglichkeit dessen bewusst zu sein und den Bogen nicht zu überspannen. Eine unnötige Unterwürfigkeit ist trotzdem nicht angebracht, schon aus innenpolitischer Sicht. Der Streit um die PV-Module ist nur ein kleines Schlachtfeld, doch sein Ausgang hat Auswirkungen auf die Wahrnehmung der Handelspartner von EU und China.

Der vielgehasste Kompromiss erlaubt es sowohl der chinesischen als auch der europäischen Seite, zwar nicht als Sieger aber auch nicht als Verlierer aus einer unangenehmen Situation heraus zu kommen. Die Entscheidung über die Vorherrschaft auf dem Markt wurde vertagt. Noch konnten die Chinesen nicht über Europa hinweggehen. Doch die Zeichen stehen auf Sturm und die EU mit samt ihrer Industrie, Wirtschaft, Wissenschafts- und Finanzwelt sollte alles daran setzen wettbewerbsfähig zu bleiben, anstatt sich in Gequengel um die Ungerechtigkeit eines Kompromisses zu ergeben, bei dem man noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen ist.

Und schlussendlich ist eine Partnerschaft eben nicht Unterwürfigkeit, Folgsamkeit und Anmaßung – Partnerschaften basieren auf Kompromissen. Und die haben die Angewohnheit das niemand mit ihnen zufrieden ist.

 

Quellen: faz, pv-magazine, SolarServer, photovoltai.eu

Photovoltaik: In den USA wächst der Anteil der PV an der Energiegesamtleistung

Neue Zahlen zeigen, dass die Photovoltaik in den USA wächst. Ihr Zuwachs hat mittlerweile den Zuwachs jenen der Windenergie übertroffen. Es ist dennoch nicht davon auszugehen, dass die USA sich in nächster Zeit auf erneuerbare Energien umstellen werden.

Trotz Wachstum der Photovoltaik in den USA ist eine Abwendung von den traditionellen Energiequellen nicht in Sicht. iStockphoto.com©delectus

Barack Obama kündigte kürzlich an, dass sich die USA verstärkt darum kümmern würden eine grünere Energiepolitik zu entwickeln. Ziel sei es, den CO2 Ausstoß zu verringern und mehr für den Klimaschutz zu tun, also auch die Verringerung der Nutzung von fossilen Brennstoffen und der Ausbau der, in den USA als sauber geltenden, Atomenergie und der erneuerbaren Energien.

IWR berichtet heute, dass laut einer Studie der Regulierungsbehörde FERC die Photovoltaik in den USA auf dem Vormarsch sei. Demnach wurden die Kapazitäten der PV in den letzten sechs Monaten um 979 Megawatt ausgebaut, was fast elf Prozent des gesamten Zubaus entspricht. Im Verhältnis betrachtet ist dieser Zuwachs enorm. Die Solarleistung in den USA beträgt damit derzeit 5,53 Gigawatt. IWR betont, dass bei der Statistik der FERC jene privaten und gewerblichen Anlagen, die nicht an das Stromnetz angeschlossen sind, nicht in der Statistik erfasst würden. Die US-Consultingfirma Solarbuzz NPD spricht auf Grundlage dieser Kalkulation sogar von einer Solargesamtleistung von rund 10 Gigawatt.

Die vorliegenden Zahlen belegen, dass die Photovoltaik in den USA derzeit schneller wächst als die Windenergie. Dies beschränkt sich allerdings lediglich auf den Zuwachs. In der Frage der Leistung wiegt die Windenergien mit 60,11 Gigawatt noch immer fast sechs Mal zu viel wie die Leistung der Solarenergie. Dennoch hat sich der Zuwachs bei der Windenergie in der ersten Hälfte 2013 im Vergleich zum Vergleichszeitraum 2012 von 2.766 Megawatt auf 959 Megawatt abgeschwächt

Dennoch bleiben die USA wohl auf absehbarer Zeit ein Staat, der auf die bewährten fossilen Brennstoffe setzen wird. Derzeit liegt das Verhältnis zwischen den Energiequellen ganz klar nicht auf der Seite der Erneuerbaren Energien. Demnach fallen 42,53 Prozent der Gesamtleistung auf Gasenergie, 28,96 Prozent fallen auf Kohleenergie, 9,05 Prozent auf Nuklearenergie. Erst dann kommen die regenerativen Energien. Hier hat die Wasserkraft mit 8,52 Prozent Anteil an der Gesamtleistung die Nase vorn, gefolgt von Energiegewinnung aus Wind und Biomasse mit je 1,31 Prozent und schließlich die Photovoltaik und Geothermie mit einem verschwindend geringen Anteil von 0,33 Prozent an der Gesamtleistung. Von einer Energiewende kann also noch lange nicht die Rede sein.

 

Quelle: IWR

 

Wachstum in Kanada: Photovoltaikmarkt soll bis 2018 auf 3,48 Gigawatt ansteigen

Laut einer Studie steht der Photovoltaikmarkt in Kanada vor einem rasanten Aufschwung. Der Ausbau der Photovoltaikleistung soll ab 2014 jährlich bis zu 450 Megawatt betragen. Ziel sei es bis 2018 eine Photovoltaikleistung von 3,48 Gigawatt zu erreichen. Damit wird die Bedeutung der Photovoltaikenergie im Energiemix Kanadas entscheidend erhöht. Eine wichtige Rolle wird dabei die Provinz Ontario übernehmen, das auf eine Einspeiseregelung nach deutschem Vorbild setzt.

Bis 2018 will Kanada seine Photovoltaikleistung auf 3,48 Gigawatt erhöhen.

Nach Berichten von IWR steht der Photovoltaikmarkt in Kanada vor einem rasanten Aufschwung. Bis 2018 soll die installierte Photovoltaikleistung auf 3,48 Gigawatt angestiegen sein, so jedenfalls heißt es in einer Studie des Beratungsunternehmens ClearSky Advisors. Dieser Studie zufolge soll der jährliche Zubau zwischen 2014 und 2018 bei jährlichen 450 Megawatt liegen. Dies sind fast 200 Megawatt mehr als noch im Jahr 2011, in dem der jährliche Zuwachs bei 289 Megawatt lag.

Derzeit spielt die Photovoltaik noch eine untergeordnete Rolle im Energiemix Kanadas. Nun soll der Südosten des Landes, insbesondere die Provinz Ontario den Großteil des zu erwartenden Wachstums generieren. In dieser Bevölkerungsreichsten Region des Landes, entfallen laut der CSA Studie bereits 200 Megawatt des Ausbaus. Dies ist nicht zuletzt dem Enthusiasmus geschuldet, der in dieser Region bezüglich der regenerativen Energien vorherrscht. Das Einspeisesystem, dessen sich die Regierung der Provinz bedient, hat sein Vorbild in dem Konzept, das derzeit in Deutschland Anwendung findet.

Kanada deckt momentan seinen Energiebedarf aus der Verbrennung fossiler Stoffe, Wasserkraft und Kernenergie. Bis 2014 ist geplant, dass sich die Provinz Ontario zur Gänze von den fossilen Brennstoffen verabschiedet. Alle Kohlekraftwerke, die derzeit noch in Betrieb sind, sollen bis dahin abgeschaltet werden. Die dadurch entstehenden Kapazitäten sollen zum Teil durch regenerative Energien kompensiert werden.

 

Quellen: IWR

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