Solarenergie Posts

AFASE schaltet Internetpetition gegen geplante EU-Zölle auf chinesische Photovoltaik-Module

Die Allianz für bezahlbare Solarenergie (AFASE) sammelt in einer Internetpetition Stimmen gegen die von der EU geplante Einführung von höheren Zöllen auf Photovoltaik-Module aus China. Die AFASE wirft EU-Handelskommissar Karel De Gucht vor, eine Verteuerung von Solarenergie in Kauf zu nehmen. EU-Kommissar Günther Oettinger warnt indes vor einem Handelskrieg mit China.

Bundesregierung beteiligt sich an Kosten von 160 MW – Anlage in Marokko

Bis 2020 möchte Marokko gemäß seines eigenen Solarplanes 2000 Megawatt Kraftwerkskapazitäten im Land angeschlossen haben. Die deutschen Umwelt- und Entwicklungshilfeministerien übernehmen dabei Kosten von 115 Millionen Euro an einem Photovoltaik-Kraftwerk in Quarzazate.

Marokko möchte massiv auf Photovoltaik setzen. iStockphoto.com©delectus.jpg

Der Bau an der PV-Anlage, die eine Gesamtleistung von 160 Megawatt haben soll, wurde mit einem symbolischen Spatenstich durch den marokkanischen König Mohammed VI. begonnen. Das Ministerium für Umwelt (BMU) sowie das Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) beteiligen sich an der Finanzierung des Kraftwerks mit 115 Millionen Euro.

Für die Eigenkapitaleinlage der staatlichen Agentur für Solarenergie Marokkos stellt das Umweltministerium einen Zuschuss von 15 Millionen Euro, bereits gestellt durch die KfW Entwicklungsbank, zur Verfügung, so das Ministerium. 100 Millionen Euro aus der Sonderfazilität „Initiative für Klima- und Umweltschutz“ steuert das BMZ über zinsverbillige Darlehen bei. Auch die Weltbank, die afrikanische Entwicklungsbank, die Europäische Investitionsbank, die französische Entwicklungsbank und die Europäische Kommission gehören zu den Geldgebern. Die Bundesregierung wird sich über die kommenden Jahren hinweg mit weiteren 650 Millionen Euro am Ausbau der Photovoltaik in Marokko beteiligen.

Das Umweltministerium verweist darauf, dass die Bundesregierung bereits seit 30 Jahren im Energiesektor unterstützend tätig ist und Impulsgeber im Bereich erneuerbare Energien ist. Marokko möchte bis 2020 über die Hälfte seiner Energieversorgung, auch mit weiterem Zubau von Windenergie, aus erneuerbaren Energien decken.

Quelle: pv-magazine.de

UK: Photovoltaik-Zubau über 500 MW im ersten Quartal

Der Photovoltaik-Markt im Vereinigten Königreich sorgt wieder für Schlagzeigen. Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von 500 MW wurden im ersten Quartal des aktuellen Jahres in Betrieb genommen, was zehn Prozent des weltweiten Zubaus entspricht.

Photovoltaik ist wieder einThema im Vereinigten Königreich. iStockphoto.com©Simon-Owler.jpg

Folglich übertraf der UK-Markt auch die Marke von 2 GW installierter Gesamtleistung. Bereits 2012 konnte mit einem Zubau von 779 MW als gutes Jahr gesehen werden. Solarbuzz gibt an, dass 11,3 Prozent der produzierten Elektrizität in UK im vergangenen Jahr aus erneuerbaren Energiequellen entstanden. Derzeit durchläuft der Markt eine neue Blütezeit. Die Erfahrungen aus der Vergangenheit zeigen aber, dass es sich um eine weitere Aufschwung-Phase handeln könnte, auf die Phase des Abschwungs folgt.

Grob gesehen könnte man die Entwicklung des britischen PV-Marktes in vier Phasen unterteilen. Einer Phase des langsamen Wachstums noch ohne Einspeisevergütungen (Feed-in-Tariffs, FiT) folgte 2011 der Aufschwung mit den ersten FiT. Diesem Boom folgte eine erste kleine Abschwung-Phase aufgrund von Kürzungen der FiTs, in der auch neue Finanzierungsmodelle erarbeitet und entwickelt wurden. Durch das Renewable Obligiation Certificates (ROC) – Programm (eine Art Grünstromzertifikat) wurde der Bau von vor allem neuen Freiflächen-Anlagen angestoßen. Dennoch waren die meisten Installationen auch in diesem Jahr Dachanlagen.

Der große Aufschwung der Freiflächen-Anlagen folgte dann aber im ersten Quartal 2013 und sorgte für spektakuläre Zahlen, die den britischen Photovoltaik-Markt wieder zu einer internationalen Hausnummer machen. Mit dem 31. März jedoch wurde die Unterstützung durch das ROC-Programm erneut reduziert, sodass der Markt Gefahr läuft, wieder in eine Phase des Abschwungs zu geraten, bis hin zum vollständigen Stillstand.

Um diesem „Auf- und Abschwung“-Trend entgegen zu wirken, fordern viele Experten und Unternehmen für Neuregelungen der FiTs, um Wachstum dauerhaft zu fördern. Ob der Markt damit dauerhaft aus dem bekannten Muster ausbrechen könnte, ist aber fraglich.

Die Britische Photovoltaik-Organisation und Solarplaza werden dieses und weitere Themen auf ihrer vierten „The Solar Future: UK“-Konferenz am 16. Juli in London behandeln.

Quelle: Solarplaza

Solarenergie in den Niederlanden: Lokale Initiativen sorgen für Wachstumsexplosion

Die Solarenergie in den Niederlanden boomt unaufhaltsam. Durch den Einsatz der Bürger und dank hunderter lokaler Initiativen, die sich Nachhaltigkeit und Unabhängigkeit zum Vorsatz gemacht haben, wuchs der Markt im vergangenen Jahr um 250 Prozent.

Photovoltaik auf der eigenen Dachfläche: In den Niederlanden starten die Bürger ihre eigene Energiewende. iStockphoto.com©Volker Müther

Laut Experten wird sich die Anzahl an Solarmodulen und Solarenergie in den kommenden Jahren mehr als verdoppeln. Im letzten Jahr wurden Solarmodule für 145 Megawatt installiert. Das bedeutet, dass 3,5 mal so viel Strom aus Solaranlagen produziert wurde, wie noch 2011. Die meisten Module werden dank gemeinsamen Initiativen von der niederländischen Bevölkerung gekauft.

Bürger sorgen selbst für die Energiewende

“In den Niederlanden gibt es zurzeit mehr als 300 örtliche Stromgenossenschaften. Das zeigt, wie beliebt die Solarenergie hier gerade ist. Die Niederlande ist ein Land, in dem das Wachstum wirklich an der Basis stattfindet. Das Volk hat die Macht“, berichtet Rene Moerman. Er ist Direktor für Geschäftsentwicklung bei Solar Insurance & Finance und Vorsitzender der CALorie in Nordholland.

Diese lokale und öffentliche Initiative hat vor kurzem ihre erste Solarenergieanlage  mit 112 Solarmodulen eingeweiht und möchte bis zum Ende des Jahres zwei bis vier weitere Solarkraftwerke in Betrieb nehmen. „Wir haben unsere Firma erst 2010 gegründet und sind schon ein etablierter Club. Einige Projekte konnten wir bereits erfolgreich umgsetzen, weitere Projekte werden im nächsten Jahr verwirklicht. Ich erwarte, dass die Solarenergie in den Niederlanden sich in den kommenden Jahren mehr als verdoppeln wird, und das einzig aufgrund des großen Interesses und der Initiative der Bevölkerung” erklärt Moerman.

Diese Ansicht zur zukünftigen Entwicklung der Solarenergie in den Niederlanden teilt auch Dr. Frans Stokman, Professor für Soziologie an der Universität Groningen und Präsident von Grunneger Power, einer lokalen Energiegenossenschaft.

“Trotz der Einschränkungen der Nettomessungen und der Schwierigkeiten, an anderen Orten als auf der eigenen Dachfläche in Solaranlagen zu investieren, sehen wir ein riesiges Wachstumspotential. Gesellschaften wie die Grunneger Power beweisen das, indem sie zeigen, dass Solar kosteneffektiv und günstiger als Strom vom Versorger ist“, so der Professor. Grunneger Power errichtet alle zwei Tage ein mit Solarmodulen ausgestattetes Dach. „Die Anzahl an Solarmodulen weltweit steigt in erstaunlicher Geschwindigkeit. Jedes Jahr übertrifft noch das vorherige. In den Niederlanden helfen sich Nachbarn gegenseitig, um Solarmodule zu finanzieren. Das ist der soziale Einfluss, auf den wir immer gewartet haben, und der jetzt Realität wird“, sagt Stokman.

Eigenproduktion über PV günstiger als Strom vom Energieversorger

Derzeit befindet sich die Wachstumsrate für Solarsysteme im zweistelligen Bereich. Nach Angaben der European Photovololtaic Association EPIA wird sich der europäische Markt bis 2016 verdoppelt haben.

In den Niederlanden kostet eine Kilowattstunde (kWh) Sonnenstrom derzeit etwa 16 Cent. Beim Energieversorger zahlt man im Schnitt rund 21 Cent. Solaranlagen tragen sich nach etwa zehn Jahren selbst, sie halten aber mindestens 20 Jahre. „Anders gesagt: Sie produzieren zehn Jahre kostenlos Strom“, so Edwin Koot von Solar Plaza. Er hat verschiedene Theorien, warum in den Niederlanden derzeit so ein signifikantes Wachstum stattfindet: „Einerseits möchten die Bürger selbst mehr zu nachhaltiger Energieversorgung beitragen. Andererseits suchen sie aber auch nach Möglichkeiten, unabhängiger von großen Unternehmen wie Banken und Energie-Firmen sein. All das trägt den Stempel einer großen Volksbewegung, so Koot. Die Gefahr, dass die derzeitige Diskussion in der EU über Strafzölle auf chinesische Solarmodule diese Bewegung stoppen könnte, sieht er nicht: „Trotz ähnlicher Strafzölle wuchs der Markt in Amerika 2012 weiter an.“

Solar Plaza wird am 23. März in Eindhoven die „The Solar Future: NL‘13“-Konferenz ausrichten.

Quelle: Solar Plaza

Größte Photovoltaik-Anlage Afrikas in Mauretanien errichtet

Am vergangenen Donnerstag wurde in Nouakchott, der Hauptstadt der Islamischen Republik Mauretanien, die größte Photovoltaik-Anlage Afrikas in Betrieb genommen. Das 32-Millionen-Dollar-Projekt mit einer Kapazität von 15 Megawatt ist das erste Solar-Großkraftwerk des Landes und wird bis zu zehn Prozent des mauretanischen Strombedarfs decken. Errichtet wurde das Kraftwerk von Masdar, ein auf erneuerbare Energien spezialisiertes Unternehmen aus Abu Dhabi.

Sonne für PV gibt es in den meisten afrikanischen Ländern reichlich ©iStockphoto.com

Die Anlage besteht aus 29.826 Dünnschicht-Modulen und verhindert den Ausstoß von mehr als 21.200 Tonnen Kohlenstoffdioxid pro Jahr. Die PV-Module wurden nicht über ein Beton-Fundament befestigt sondern direkt in den Boden gerammt, was den CO2-Fußabdruck des Projekts verkleinerte und Kosten einsparte.

Probleme mit der Versorgungssicherheit in Mauretanien

Das Stromnetz Mauretaniens, das bisher vorwiegend über teure Dieselgeneratoren versorgt wurde, verfügt derzeit über eine installierte Kapazität von gerade einmal 144 MW, was zu ernsten Engpässen in der Stromversorgung führt. Der Zubau von Solarenergie wird zukünftig mithelfen, die Energieversorgung zu sichern und den Bedarf von etwa 10.000 Häusern decken, so Masdar in einer Erklärung. Der Strombedarf Mauretaniens steigt jährlich um etwa zwölf Prozent.

Mohamed Ould Abdel Aziz, Präsident Mauretaniens, sagte bei der Einweihung der Anlage, bei der auch Vertreter der International Renewable Energy Association (IRENA) teilnahmen: „Diese neue Solaranlage erhöht nicht nur dringend benötigte Stromkapazitäten für unsere Bevölkerung, sie beweist auch, dass erneuerbare Energien eine entscheidende Rolle in der Entwicklung unseres Landes spielen können.“ Sultan Ahmed Al Jaber, CEO von Masdar, sagte: „Es wird erwartet, dass der Energiebedarf sich bis 2030 verdoppelt. Erneuerbare Energien werden eine tragende Rolle gerade in den Ländern spielen, in denen der Bedarf das aktuelle Angebot deutlich übersteigt.“

Sonne und Wind bieten in Mauretanien genug Potenzial, um den Strombedarf des Landes zu einem erheblichen Anteil aus Kraftwerken erneuerbarer Energie zu decken.

Die Errichtung des neuen Solarkraftwerkes ist nicht der erste Versuch, das Solarpotential Afrikas zu erkunden. 2012 ließ die britische Firma Blue Energy verlauten, dass sie bis 2015 über 100.000 Häuser in Ghana mit einem 115 MW-Solarpark versorgen werde. Ein weiteres dieser Projekte wurde im März in Ägypten gestartet. Das Milliarden-Projekt soll über ein 140MW-Kraftwerk den Versorgungsproblemen des Landes entgegenwirken.

Quelle: Ventures-Africa.com

Timon Gremmels im Interview: „Ich traue Schwarz-Gelb die Energiewende einfach nicht zu“

Timon Gremmels, seit November 2009 Mitglied im Hessischen Landtag, ist Umwelt- und Energiepolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion in Hessen. Wie er die Energiewende in Hessen sieht und welche Arbeit diesbezüglich auf die Entscheidungsträger Hessens und Deutschlands zukommt, erklärt er im Gespräch mit Milk the Sun.

Timon Gremmels: "Ich traue Schwarz-Gelb die Energiewende einfach nicht zu"

Milk the Sun: Sehr geehrter Herr Gremmels, die Erneuerbaren Energien nehmen einen immer größeren Stellenwert in der Energieproduktion Deutschlands ein. Wie ist der Status Quo der Energiewende in Hessen?

Gremmels: Beim Bundesländerranking der „Agentur für Erneuerbare Energie“ vom  Dezember 2012 ist Hessen zum dritten Mal in Folge Schlusslicht bei den Erneuerbaren Energien unter den Flächenländern geworden.  Auch nach dem Energiegipfel der Landesregierung, der nach der Atom-Katastrophe von Fukushima einberufen wurde, ist bisher nicht viel Konkretes umgesetzt worden. Die SPD-Landtagsfraktion hatte gefordert, die Kommunen verstärkt zu den Motoren der Energiewende zu machen. Leider erschweren Vorgaben in der Hessischen-Gemeinde-Ordnung, dass Städte und Gemeinden sich ausreichend wirtschaftlich betätigen und in die Energieerzeugung einsteigen können. Diese Hürden werden wir nach einem Wahlsieg bei der Landtagswahl im September beseitigen. Gleiches gilt auch für die Beteiligung von Kommunen an Windkraft im Staatsforst. Hier wollen wir, dass regionale Anbieter, die die Wertschöpfung  steigern, bei der Vergabe von Windkraftflächen bevorzugt werden, oder aber die Kommunen nach dem Vorbild von Rheinland-Pfalz mit bis zu 30 Prozent an den Pachteinnahmen beteiligt werden.

Milk the Sun: Im Norden Deutschlands werden verstärkt Windturbinen errichtet, der Osten und der Süden setzen viel auf Photovoltaik-Anlagen. Welche Formen der erneuerbaren Energiegewinnung sind für das Land Hessen am wichtigsten?

Gremmels: Die Energiewende gelingt nur, wenn wir auf einen Mix der Erneuerbaren Energien setzen. Wir brauchen Photovoltaik  genauso wie Biomasse und Windkraft mit ihren jeweils spezifischen Vorteilen. Für uns stehen die Erneuerbaren-Energie-Anlagen im Fokus, die geeignet sind, die regionale Wertschöpfung zu steigern. Die Energiewende ist nicht nur ein Thema der Ökologie, sondern vor allem auch eines der Ökonomie. Klar ist aber auch, die Windkraft im Binnenland ist die derzeit effizienteste Form der Strom-Erzeugung. Hessen ist bei der Windkraftnutzung bundesweites Schlusslicht. Hier haben wir den größten Nachholbedarf. Da Hessen ein sehr waldreiches Bundesland ist (42%), wird es künftig auch im Wald Windkraftanlagen geben.

Milk the Sun: Auch Fracking ist ein Thema in Hessen. BNK Petroleum wurde dort die Suche nach im Schiefergestein gebundenen Erdgases mittels Fracking vorerst eine Absage unterteilt, wofür sich auch die hessische SPD einsetzte. Warum?

Gremmels: Erst durch zwei Kleine Anfragen der SPD-Landtagsfraktion kam Ende 2011 zu Tage, dass die kanadische Firma BNK Petroleum in Nordhessen nach unkonventionellem Erdgas suchen will. Daraufhin haben wir eine umfangreiche Landtagsanhörung beantragt und diese im Oktober letzten Jahres durchgeführt. Auf Vorschlag von SPD und Grüne wurde vom Hessischen Landesamt für Umwelt und Geologie beauftragt, die Gutachten des Bundesumweltamts und des Landes Nordrhein-Westfalens  auf hessische Besonderheiten zu untersuchen. Darüber hinaus hat Frau Prof. Böhm von der Universität Marburg festgestellt, dass die einhelligen negativen Stellungnahmen der betroffen Kommunen dem überwiegend öffentlichen Interesse im Sinne des Bundesbergrechts entspricht. Die hessische Umweltministerin hat das Regierungspräsidium Darmstadt als zuständige Genehmigungsbehörde darauf angewiesen, diese beiden Gutachten im weiteren Genehmigungsprozess zu berücksichtigen. Wir gehen davon aus, dass die Aufsucherlaubnis nicht erteilt werden kann.  Unabhängig vom aktuellen Antrag lehnt die hessische SPD Fracking in ihrem Landtagswahlprogramm klar ab. Die möglichen hessischen Fördermengen stehen in keinem Verhältnis zu den Gefahren für Mensch und Umwelt. Gas wird aber weiterhin für den Energiemix gebraucht. Wir sehen in der Power-to-Gas Technologie die deutlich nachhaltigere und umweltfreundlichere Form der Gaserzeugung, die es zu unterstützen gilt.

Milk the Sun: Welche Potentiale bietet die Energie-Effizienz in Hessen? Welche Schritte sind Ihrer Meinung nach in Hessen diesbezüglich zu gehen?

Gremmels: Das Energie-Effizienz-Potential ist auch in Hessen immens. Zwar hatten sich alle Beteiligten des Hessischen Energiegipfels 2011 darauf verständigt, z.B. die Sanierungsrate auf 2,5 bis 3 Prozent anzuheben, allerdings hat die Landesregierung bisher kaum etwas getan, um dieses Ziel umzusetzen. Im Gegenteil: So lehnte die Schwarz-Gelbe Koalition beispielsweise den SPD-Gesetzentwurf für ein Erneuerbares-Energien-Wärmegesetz für den Gebäudebestand nach dem Vorbild von Baden-Württemberg ab. Auch die Möglichkeit, dass Städte und Gemeinden per kommunaler Satzung für ihre Gebietsköperschaften eigenständige Vorgaben machen – wie z.B. mit der Marburger-Solarsatzung – wurde durch CDU und FPD die landesrechtliche Grundlage genommen.

Milk the Sun: Die Landesregierung in Hessen wird derzeit von CDU und FDP gebildet. Wie sieht die SPD deren derzeitige Energiepolitik?

Gremmels: Die derzeitige Landesregierung hat kein Energiekonzept. Bis zur Atomkatastrophe waren CDU und FDP in Hessen führende Verfechter der Atomkraft und der Laufzeitverlängerung des ältesten deutschen AKWs in Biblis. Auch bei der Kohlekraft wollte die Regierungskoalition den Ausbau des E.ON Kohlekraftwerks Staudinger im dichtbesiedelten Rhein-Main-Gebiet. Zwar äußern die Regierungsparteien verbal den Willen, den Anteil der Erneuerbaren Energien auszubauen, bei der konkreten Umsetzung stehen sie aber nach wie vor auf der Bremse. So regelt das jüngst beschlossene Energie-Zukunfts-Gesetz der Regierung nur Informationskampagnen und Förderprogramme, im Unterschied zu unserem deutlich ambitionierteren Energie-Konjunkturgesetz mit verbindlichen Vorgaben. Auch ist der Landesentwicklungsplan, der die Grundlage für den Ausbau der Windkraft in Hessen regelt, bis heute noch nicht beschlossen. Der fehlende Wille der Regierung, offensiv für die Akzeptanz der Windkraft zu kämpfen, dokumentiert niemand besser als der zuständige Landesplanungsminister Florian Rentsch (FDP). Als Wiesbadener Kreisvorsitzender seiner Partei stachelte er mit Bildern brennender Windkraftanlagen die Menschen gegen Anlagen im Taunus auf.

Milk the Sun: 100% Erneuerbare bis 2050, dieses Ziel gibt das Hessische Umweltministerin aus. Ist das realistisch?

Gremmels: Das Ziel, Hessen bis spätestens 2050 rechnerisch vollständig mit Erneuerbaren Energien zu versorgen, ist Ergebnis des Hessischen Energiegipfels von 2011 und  inzwischen Konsens aller Landtagsfraktionen. Allerdings ist das ein Ziel in ferner Zukunft. Was fehlt, sind klare Zwischenziele, eine begleitende Evaluation sowie ein Masterplan für die Energiewende in Hessen. Diese Vorschläge von uns fanden keine Mehrheit. Leider beschränkt sich der Konsens nur auf den Strom- und Wärmebereich. Der gesamte Verkehrsbereich wurde von der Landesregierung ausgeklammert. Das ist ein Fehler, den wir nach einem Landtagswahlsieg korrigieren werden.

Milk the Sun: Welche Zeichen wünschen Sie sich von Bundespolitik für den Fortgang der Energiewende in Deutschland?

Gremmels: Ich traue Schwarz-Gelb die Energiewende einfach nicht zu. Peter Altmaier hat mit seiner sogenannten Strompreisbremse den Markt der Erneuerbaren Energien stark verunsichert und den Menschen Sand in die Augen gestreut. Nicht die steigenden Strompreise sind Haupttreiber der Energiekosten, sondern Öl und Benzin. Auch Altmaiers bis heute durch nichts belegte Horrorszenario der 1 Billion Euro, die die Energiewende in seinen Augen kosten werde, hat gezeigt, dass er als glaubwürdiger Kämpfer für die Energiewende ein Totalausfall ist. Für einen Erfolg müssen die Rot-Grünen Erfinder der Energiewende nach der Bundestagswahl wieder das Ruder in die Hand nehmen.

Wir bedanken uns bei Herrn Gremmels für das Gespräch.

Warren Buffet und die Photovoltaik

Warren Buffett, Großinvestor und laut Forbes viertreichster Mensch der Welt, hat einen beinahe unheimlichen Ruf gewonnen durch seine gewinnträchtigen Investitionen in unterschätzte Märkte. Natürlich vernahmen auch andere Investoren, dass die MidAmerican Energy, eine Tochterfirma von Warren Buffetts Holdinggesellschaft Berkshire Hathaway, 2012 fast schon explosionsartig in den Photovoltaik-Markt einstieg.

Großinvestor Warren Buffett im Gespräch mit US-Präsident Obama

Die Firma kauft drei riesige Projekte in Kalifornien und Arizona, die insgesamt etwa 1 420 MW Kapazität umfassen, und das genau in der richtigen Entwicklungs-Phase der Projekte. Ohne allzu hohe Risiken – trotzdem früh genug um einen günstigen Preis zu erzielen – passen diese Projekte in nahtlos in die „Kaufen und Halten“-Strategie, mit der die Berkshire Hathaway so erfolgreich wurde.

Während für viele Investoren Umweltbelange eine Rolle spielen, ist damit zu rechnen, dass die Berkshire Hathaway mit diesem Zug direkt auf finanzielle Aspekte abzielt. Ein bekanntes Zitat von Warren Buffett besagt, dass die Deregulierung der Energie-Industrie den größten je aufgezeichneten Transfer von Reichtum mit sich bringen wird. Entscheidender Faktor um mitmischen zu können, so Buffett, sei ausreichende Kenntnis und Erfahrung im Umgang mit Dünnschicht- und polykristallinen Modulen.

Bezüglich weiterer Schritte hat sich MidAmerican Renewables bereits im Ausland umgesehen (vorwiegend in Chile und dem mittleren Osten). Dennoch ist es am Wahrscheinlichsten, dass zunächst weitere Investments in den US-Markt folgen, vor allem im Süd-Osten (Georgie & Tennessee). Einhergehend ist damit zu rechnen, dass zukünftige Projektgrößen wohl deutlich kleiner als die bisherigen 300 MW+ -Ungeheuer sein werden, die in während der ersten Runde eingekauft wurden.

Unter dem Strich wird es jedenfalls Grün. Sei es das Grün der Dollarscheine – oder doch das Grün aus den Projekten. Solar kann beides.

Quelle: Renewableenergyworld.com

Bürgermeister möchte Lancaster zur „Solarhauptstadt des Universums“ machen

Es hört sich an wie ein Spruch aus einer amerikanischen Fernsehserie, doch R.Rex Parris, Anwalt für Sammelklagen und Bürgermeister der Stadt Lancaster nördlich von Los Angeles, scheint es ernst zu meinen. „Wir wollen die Solarhauptstadt der Welt werden“, sagte er vor zwei Jahren. Und verbesserte sich kurz darauf: „Solarhauptstadt des Universums!“

„Wir wollen die erste Stadt sein, die mehr Strom aus Solarenergie gewinnt, als sie täglich verbraucht“, so sein Plan. Für Lancaster bedeutet das, dass die Dächer, Felder und Parkflächen der Stadt durch Solarmodule mit einer Gesamtkapazität von 126 Megawatt bestückt werden müssen – zusätzlich zu den bereits installierten 39 MW und den weiteren in Bau befindlichen 50 MW.

Lancaster setzt massiv auf Solarenergie - ©LancasterCA

Solarenergie gegen Widerstände aus der Industrie

Um mit diesem Plan erfolgreich zu sein, setzte Lancaster um, was der ehemalige Gouverneur Kaliforniens, Arnold Schwarzenegger, 2006 nicht schaffte: Die Anforderung für alle neuen Häuser zu stellen, dass sie mit Solar-Modulen ausgestattet werden. Parris schaffte es sogar, den Hausbau-Giganten KB Home dazu zu bringen, seine Vision trotz aller Widerstände der Industrie gegenüber der Solarenergie zu implementieren.

Natürlich macht es Sinn, dass ein Bürgermeister in einer sonnenreichen Stadt in der Wüste, wo mit die besten Sonnenverhältnisse weltweit vorherrschen, die Solarenergie so vehement vorantreibt. Verwunderlich nur, dass das gerade in Lancaster, wo viele konservative Familien alteingesessener Militärveteranen wohnen und ein republikanischer Bürgermeister das Sagen hat, passiert.

Aber der Ausbau der Solarenergie ist nicht nur eine Kostenfrage oder Frage des Vertrauens. Es geht auch um Jobs. Wie viele andere stadtnahe Bereiche litt auch Lancaster sehr unter platzenden Immobilien-Blasen und der Rezession. Die Arbeitslosenrate dort beträgt 15,5 Prozent. Kommunale Einnahmen sanken, wie auch das Budget der Schulen. Parris sah in der Solarenergie die Chance auf geringere öffentliche Ausgaben und zusätzliche private Jobs. Also wurde die Selbstversorgung durch Solar zu seiner großen Aufgabe.

Photovoltaik-Anlagen auf Schulen

Seine gewaltige Unterstützung von Solarenergie begann vor drei Jahren: Das Rathaus, das Theater und das Stadion produzieren nun 1,5 MW Solarstrom. Photovoltaik-Anlagen auf Kirchen, einem großen Gesundheitszentrum, einem Entwickler-Büro und einem Verkaufszentrum von Toyota weitere 4 MW.

Das größte Ergebnis wurde jedoch durch die Ausstattung der Schulen mit Solaranlagen erreicht. Nachdem die Schulbehörde von Lancaster ein Angebot von SolarCity als unbezahlbar zurückwies, gründete die Stadt kurzerhand einen kommunalen Energieversorger. Dieser kaufte 32.094 Solarmodule, installierte sie auf 25 Schulen, produzierte 7,5 Megawatt Strom und verkaufte diesen an das Schulamt für 35 Prozent weniger, als das Amt damals für Strom bezahlte. Weitere 8 MW kommen nun von Photovoltaikanlagen auf den Dachflächen der Highschool und dem Antelope Valley College.

Bürgermeister Parris merkte an, dass die globale Erwärmung auch andere davon überzeugen werde, dass vor Ort generierte Erneuerbare Energie in Zukunft für Sicherheit sorgen könnte. Die Kosten, um Häuser in der Wüste zu kühlen jedenfalls werden weiter steigen.

Ob globale Erwärmung wirklich eine Gefahr sei? „Absolut“, so Parris. „Ich bin vielleicht ein Republikaner. Aber ich bin kein Idiot.“

Quelle: NYtimes

Mekka möchte Straßenlaternen mit Solarenergie versorgen

Bekannt ist die Millionenstadt Mekka (ca 1,5 Mio. Einwohner) vor allem als Geburtsstadt des muslimischen Propheten Mohammed. Laut der Zeitung Arab News möchte die Stadt ein ganz besonderes Solarprojekt starten: Die Straßenbeleuchtungen von ganz Mekka sollen bald durch Solarenergie betrieben werden.

Bald durch Solarenergie hell erleuchtet? Mekka plant Solar-Laternen für die ganze Stadt

Die Stadt möchte damit nicht nur ein grüneres Image gewinnen, sondern nebenbei eine ganze Menge Geld sparen. Über 20 Jahre gesehen, so Osama Al-Barr, Mekkas Bürgermeister, könnten sich die Einsparungen auf 2,2 Mrd. saudische Rial (SR), etwa 450 Mio. €, summieren. „Die Kosten des 100 MW-Projekts zur Beleuchtung der Straßen werden auf  2,4 Mrd. SR (etwa 480 Mio. €) geschätzt. Monatlich bezahlt die Stadt eine Rate von 10Mio. SR (rund 2 Mio. €). Wir sind die erste Kommune der Welt, die ein Solarprojekt startet, das den Energiebedarf der ganzen Stadt deckt, “ so Al-Barr.

Laut Arab News sollen die Arbeiten im Juli beginnen und etwa zwölf Monate dauern. 30.000 bis  40.000 durch Photovoltaik-Module betriebene Straßenlaternen sollen die Stadt dann mit Licht versorgen.

Quelle: Arab News

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