Wann rechnet sich eine Solarreinigung?

Wann rechnet sich eine Solarreinigung?

Schmutz auf Solarmodulen gefährdet deren Langlebigkeit, ist ein Sicherheitsrisiko und führt zu Ertragseinbußen. Welcher Verschmutzungsgrad erfordert eine Photovoltaikreinigung? Erfahren Sie, wann welche Reinigungstechniken wirtschaftlich eingesetzt werden.

Dass durch Schmutz auf Solarzellen weniger Licht zu Strom gewandelt werden kann, ist offensichtlich. Dass Schmutz Photovoltaikmodule darüber hinaus beschädigen und sogar zu Bränden führen kann, ist weniger bekannt.

Grund genug zu prüfen, ob Ihre Anlage gefährdet ist und ob eine andauernde Ertragsminderung durch eine Photovoltaikreinigung verhindert werden kann. Durch Solarreinigungen können Sie den Wert Ihres Investments langfristig erhalten.

Verschmutzungen

Folgende Schmutzarten sind häufig:

  • Vogeldreck – Gibt es überall, ist an Küstenstandorten noch viel häufiger.
  • Ammoniakhaltige Abluft bei Stallungen – Insbesondere Viehzuchtbetriebe weisen eine hohe Schmutzbelastung auf.
  • Moose/Flechten an den Rahmen – Stehendes Wasser auf Modulen kann sich an den Rahmen sammeln. Dabei können Silikonschichten und Rahmen beschädigt werden. Stehendes Wasser kann Laminierungen lösen.
  • Pollenschichten – Entstehen standortabhängig innerhalb von Blütezeiten.
  • Staubschichten – Stäube werden standortabhängig, z.B. durch Industrie- oder Landwirtschaftsbetriebe, freigesetzt. An Bahnschienen kann Metallabrieb Module belasten.

Regen reinigt Solarmodule. Je steiler Module geneigt sind, desto besser fließt das Wasser samt Verschmutzungen ab. Bei flacher geneigten Modulen hingegen, oder in niederschlagsarmen Gebieten, entfällt der natürliche Reinigungseffekt.

Schon Verschmutzungspunkte können gefährlich werden. Denn an diesen können sich einzelne Solarzellen stark erwärmen: Diese „Hot-Spots” beschädigen dann die Module. In Einzelfällen entzündet sich sogar darunter befindliches brennbares Material.

Häufiger verursachen Hot-Spots jedoch unbemerkte Langzeitschädigungen. Auf Grund der Tatsache, dass Module in Reihe geschaltet sind (String), senkt bereits ein einzelnes verschmutztes Modul die Leistung des gesamten Strings auf das geringe Leistungsniveau des verschmutzten Moduls.

Anders gesagt: jedes Modul kann maximal die Leistung des schwächsten Moduls in der Kette liefern.

Photovoltaikreinigung nötig?

Spätestens wenn Sie beim Blick ins Monitoring einen Leistungsabfall feststellen, lohnt es sich, die Module genauer anzuschauen. Dabei können Sie einen Expertenblick anwenden.

Deren Geheimnis ist nicht nur ihre Erfahrung, sondern der richtige Blickwinkel: Je flacher Ihr Blick über die Moduloberfläche schweift, desto deutlicher erkennen Sie etwaige Verschmutzungen. Und wenn Sie mit dem Finger vorsichtig über die Modulfläche wischen, sehen Sie etwaige Verschmutzungen an Ihrer Fingerkuppe.

Anhand folgender Verschmutzungsgrade können Sie bewerten, ob eine Reinigung notwendig ist:

1 – sehr gering: Ein leichter Staubfilm, der mit bloßem Auge kaum zu erkennen ist.

2 – gering: Leichte Ablagerungen sind erkennbar.

3 – mittel: Stärkere Ablagerungen, Spuren von Vogelkot oder erste Anzeichen von Moos und Flechten an den Modulrändern sind erkennbar.

4 – stark: Starker Schmutzfilm bis hin zu Verkrustungen, Ablagerungen durch ammoniakhaltige Abluft aus Ställen, Vogelkot, hoher Anteil an Moosen und Flechten an den Rändern.

5 – sehr stark: Starke und hartnäckige Verkrustungen, starker Moos- und Flechtenbewuchs an den Rändern, gegebenenfalls ist die Modulfläche nicht mehr als solche kenntlich, möglicherweise irreversible Verschmutzungen auf den Modulen.

Schon ab einer geringen Verschmutzung sollten Sie beginnen, über eine Photovoltaikreinigung nachzudenken. Moos- und Flechtenbildung sollten vermieden werden, da diese zu irreversiblen Verschmutzungen zählen. Ziehen Sie Fachleute hinzu, wenn Sie sich mit Ihrer Einschätzung unsicher sind.

Solarreinigungstechniken im Überblick

Handreinigung

Mit rotierenden Handbürsten an Teleskopstangen können starke Verschmutzungen besonders gründlich entfernt werden. Kostenintensive Handreinigungen sind dort unersetzlich, wo Maschinen oder Roboter nicht einsatzfähig sind, oder die Anlage zu klein ist.

Großbürstenaufsatzsysteme

Reinigungsaufsätze für Fahrzeuge (z.B. Traktoren) und maschinelle Großbürstensysteme reinigen schneller und kostengünstig. Vor Ort muss der Platz ausreichen.

Roboterreinigung

Reinigungsroboter reinigen kostengünstig und werden mittels Sensortechnik oder Fernsteuerung über die Module gelenkt. Roboter sind bei einer Modulneigung von bis zu 20 Grad einsetzbar.

Grundsätzlich sollte immer entmineralisiertes Wasser verwendet werden und vom Einsatz von Reinigungsmitteln abgesehen werden, da diese oft die Umwelt belasten und die Moduloberfläche angreifen.

Dabei sollten unbedingt die Reinigungsvorgaben der Modulhersteller beachtet werden.

Wann rechnet sich eine Reinigung?

Für die Berechnung können Sie Rentabilitätsrechner von Reinigungsunternehmen nutzen. Diese stellen die Reinigungskosten den Mehrerträgen gegenüber, die durch die Solarreinigung entstehen. Vergleichen Sie die Ergebnisse mehrerer Rechner.

Sie sollten nachvollziehbar und plausibel sein. Ein jährlicher Mehrertrag von 1 bis 4 Prozent ist ein realistischer Erfahrungswert. Auf einem Stalldach sind bis zu 10 Prozent Mehrertrag pro Jahr möglich, da sich die durch Viehhaltung entstehenden Ausdünstungen wie ein Fettfilm auf den Modulen ablagern und das Ammoniak in den Ablagerungen die Module angreift und stark belastet.

Nicht nur der Mehrertrag nach der Reinigung ist ausschlaggebend, sondern auch der Schutz Ihrer Module vor verschmutzungsbedingten Schäden und damit der Werterhalt Ihres Investments.

Reinigung in die Tat umsetzen

Lassen Sie sich Angebote von verschiedenen Reinigungsunternehmen machen. Bei einem Reinigungsunternehmen, welches über mehrere Reinigungstechniken verfügt, können Sie davon ausgehen, dass Ihnen die für Ihre Anlage passende Technik angeboten wird.

Lassen Sie sich Referenzen zeigen und kontaktieren Sie gegebenenfalls bisherige Kunden des Anbieters. Sie sollten sich frühzeitig um die Reinigung kümmern, da gute Reinigungsbetriebe im Frühjahr bis zum Sommer in der Reinigungssaison besonders stark ausgelastet sind. Allerdings ist eine professionelle Reinigung auch bis in den Herbst rentabel.

Selbst reinigen sollten Sie nur dann, wenn Sie mit der Arbeitssicherheit und der Methode vertraut sind und über entsprechendes Equipment verfügen.


Dieser Beitrag wurde erstellt mit freundlicher Unterstützung von Pascal Liebold, Inhaber, Photovoltaik Liebold GbRBild Quelle: Photovoltaik Liebold GbR.

Dieser Artikel wurde in unserem Betreiberleitfaden veröffentlicht. Alle weiteren Artikel und Informationen zum Betrieb von gewerblichen PV-Anlagen finden Sie unter: Milk the Sun – PV-Betreiberleitfaden.

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