Ein Beispiel konträrer Photovoltaik-Entwicklungen

Ein Beispiel konträrer Photovoltaik-Entwicklungen

Die aktuelle Photovotlaik-Förderung in Deutschland gleicht einer Farce – das Gefälle im Gegensatz zu den weltweit positiven Marschrouten könnte offensichtlicher nicht sein. Am jüngsten Beispiel der Speicherförderung lässt sich ablesen: Wo Deutschland seine Rolle als Vorreiter und Vorbild fahrlässig verspielt, trumpft der US-amerikanische Bundesstaat Kalifornien so richtig auf.

 

Deutschland ist Vorbild und Vorreiter in Sachen Energiewende, das Maß aller Dinge der Förderung erneuerbarer Energien, das Nonplusultra des Ausbaus regenerativer Energieanlagen. So zumindest war es bis zu dem Zeitpunkt vor wenigen Jahren, an dem sich die deutsche Bundesregierung dazu entschied, die Energiewende drastisch zu bremsen und nahezu zum Erliegen zu bringen.

 

Vorläufiger Stopp der ungewollten Speicherförderung

Das jüngste Beispiel ist der vorläufige Stopp der Photovoltaik-Speicherförderung. Die Mittel für den Tilgungszuschuss seitens des Bundes sind für das Jahr 2016 so gut wie aufgebraucht, sodass die KfW einen Zusagestopp für das Programm zur Förderung von Heimspeichersystemen verkünden musste.  Nach gerade einmal sieben Monaten sind die monetären Mittel ausgeschöpft. Insgesamt 4291 Förderanträge hat die KfW zwischen März und August 2016 erhalten. Es ist nicht nur ein Zeichen dafür, dass die Nachfrage nach der Förderung für Photovoltaik-Heimspeicher in Zusammenhang mit kleinen, privaten Solaranlagen die Erwartungen deutlich übertroffen hat. Es ist vielmehr ein Zeichen dafür, dass Bürger den Nutzen erneuerbarer Energien und dessen Speicherung verstanden haben, für sich nutzen wollen und damit nachhaltig aktiv zum Klimaschutz beitragen.

Die Bundesregierung versteht es mal wieder, einem starken Wachstumstrend in Richtung grüner Energie den Wind aus den Segeln zu nehmen. Das Kuriose: Zu Beginn des Jahres hatte sich die Bundesregierung sogar gegen eine Fortsetzung des Förderprogramms für Photovoltaik-Heimspieler entschieden, letztendlich aber doch zugestimmt. Diese strategische Kehrtwende ist nun zu einem jähen Ende gekommen. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

 

„Ein klimapolitisches Armutszeugnis“

„Die vermeidbare Förderpause ist ein klimapolitisches Armutszeugnis“, ärgert sich Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig vom BSW-Solar. Während Zuschüsse anderer Förderprogramme wie zur Elektromobilität nur unzureichend genutzt werden, schicke man engagierte Verbraucher hier unnötig in die Warteschlaufe. Staatliche Marktanreizprogramme blieben in vielen Fällen noch für wenige Jahre eine notwendige Hilfe. „Sie dienen auch der Etablierung sinnvoller technischer Standards. Ein ‚Stop-and-Go‘ sollte wie jetzt eingetreten künftig unbedingt vermieden werden.“

 

Kalifornien als Musterbeispiel

Auf der anderen Seite stehen die USA – das Land der unbegrenzten Möglichkeiten und neuerdings auch das Land – zumindest im Bundesstaat Kalifornien – der schier unbegrenzten Förderung erneuerbarer Energien.

Wo Deutschland die Stellschrauben wieder zurück justiert, legt der US-amerikanische Bundesstaat Kalifornien richtig los. Zu Beginn der Woche unterzeichnete Kaliforniens Gouverneur Jerry Brown vier Gesetzesentwürfe, die den erweiterten Einsatz und Ausbau von Energiespeichern im Bundesstaat finanziell unterstützen. Dazu gehören die Aufstockung des Incentivierungsprogramms für Eigenenergieerzeuger um 83 Millionen USDollar sowie die Vorgabe, dass kalifornische Versorgungsunternehmen bis zu 500 Megawatt an dezentralen Energiespeichern bereitstellen müssen.

 

Mit großen Schritten in Richtung Zukunft

Innerhalb der nächsten drei Jahre soll das Incentivierungsprogramm für Eigenenergieerzeuger um 249 Millionen USDollar aufgestockt werden, wobei 75 Prozent dieser Subventionen für die Förderung von Energiespeichern verwendet werden sollen. Die Bereitstellung der 500 Megawatt Kapazitäten an dezentralen Energiespeichern erfolgt zusätzlich zu dem 2013 festgelegten Ziel, eine Gesamtkapazität von 1,33 Gigawatt Energiespeichern zu installieren. Darüber hinaus sollen schnelle Lösungsprozesse für intelligente Energiespeicher entwickelt werden, die Speichersysteme je nach Anforderung zur Interaktion miteinander verbinden können. Zu guter Letzt wird ein Fokus darauf gelegt, das Potenzial für eine Langzeit-Massenenergiespeicherung – wie zum Beispiel die Pumpspeicherung – zu studieren.

 

Was lernen wir daraus?

In einer Zeit von ratifizierten Klimaabkommen gilt es, nach vorne zu blicken und Kompetenzen zu bündeln, um den Klimawandel aktiv durch die Förderung erneuerbarer Energien aufzuhalten. In diesem Rahmen kann es nicht sein, dass ein Player wie Deutschland seine Schotten dicht macht und nicht weiter auf bisherigen Entwicklungen aufbauen möchte. Allein im Zeitraum der vergangenen zwölf Monate wurden in Deutschland zum wiederholten Male so wenig Photovoltaik-Kapazitäten zugebaut, dass die Einspeisevergütung erneut stabil bleibt, um den Ausbau etwas attraktiver zu gestalten. In der Vergangenheit sind weltweit viele Staaten unserem Beispiel des Ausbaus erneuerbarer Energien gefolgt. Nun ist es an der Zeit dass wir lernen müssen, anderen zu folgen, die es besser machen als wir. Und das ist keine Schande…

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