Der Weg für zukunftsträchtige Solarkonzepte in Europa
Anfang der Woche hat SolarPower Europe seinen jüngsten Bericht über europäische Solarkonzepte veröffentlicht. Das auf Solarenergie spezialisierte Online-Magazin „pv Europe“ hat mit der verantwortlichen Berichterstatterin, Sonia Dunlop, über die veröffentlichten Schlüsselpunkte gesprochen.
Der europäische Solarmarktverband SolarPower Europe vermittelt mit regelmässigen Berichten ein detailliertes Bild über die aktuelle Situation des europäischen Solarmarktes. Der neueste Bericht konzentriert sich auf europäische Solarkonzepte. Wir geben einen Überblick über die wichtigsten Kernaussagen von Studien-Autorin Sonia Dunlop gegenüber dem Branchenmagazin pv Europe.
Die vielversprechendsten Solarkonzepte
Sonia Dunlop zufolge sind der Selbstverbrauch von Solarstrom – sofern der Verbraucher auch der Betreiber der PV-Anlage ist – und Stromkaufverträge oder PPAs, bei denen ein Dritter das System besitzt und der Solarstrom an die unmittelbare Umgebung der PV-Anlage verkauft wird, die beiden vielversprechendsten Basismodelle. „Neben diesen beiden Kerngeschäftsmodellen haben wir Kooperationen und virtuelle Kraftwerke als zwei weitere Geschäftsmodelle identifiziert“, so Dunlop gegenüber pv Europe.
Können diese Modelle EU-weit angewendet werden?
Jedes europäische Land hat unterschiedliche Bedingungen, die die Einführung eines bisher erfolgreichen Geschäftsmodells auf einen neuen Markt erschweren können. Dunlop glaubt jedoch, dass es sich lohnt, vielversprechende Solarkonzepte zu identifizieren und zu beobachten und die besten Praktiken zu verbreiten. Beispiele für Best Practices sind das Mini-Utility-Modell in Irland, synthetische PPAs in Großbritannien, wo ein Anlagenbetreiber einen kommerziellen Verbraucher mit einem festen Zinssatz oder mit „Mieterstrom“ wie in Deutschland versorgt. […] Wenn die rechtlichen Rahmenbedingungen geeignet sind, können diese Modelle auch den Weg für Geschäftsmodelle in anderen Ländern weisen“, erklärt Dunlop.
Solar-unterstützender Rahmen erforderlich
Ein solar-unterstützender politischer Rahmen würde dazu beitragen, neue Solarkonzepte leichter umzusetzen. Daher erstellen Dunlop und ihr Team einen Folgebewertungsbericht, der eine Reihe von Vorschlägen für die weitere Vorgehensweise enthält. „Dazu gehören auch einfache Änderungen auf lokaler und nationaler Ebene, zum Beispiel um die gemeinsame Nutzung von Solarenergie im selben Gebäude ohne viel Bürokratie zu ermöglichen“, sagt Dunlop.
Kosten- und Risikominimierung sind der Schlüssel zur erfolgreichen Modellimplementierung
Wie Dunlop weiterhin anmerkt, sind die wesentlichen Hindernisse zwischen der Konzeption eines Geschäftsmodells und seiner erfolgreichen Umsetzung, die hohen Vorlaufkosten und die Finanzierungsrisiken. „Das Ziel ist es, die Finanzierungsrisiken und die Kapitalkosten zu senken“, erklärt sie. „Das kann auch in Südosteuropa der Weg für PV sein.“
Quelle: pv Europe, Übersetzung der Zusammenfassung aus unserem englischen Blog.
Titelbild: Alexander Chaikin/shutterstock