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Photovoltaikanlagen – Warum eigentlich? Vorteile von PV

Photovoltaik-Anlagen stehen täglich in den Medien. Sie sind ein großer Teil der Energiewende und fallen unter die Förderung des EEG. Die Zahl der Privatleute, die sich zuhause Solarmodule auf das Dach installieren steigt, und auch Unternehmen erkennen zunehmend den Vorteil, ihre Freiflächen und Dachflächen für Photovoltaikanlagen zu nutzen. Was aber sind denn nun eigentlich die Vorteile?

Solaranlagen benötigen Sonne zur Energieumwandlung

Sonne ist der Schlüssel zur ertragreichen Photovoltaik-Anlage – iStockphoto.com©delectus

1. Sonne als Energiequelle: Die Sonne ist ein Energieträger, der jedem Menschen unbegrenzt zur Verfügung steht

2. Reduktion der CO2-Emissionen: PV-Anlagen erzeugen sauberen Strom und tragen damit zur Verminderung des Treibhausgasausstoßes bei

3. Investition in die Zukunft: Fossile Brennstoffe wie Kohle oder Öl werden immer knapper, womit deren  Preise auch in Zukunft weiter steigen werden

4. Weitestgehende Wartungsfreiheit: Haus- Photovoltaikanlagen sind weitestgehend wartungsfrei

5. Lärmfreiheit: Solaranlagen erzeugen Strom, ohne dabei die Umgebung mit Lärm zu beschallen

6. Einfache Technik: Jede Privatperson kann PV-Anlagen auf seinem Hausdach installieren, die Technik ist unkompliziert

7. Einspeisevergütungen: Nach wie vor wird ungenutzter Storm, der in das deutsche Netz eingespeist wird, über eine garantierte Einspeisevergütung gefördert

8. Keine Baugenehmigung: Zumindest für die meisten Hausdächer und Dachflächen ist keine zusätzliche Baugenehmigung für Photovoltaik-Anlagen erforderlich.

9. Einfache Entsorgung: Nach Laufzeit-Ende können PV-Module problemlos recyclet werden.

10. Positive Ökobilanz: Spätestens nach fünf Jahren hat eine Solaranlage die zur Produktion benötigte Energie wieder herausgeholt und weißt dann eine positivie Ökobilanz auf

11. Entlastung der Stromnetze: Mit PV-Anlagen lässt sich Strom dezentral erzeugen, dort wo er benötigt wird. Das führt zur Entlastung der Stromnetze

12. Modularer Aufbau: PV-Anlagen können problemlos in der Größe angepasst und variiert werden

13. Integration ins Gesamtsystem: Möglichkeit der Integration und Kombination mit der Haustechnik und somit der Energieeinsparung im Gesamtsystem (von SecondSol)

 

Weitere Vorteile könne Sie gerne als Kommentar anfügen, wir werden sie dann zur Liste hinzufügen!

Interview mit Cornelia Daniel: Österreichische „Aushungerungspolitik“

Cornelia Daniel ist aktive Bloggerin im Bereich Erneuerbare Energien, lebt Ihre Einstellung gegenüber Nachhaltiger Energiegewinnung auch im Alltag. Aus Ihrer persönlichen Überzeugung heraus gründete sie 2011 das Unternehmen Dachgold in Österreich. Im Interview mit Milk the Sun spricht sie über ihr Unternehmen, die Erneuerbaren Energien und die Photovoltaik in Deutschland, Österreich und weltweit.

Dachgold unterstütz Solaranlagen-Bau von Firmen

„Solarenergie gehört dorthin, wo Menschen untertags sind“

Milk the Sun: Sehr geehrte Frau Daniel, was muss man sich unter Ihrer Firma Dachgold vorstellen?

 

Daniel: Dachgold ist ein Solar-Beratungsunternehmen, welches verschiedenste Projekte rund um Solarenergie umsetzt und unterstützt. Einerseits die Beratung von Gewerbebetrieben, die mit dem Projektmanagement eines solchen Vorhabens keine eigenen Mitarbeiter abstellen möchten bzw. können und auch gar keinen direkten Zugang zum Markt haben, und andererseits die Erstellung von Informationsprodukten für einen raschen Ausbau der Solarenergie in Österreich. Dabei meine ich mit Solarenergie sowohl Photovoltaik als auch Solarthermie, da beide Technologien erst am Anfang der Applikation im Gewerbebereich stehen und ich der Meinung bin, dass Solarenergie vor allem dorthin gehört, wo die Menschen untertags sind.

Milk the Sun: Auf Ihrem Xing-Profil geben Sie an, dass Sie unter anderem Unternehmen suchen, „die noch nicht wissen, dass sie eine Photovoltaik- oder Solarthermieanlage wollen“. Welche Argumente sprechen denn für einen PV-Anlage auf dem Dach eines Unternehmens?

Daniel: Ich nenne es gerne: Einfrieren der Energiekosten. Man kann sich mittlerweile mit einem Gestehungskostenrechner sehr gut ausrechnen, wie viel die Kilowattstunde (kWh) erzeugter PV-Strom kostet. Wir sind hier mittlerweile bei 10-15ct/kWh wenn die Anlage 25 Jahre läuft. Sieht man sich die Strompreissteigerungen der letzten Jahre an, ergeben sich daraus deutliche Sparpotenziale. Manche Unternehmen bauen die Anlage natürlich auch aus steuerlichen Gründen. Leider ist es aber kein Produkt, welches man mit überschüssigem Gewinn noch schnell im Dezember einkauft. In Deutschland ist der Kauf einer Anlage anscheinend recht unkompliziert. Hier in Österreich kann das ganze Unterfangen schon mal bis zu einem Jahr oder mehr dauern. Deshalb unterstütze ich Unternehmen in diesem Prozess.

Milk the Sun:  Auch Österreich öffnet sich mehr und mehr für den PV-Markt, das Jahr 2012 war nach Aussagen des Bundesverband Photovoltaic Austria ein Rekordjahr. Was erwarten Sie von der Österreichischen Regierung an Änderung für die Solarförderung?

Daniel: Dasselbe wie vermutlich alle in der Branche. Einen Wegfall des Deckels, eine Vereinfachung der Bewilligungsverfahren und eine Vereinheitlichung der Förderungen. Wir haben insgesamt mindestens elf verschiedene Förderungen. Ein Ökostromgesetz, eine fürchterlich innovationshemmende Investitionsförderung vom Bund und neun Bundesländer, die ihre eigenen Regelungen machen. Zusätzlich noch unterschiedlichste Gemeinde- und Unternehmensvarianten. Der Deckel verhindert aber die meisten Investitionen (Anm. es werden pro Jahr nur ca. 50-100 MWp mit einem Einspeisetarif gefördert, das tolle Jahr 2012 kommt daher, weil letztes Jahr aufgestaute Anträge mit einem Extrabudget bewilligt wurden). Die Österreicher wären furchtbar wild darauf einen Teil ihrer Ersparnisse, die auf der Bank vergammeln, in den Ausbau von Erneuerbaren zu stecken. Wir erwarten dabei auch gar nicht so horrende Renditen, wie es in Deutschland der Fall war. Die Förderungen werden gestürmt, auch wenn es nur 18ct/kWh für 13 Jahre gibt und all das bei höheren Anlagenpreisen und mühsameren Behördenwegen als in Deutschland. Leider schrecken aber auch viele davor zurück, weil diese Unsicherheit für Unternehmen, die auch ein Budget machen müssen, nicht tragbar ist. Ich habe das gesunde Marktpotenzial für Österreich mal auf 293 MWp geschätzt. Wir haben heuer anscheinend die 200 MWp-Marke geknackt, aber die ist eben einmalig. Wenn nichts passiert, fallen wir nächstes Jahr wieder zurück, statt gesund zu wachsen.

Ich will hier aber eigentlich nicht so negativ schreiben, es hat sich schon wirklich viel getan und das Jahr 2012 war tatsächlich ein Meilenstein. Jetzt ist nur die große Frage, wie wir den Einbruch in 2013 verhindern, wenn die Regierung die Zeichen der Zeit nicht selbst erkennt. Es muss einerseits gelingen, den Deckel zu beseitigen und wir müssen es schaffen uns von der Förderung zu lösen und Eigenverbrauchssysteme zu schaffen. Im Haushaltsbereich sind kleine Anlagen ja bereits ohne Förderung wirtschaftlich, im Gewerbe hängt es vom Strompreis des Unternehmens ab, der manchmal jenseits der 15ct-Marke liegt. Dann ist es natürlich noch schwierig. Es gibt aber eben eine erste Zielgruppe, die es nun heißt, zu informieren, dass sie die perfekten Kunden sind. Mit 100.000 kWh Jahresverbrauch und Stromkosten über 13ct/kWh sollte man sich schleunigst an einen Anlagenbauer wenden.

Milk the Sun: Muss sich etwas in der Bevölkerung tun? Wie ist die Akzeptanz der Österreicher bezüglich Erneuerbarer und PV Ihrer Einschätzung nach?

Daniel: Wie gesagt, die Österreicher stünden eigentlich Schlange und der Wirtschaftimpuls könnte wahnsinnig groß ausfallen, wenn es ein langfristiges System gäbe. Viele hören aber nur ständig in den Medien: „Förderbudget in zwei Minuten vergeben“ und schrecken zurück, obwohl so ziemlich alle, die den Weg wirklich ernsthaft einschlagen, auch irgendwann zum Zug kommen und die Anträge so überbucht sind, weil aufgrund des dummen Systems alle Leute doppelt und dreifach einreichen. Das „irgendwann“ ist natürlich auch Teil des Problems, was viele Millionen auf dem Sparbuch verweilen lässt. Von deutschen Kollegen, die in Österreich sind, höre ich außerdem oft, dass die Österreicher nicht ganz so renditegetrieben sind. Ich würde sagen, wir wurden durch die Aushungerungspolitik in dem Bereich etwas anders „erzogen“. Unternehmen müssen aber durchaus rechnen und so braucht es gerade in dem Bereich noch etwas bessere Anreizsysteme, bis auch hier die Netzparität zuschlägt. Diese können natürlich auch steuerlicher Natur sein. Die Schweiz ist hier recht gut aufgestellt.

Dachflächen von Unternehmen für Solarthermie und Photovoltaik nutzen

„Wir müssen Mut zu völlig neuen Ideen haben“

Milk the Sun: Sie bloggen regelmäßig auf ecoquent-positions.com, warten immer wieder mit überraschenden, spontanen und spaßigen Ideen auf, wie z.B. ein Preissauschreiben für weniger CO²-Ausstoß statt der Weltklimakonferenz. Ist das der Weg, den die Erneuerbaren Energien verstärkt gehen müssen? Fehlt es der Branche in gewissen Bereichen an Kreativität?

Daniel: Ja, die Idee war tatsächlich sehr spontan, weil es eben statt Konsenslösungen wirklich positive Anreizsysteme Braucht. Die ganze Branche ist sehr technikgetrieben und arbeitet oft ein bisschen an den Menschen vorbei. Wir müssen in jedem Fall etwas mehr Mut zu völlig neuen Ideen haben. Ich ertappe mich ja wie soeben oben demonstriert selbst manchmal im Jammertal, aber genau diese Einstellung hat eine rasche Entwicklung in der Vergangenheit verhindert. Es braucht Projekte und Umsetzungsansätze, die auch außerhalb der Energieblase wahrgenommen werden und das funktioniert gerade über Kreativität vermutlich sehr gut.

Milk the Sun: Wir von Milk the Sun durchbrechen mit unserem Unternehmen die lange Zeit üblichen Makler-Ketten bei dem Verkauf von Photovoltaik-Projekten und Anlagen. Haben sich in den letzten Jahre einzelne Personen über Gebühr an der Solarenergie-Branche bereichert?

Daniel: Ui, heikles Thema. Leider muss ich dem teilweise zustimmen. Ich habe ja am Beginn meiner PV-Karriere in einem Photovoltaik-Investmentunternehmen gearbeitet und Großprojekte in Italien und Spanien gesehen. Märkte wie diese, wo durch falsche Förderpolitik so viel Geld „übrig“ ist zum Verteilen, ziehen naturgemäß die falschen Leute an. Ich glaub in Italien war jeder Immobilienmakler auf einmal Solarprojektierer und hat ein Vermögen fürs Ausfüllen der Netzanfrage verlangt. Natürlich waren nicht alle so, aber es gab da schon einige, die sich mit einem einzigen Projekt reichgestoßen haben, aber auch genügend, die auf die Schnauze gefallen sind, weil es eben doch nicht so einfach ist, ein Projekt von vorn bis hinten durchzuprojektieren. Mich haben vor allem immer diese größenwahnsinnigen Ideen gestört, bei denen alle die Dollarzeichen in den Augen blitzen hatten. Weiß nicht wie viele 100 MW Projekte ich am Tisch hatte und ich glaub es gibt ja bis jetzt noch kein einziges, oder? Damals habe ich mir eben geschworen, dass ich diese Großprojekte meiden werden und mich, zwei Jahre bevor es in Österreich losgeht, auf Gewerbebetriebe konzentrieren möchte, da die Sonnenenergie eben dorthin gehört, wo die Menschen untertags auch sind. Dann brauchen wir auch nicht so viele Speicher.

Milk the Sun: Eine freche Frage zum Abschluss: Sie geben als eines Ihrer Missionen aus, dass jeder Österreicher und jede Österreicherin in einem Satz den Unterschied zwischen Solarthermie und Photovoltaik erklären kann. In einem Satz Frau Daniel: Was ist der Unterschied zwischen Solarthermie und Photovoltaik?

Daniel: Das ist ja gar nicht frech, ich freue mich sehr über diese Frage! Die Antwort ist so einfach, dass es so traurig ist, dass die Antwort so wenige kennen. Solarthermie macht Wärme für Heizung, Warmwasser und Industrieprozesse und Photovoltaik produziert elektrischen Strom für Fernseher E-Auto &Co. Ich habe übrigens auch mal eine Bildanleitung geschrieben, wie man die so ähnlich aussehenden Dinger auf dem Dach unterscheiden kann.

 

Wir bedanken uns bei Frau Daniel für das Gespräch.

Photovoltaik in den Vereinigten Staaten von Amerika (USA) – Einführung

Während die USA bei der Windenergie der zweitgrößte Markt weltweit ist, hinkt sie trotz gerade in den südlichen Staaten hervorragender natürlicher Voraussetzungen bei der Photovoltaik noch hinterher.  Noch. Wirft man einen Blick auf bereits im Bau oder zumindest in der Entwicklungsphase befindliche Projekte, so dürfte sich das binnen kürzester Zeit ändern: Addiert man die Leistung der geplanten Kraftwerke, kommt man zu dem Ergebnis, dass sich die USA bereits im Laufe des nächsten Jahres an die Spitze der Länder mit der höchsten installierten Gesamtleistung setzen und Deutschland überholen wird.

Photovoltaik Erneuerbare

iStockphoto.com©Pgiam.jpg

Problem Gesetzgebung

Die USA, drittgrößtes Land der Erde, besteht aus 50 Staaten. Jeder dieser Staaten hat eine eigene, von anderen Staaten unabhängige Gesetzgebung für die Erneuerbaren Energien und die Photovoltaik. Wer in den USA also Interesse am Bau, Kauf oder an der Investition in eine Photovoltaik-Anlage hat, muss sich vorher über die Unterschiede bzw. die Gegebenheiten der in Frage kommenden Staaten informieren. Und selbst damit wäre noch nicht alles getan: Selbst einzelne Kommunen und Städte sind berechtigt, Einspeisevergütungen anzubieten. So wurden 2008 in der Stadt Gainesville/ Florida die ersten FiTs (Feed-In Tarifs/ Einspeisevergütungen) für Photovoltaikstrom gezahlt.

Auch was die Ziele für den Ausbau der Erneuerbaren angeht, folgen die Staaten ihren eigenen Vorstellungen und Richtlinien und nicht etwa landesweiten Vorgaben aus der Regierung des Weißen Hauses in Washington. Die Staaten Kalifornien und Colorado haben sich einen Erneuerbaren-Anteil von 33 Prozent bis zum Jahre 2020 als Ziel gesetzt, Iowa setzt verstärkt auf Windkraft und produziert bereits knapp 20 Prozent seines Stromes durch Windenergie.

Konzentration bisher auf einzelne Staaten

Obwohl die Sonneneinstrahlung in den USA fast überall über 1200 kWh/m² übersteigt, konzentriert sich der Photovoltaik-Zubau auch aufgrund genannter Unterschiede der FiTs auf einige wenige Staaten. Größter Markt ist der Staat Kalifornien, gefolgt von Arizona und New Jersey. Die Einstrahlung in den südlichen Staaten Kalifornien, Arizona, New Mexico und Texas erreicht teilweise mehr als 1950 kWh/m².

Solarenergie Ölförderung Verinigte Staaten Erneuerbare

Fotograf: Arne Hückelheim

Landesweiter Ausblick

Ein landesweiter Ausblich für die Vereinigten Staaten von Amerika muss sich vor allem auf die Einstellung von Politik und Wirtschaft zum Thema Energiewende und Photovoltaik richten. Dabei setzen viele Unterstützer der Erneuerbaren ihre Hoffnung in den Wiedergewählten Präsidenten Barack Obama, der bereits in seiner ersten Amtsperiode versuchte, die Abhängigkeit der USA von fossilen Brennstoffen zu senken. Ihm gegenüber steht aber eine starke Opposition der Republikaner, die bekannt dafür ist, harte Klientelpolitik für die Lobby der fossilen Energie zu betreiben.

Neue Ölbohrtechniken und neue Methoden zur Erdgasförderung (z.B. Fracking) lassen die USA zu einem immer größeren Energieexporteur anwachsen, was die Position der Erneuerbaren Energien massiv schwächt. Schon bald könnte die USA zum größten Ölproduzenten weltweit aufsteigen. Eine Energiewende in der Form wie sie momentan in Deutschland stattfindet erscheint daher nicht realistisch. Dennoch werden die USA um die Vorteile der Erneuerbaren Energien nicht herumkommen, auch weil die Bewegungen für alternative Energien an Einfluss gewinnen. Es ist damit zu rechnen, dass die USA in Zukunft auch eine führende Position in der Stromproduktion aus Photovoltaik-Systemen einnehmen wird.

Milk the Sun wird in den kommenden Wochen einzelne Staaten der USA unter die Lupe nehmen und Informationen zu Erneuerbaren Energien und Photovoltaik in diesen Staaten veröffentlichen.

 

Reihe Photovoltaik in den USA:

1. Photovoltaik in den Vereinigten Staaten (USA) – Ein Überblick
2. Kalifornien
3. New Jersey

 

Quellen: Solarserver.de, renewable-energy-concepts.com

Photovoltaik in: Deutschland

Land: DeutschlandPhotovoltaik Solaranlage Stromverbrauch
Fläche: 357.121 km²
Einwohner: 81,9 Mio.
Landessprache: Deutsch
Staatsform: parlamentarische Demokratie

Stromverbrauch: 615.250 GWh
Stromexporte:  16 GWh
Anteil Strom aus Erneuerbaren: 20,3%
Anteil Photovoltaik: 4,5%
Installierte Photovoltaikleistung: 30.631 MWp
Sonneneinstrahlung: 900 kWh/m² – 1.200 kWh/m²

Photovoltaik in Deutschland

Die Photovoltaik in Deutschland hat in diesem Jahrhundert bisher einen ungesehenen Siegeszug hingelegt. Etwa 19.340 GWh wurden im Jahr 2011 durch Photovoltaik-Anlagen produziert. In keinem anderen Land der Welt stehen Solaranlagen die mehr Leistung erzeugen könnten (auch wenn die USA Deutschland im Laufe des nächsten Jahres wohl überholen wird).

1990 belief sich der Gesamtanteil Erneuerbarer Energien am Stromverbrauch noch auf 3,1 Prozent. Seitdem nehmen die Erneuerbaren Jahr für Jahr (Ausnahme 1996) einen höheren Anteil ein – 2011 wurden die 20 Prozent überschritten (20,3). Der Anteil der Photovoltaik an der Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien betrug knapp unter 15,7 Prozent. Zum  Vergleich: 1990 waren es noch 0,003 Prozent, 2000 erreichte die Photovoltaik 0,16 Prozent.

Die installierte Leistung der Photovoltaik in Deutschland stieg von 0,6 MWp 1990 über 76 MWp 2000 auf 25.039 MWp 2011. Mit den aktuellen Zahlen für das Jahr 2012 erreicht die Photovoltaik in Deutschland damit bereits eine installierte Leistung von über 30 GWp.

Der Siegeszug der Photovoltaik in Deutschland ist auch eng verknüpft an das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). In vielen Ländern ist es Vorbild dafür, wie Regierungen den Ausbau Erneuerbarer Energien ankurbeln können.

Stromeinspeisungsgesetz 1991

Der Vorgänger des EEG wurde am 7. Dezember 1990 in Deutschland beschlossen. In Kraft trat es ab dem 1. Januar 1991. Das „Gesetz über die Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Energien in das öffentliche Netz (Stromeinspeisungsgesetz)“  verpflichtete die Elektrizitätsversorgungsunternehmen (EVU) erstmalig, Strom aus Erneuerbaren Energien abzunehmen und zu vergüten.

Die Vergütung wurde prozentual auf die Durchschnittserlöse von zwei Jahren zuvor berechnet. Für Strom aus Sonne und Wind wurde ein Wert von 90 Prozent festgelegt. 1998 waren das umgerechnet 0,08 €/kWh.

Das Erneuerbare-Energien-Gesetz und die Photovoltaik

2000: Am 1. April des Jahres 2000 nahm das neue EEG den Platz des Stromeinspeisungsgesetzes ein. Neben einer Differenzierung für die verschiedenen Stromquellen beinhaltete es eine teilweise Absenkung der Vergütungen. Das EEG 2000 förderte Solaranlagen mit mindestens 0,506 €/kWh. Dabei sah es jedoch vor, nur Anlagen bis zu einer Gesamtgrenze von 350 MWp zu fördern.

2002: In diesem Jahr fand eine Anpassung der Vergütungssätze des EEG statt. Für die Photovoltaik wurde die Vergütung um 5 Prozent gesenkt, sodass die Förderung bei minimal 0,481 €/kWh lag.

2003: Da bereits 2003 der Zubau von PV mit einer Leistung 350 MWp erreicht worden war, wurde das sogenannte PV-Vorschaltgesetz eingeführt. Es garantierte weiterhin Vergütungen für Solaranlagen, die bei mindestens 0,457 €/kWh lagen.

2004: Eine novellierte Fassung des EEG trat am 1. August 2004 in Kraft. Änderungen waren vor allem angepasste Förderungssätze. Die minimale Förderung für Strom aus Photovoltaik betrug 0,457 €/kWh.

2009: Die nächste größere Änderung des EEG trat am 1. Januar 2009 in Kraft. Es wurde konzipiert, um den Anteil Erneuerbarer Energien bis zum Jahre 2020 auf 35 Prozent zu erhöhen. Photovoltaik-Anlagen-Betreiber wurden verpflichtet, den Standort und die Größe ihrer Anlage bei der Bundesnetzagentur zu melden.

Der Photovoltaik wurde eine gleitende Degression der Vergütungssätze auferlegt. Bei höherem Zubau wurde die garantierte Vergütung im Folgejahr schneller abgesenkt. Die Bundesnetzagentur veröffentlicht seitdem regelmäßig den neu geltenden Degressionssatz.

2012: Die im Juni 2011 beschlossene Novelle des EEG für das Jahr 2012 veränderte vor allem die Vergütungssätze der Einspeisetarife. Am 1. Januar 2012 trat die Novelle in Kraft, die auch starke Kürzungen für Solaranlagen vorsah.

Rückwirkend zum 1. April 2012 wurde im Juni die sogenannte Photovoltaik-Novelle erlassen. So werden seitdem Anlagen von maximal 10 MW gefördert, die Vergütungsklassen selbst wurden verändert. Zudem findet seitdem eine monatliche Degression statt. Die genauen Änderungen können folgender Tabelle entnommen werden:

Die Degression ab  Februar wird abhängig von den Vormonaten bis spätestens Ende Januar von der Bundesnetzagentur bekannt gegeben.

Grip Parity

Deutschland ist eines von drei europäischen Ländern, das in diesem Jahr die Netzparität erreicht, gemeinsam mit Italien und Spanien.

Ausblick

Der Zubau der Photovoltaik in Deutschland hat enorm abgenommen – und ist dennoch weiterhin enorm, verglichen mit anderen europäischen Staaten. Die Photovoltaik genießt in Deutschland in der Bevölkerung einen exzellenten Ruf, weshalb weitere Zubau-Maßnahmen sowohl im privaten als auch im geschäftlichen Sektor gerade auf Dachflächen  realistisch sind. Große Freiflächen-Solarparks wird es wohl aufgrund der fehlenden EEG-Unterstützung für Anlagen über 10 MWp nur noch selten geben. Ein Gesamtausbau zwischen 6-7 GW im Jahr 2013 erscheint realistisch.

Quellen: Bundesumweltministerium (2,3), Sonne-24.de, udo-leuschner.de, IWR.de, Bundesnetzagentur, Photovoltaik-Web.de, Photovoltaik.eu

Photovoltaik in: Italien – ein Überblick

Land: ItalienFotovoltaica Italia Conto Energia
Fläche: 301.338 km²
Einwohner: 61 Millionen
Landessprache: Italienisch
Staatsform: parlamentarische Republik

Stromverbrauch: 313.433 GWh/ Jahr
Stromimporte: 47.573 GWh/ Jahr
Anteil Strom aus Erneuerbaren: 13,7%
Anteil Photovoltaik: 6%
Installierte Photovoltaikleistung: 15 GW
Sonneneinstrahlung:  1.100kWh/m² bis 1800 kWh/m²

Erneuerbare Energien Strom Conto Energia

PV in Italien. iStockphoto.com ©gmalandra

Strom und PV in Italien

Dass man in Italien neben langen Stränden und historischen Städten auch sehr viel Sonne genießen kann, wissen nicht nur Touristen. Italien versteht es, seine Sonneneinstrahlung zu nutzen. Das Land am Mittelmeer ist nach Deutschland der zweitgrößte Produzent von Solarenergie in Europa. Rund 426.000 Photovoltaik-Anlagen sind in Italien installiert, mehr als 51.000 davon erzeugen eine Leistung von mindestens 20 kWp.

Der Gesamtanteil der Photovoltaik am italienischen Stromverbrauch liegt bei 6 Prozent. An der in Italien produzierten Strommenge hat der Solarstrom einen Anteil von 7 Prozent.

Gesetze und Einspeisevergütung

Das erste Gesetz zur Förderung von Photovoltaik in Italien trat 2001 in Kraft. Das „Tetti fotovoltaici“ brachte es allerdings auf einen Zubau von gerade einmal 22 MW.

Im Jahr 2005 wurde das Conto Energia verabschiedet, das man durchaus als Pendant zum deutschen Erneuerbare-Energien-Gesetz bezeichnen kann.

2007 wurde es dann vom zweiten Energien-Gesetz abgelöst, das schlicht Conto Energia II genannt wurde. Bei einer Einspeisevergütung von 0,36 € bis 0,48 € / kWh wurden in der Zeit dieses Gesetzes Solaranlagen mit einer Gesamtleistung von über 6.600 MW hinzugebaut.

Die nächsten Änderungen erfolgten 2010 – das Conto Energia III trat in Kraft. Nur wenige Monate später wurde es aber schon vom vierten Conto Energia verdrängt.

Das aktuelle Gesetz: Conto Energia V

Aktuell, seit Ende August 2012, ist das Conto Energia V die gesetzliche Richtlinie zur Förderung und Einspeisevergütung von Erneuerbaren Energien und damit auch der Photovoltaik.

Das Conto Energia V sieht, ähnlich wie das Erneuerbare-Energien-Gesetz in Deutschland, deutlich weniger Förderungen für Photovoltaik vor als seine Vorgänger. Vor allem Kleinanlagen unter 20 kWp profitieren noch von dem neuen Gesetz. Zudem werden Anlagen, die im Zusammenhang mit der Sanierung von Asbestdächern entstehen, bezuschusst. Anlagen auf Freiflächen erhalten in Italien keine Förderung mehr. Der Fokus der italienischen Regierung liegt eindeutig auf Selbstversorgung/ Eigenverbrauch der Anlagenbesitzer und der Nutzung von vorhandenen Dachflächen.

Um die Förderungen zu erhalten, müssen Betreiber ihre Anlagen registrieren lassen. Die Gelder werden dann wie folgt aufgeteilt:

– 50 Mio. € für kommunale Projekte sowie besonders innovative Ideen für die PV
– 140 Mio. € bis Februar für neue Anlagen, je größer die Anlage, desto geringer der Zuschuss
– ab Februar 2013 120 Mio. € über sechs Monate
– danach halbjährlich noch 80 Mio €.

Grid parity in Italien

In Italien ist die Netzparität für PV-Strom bereits erreicht. Die Produktion des Solarstromes ist also rentabel, da er günstiger ist als der Kauf von Netzstrom. Eigens dafür gegründete Firmen kaufen oder vertreiben privat produzierten Strom.

Ausblick

Prognosen sagen für Italien zwar generell keinen Zubau in dem Maße voraus, wie er zwischen 2005 und 2010 stattfand. Dennoch, gerade aufgrund der Netzparität, ist es wahrscheinlich, dass die Photovoltaik weiter ein großes Thema bleiben wird in Italien. Zudem sind die Förderungen für Dachflächen in Italien nach wie vor gut, sodass auch dort mit weiterem Zubau gerechnet werden kann. Viele Unternehmen wie auch Privatbesitzer von größeren Dachflächen werden sich sicher ernsthaft überlegen, ob und wie eine Solaranlage auf dem eigenen Dach umsetzbar wäre.

Clevere Reaktion auf das EEG 2012: „Dritte vor Ort beliefern“

Die diesjährigen EEG-Änderungen stellen die Photovoltaikbranche vor neue Herausforderungen. Wie kann man nach der Einführung des Marktintegrationsmodells PV-Anlagen auch weiterhin wirtschaftlich betreiben? Wie reagiert man auf die Absenkung der Einspeisevergütung? Milk the Sun hat sich umgehört.

Ein innovativer Lösungsvorschlag hierzu kommt aus Franken!
Der Landesverband Franken der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. (DGS Franken) setzt sich für die Interessen von Verbrauchern zur Nutzung erneuerbarer Energien und ökonomischer Energieverwendung ein. Das Konzept „Dritte vor Ort beliefern“ entstand als Reaktion auf das neue EEG und steht für die Versorgung mit Solarstrom, der von PV-Anlagen auf fremden Dächern produziert wird, wobei der Anlagenbetreiber durch einen kalkulierten Lieferpreis rechnerisch eine hundertprozentige EEG-Volleinspeisung erreicht und Abzüge durch das Marktintegrationsmodell vermeidet.

Konkret sieht das so aus: Ein Betreiber installiert eine PV-Anlage auf einem nicht ihm gehörenden Grundstück oder Gebäude und schließt sie an das öffentliche Netz an. Wichtig ist hierbei, dass der größte Stromanteil vor Ort bzw. in unmittelbarer Nähe verbraucht wird. Der Grundstücks- oder Gebäudeeigentümer (nach Vereinbarung auch Pächter) bezieht den produzierten Solarstrom und reduziert so seine Kosten für Strom aus dem öffentlichen Netz. Dafür zahlt er dem Betreiber ein Nutzungsentgelt in Form eines vereinbarten Stromlieferpreises. Dieser Stromlieferpreis gilt für die gesamte Laufzeit (min. 20 Jahre) und entspricht entweder der Höhe der EEG-Vergütung oder wird individuell festgelegt. Der überschüssige Strom wird regulär in das öffentliche Netz eingespeist und erhält die aktuelle EEG-Vergütung. Rein rechnerisch kommt man so wieder auf eine Einspeisevergütung von 100%.

Die ersten Projekte nach diesem Konzept finden sich bereits bei Milk the Sun. Auf unserem europaweiten Online-Marktplatz für Photovoltaik können Sie Ihr Dach vermieten oder verpachten bzw. nach Dachflächen zur Photovoltaiknutzung suchen. Innovative Ideen wie das wirtschaftliche Betreiben von PV-Anlagen auf fremden Dächern machen die Solarbranche trotz Marktintegrationsmodell zu einem nach wie vor lukrativen und gleichzeitig ökologischen Geschäftszweig. Wir von Milk the Sun freuen uns, dass man Klimaschutzziele auch weiterhin mit Wirtschaftlichkeit erreichen kann!

Quelle: DGS Franken

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