SolarContact-Index: Bundesregierung dürfte Zubauziel verfehlen
Der Index des Online-Interesses an PV-Anlagen ist im vergangenen November auf einen neuen 2-Jahrestiefstand gefallen. Auch die Zubauzahlen des Oktobers sind wieder abgesunken und erreichten den niedrigsten Stand seit fünf Jahren. Beide Branchenindikatoren deuten darauf hin, dass das von der Bundesregierung geplante Zubauziel für 2014 nicht erreicht werden wird.
Während die Anzahl der an Solarteure gerichteten Endkundenanfragen bereits im September mit 75 Indexpunkten weit unter dem 12-Monatsdurchschnitt lag, so schien mit 98 Indexpunkten im Oktober der Branchenabschwung zunächst gestoppt, bevor das Online-Interesse nun wieder auf 74 eingebrochen ist. Zudem ist auch das Interesse an der Anschaffung von Solarstromspeicher für PV-Anlagen wieder zurückgegangen. Mit 86 Indexpunkten sank das Stromspeicher-Interesse nahezu auf den Tiefstand von 75 Punkten im Februar diesen Jahres.
Das erneute, deutliche Absinken des Interesses an Angeboten für PV-Installationen als auch Stromspeichern zeigt deutlich, dass die Bundesregierung mit der Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) nicht nur den Bau größerer Freiflächen- und Dachanlagen nahezu zum Erliegen gebracht hat, sondern auch die Marktbedingungen sowohl für die Netzeinspeisung als auch den Eigenverbrauch mit PV-Kleinanlagen insgesamt deutlich verschlechtert hat. Auch von der Einführung der EEG-Umlage-Pflicht gingen demnach keine Impulse für kleinere PV-Anlagen aus.
Zubauzahlen als auch das aktuell geringe Interesse an PV-Systemen weisen daraufhin, dass das von der Regierung selbstgesteckte Ziel eines jährlichen Zubaus von 2500 Megawatt neu installierter PV-Leistung dieses Jahr nicht erreicht werden dürfte. Denn hierzu wären im November und Dezember immer hin noch fast 500 Megawatt zu installieren. Daher ist davon auszugehen, dass auch die monatliche Degression ab Januar von 0,5 auf 0,25 Prozent absinken wird. Da das Haushaltsstrompreisniveau zunächst konstant bleiben dürfte, ist allerdings auch von dieser geringen Degressionsreduktion kein Anschub für die PV-Branche zu erwarten.
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Der SolarContact-Index stützt sich auf die Nachfrage nach allen Gewerken rund um Solaranlagen im Internet mit einem Schwerpunkt auf private Nutzer. Der SolarContact-Index basiert auf der Anzahl an Online-Anfragen eines Monats, die dann ins Verhältnis zum Durchschnitt der zurückliegenden 12 Monate gesetzt und indexiert werden. Ein Wert über 100 bedeutet einen überdurchschnittlichen, ein Indexwert unter 100 bedeutet einen unterdurchschnittlichen Trendverlauf. Von der Anfrageintensität lässt sich auf das Interesse und auch den zukünftig zu erwartenden Auftragsbestand schließen.