Donald Trump und die Auswirkungen auf den Photovoltaik-Sektor

Donald Trump und die Auswirkungen auf den Photovoltaik-Sektor

Die Wahl des Republikaners Donald Trump zum 45. Präsidenten der USA ist das schlimmste Szenario für erneuerbare Energien. Die Auswirkungen auf den US-amerikanischen Photovoltaik-Markt sind noch nicht in Gänze absehbar, förderlich ist ein Präsident Trump jedoch in keinem Fall. Europäische Photovoltaik-Vertreter bleiben indes cool…

 

Die Rahmenbedingungen für einen aufblühenden Photovoltaik-Sektor in den USA haben sich in den vergangenen Jahren stetig gebessert. Insgesamt 31,6 Gigawatt Photovoltaik-Leistung wurden bis zum 2. Quartal 2016 in den USA installiert, aufgeteilt auf 1,1 Millionen private Dachanlagen und diverse kommerzielle Multimegawatt Solarparks. Weitere Photovoltaik-Projekte mit einer Gesamtgröße von 20 Gigawatt sind bereits genehmigt und befinden sich in der Realisierungspipeline.

Diesem Trend wird nun ein Riegel vorgeschoben. Mit Donald Trump haben die US-Amerikaner einen Präsidenten gewählt, der nicht nur den Klimawandel leugnet, sondern auch die Investitionen in erneuerbare Energien drastisch zurückfahren will. Sein engeres Umfeld besteht aus Mitstreitern und Beratern, die ebenso wenig über Energie wissen wie Trump selbst. Das Schlimme: Die konservativen Republikaner stellen nicht nur den neuen Präsidenten, sondern haben auch die Kontrolle im Senat und über alle Institutionen, die für die Gesetzgebung maßgeblich sind. Eine bedingungslose Rückendeckung vom Staat wird die Photovoltaik während der Amtszeit Trumps nicht genießen. Doch was genau bedeutet Trump für die Photovoltaik?

 

Kleine Hoffnungsschimmer in den USA

Donald Trump kann den Solarausbau in den USA mit Maßnahmen wie der vorzeitigen Beendigung von Steuervergünstigungen (ITC) zwar erheblich beschneiden. Sein Wahlkampfversprechen, die Kohle als Energieträger Nummer 1 wieder signifikant zurück ins Spiel zu bringen, wird er allerdings nicht ohne Weiteres einhalten können. Zu erfolgreich ist die Photovoltaik bereits in US-Bundesstaaten wie Kalifornien, Texas, North Carolina, Utah und New York. Die erfolgreichen Solar-Initiativen auf Bundesebene werden sich aller Voraussicht nach nicht von Trumps Kehrtwende beeinflussen lassen. Darüber hinaus hat die Solarbranche in der Vergangenheit schon anderweitige Steuerkürzungen überlebt. Eine potentielle Beendigung des ITC wird die PV-Branche im besten Fall auch überwinden können.

Der Photovoltaik-Sektor wird eine Präsidentschaft von Donald Trump mit einem blauen Auge überstehen. Grund dafür ist die einfache Wirtschaftlichkeit von Photovoltaik an sich. Als Beweis dafür ist der Boom im Bundesstaat Texas heranzuführen. Die Netzbetreiber wollen auch ohne Förderung von Seiten der Regierung 13 Gigawatt Photovoltaik-Kapazitäten bis 2030 installieren. Ein Beispiel, dem auch andere Bundesstaaten folgen können.

 

Europa sieht keine Gefahr für den Photovoltaik-Weltmarkt

Trumps politische Ausrichtung ist ohne Zweifel kein gutes Omen für erneuerbare Energien. Dies betrifft laut europäischen Experten allerdings maximal den US-amerikanischen Photovoltaik-Sektor. Jenny Chase, Head of Solar Analysis bei Bloomberg New Energy Finance, nennt dafür die immer weiter schrumpfende Rolle der USA in Bezug auf globale Photovoltaik-Unternehmen als Grund. Die Verschärfung von Handelsbarrieren gegen asiatische Solarfirmen könnte durchaus erfolgen, würde aber eine Kohärenz des Gesagten voraussetzen, die wir bei Trump bislang noch nicht gesehen haben. Eine Entwicklung in diese Richtung bleibt also abzuwarten.

Und auch wenn Trump sich gegenüber dem Siegeszug der Erneuerbaren verschließt, bleibe die Wirtschaftlichkeit von Photovoltaik eine simple ökonomische Einsicht, ergänzt Milan Nitzschke, Präsident der Vereinigung EU Prosun. Auch ein Präsident Trump werde sich seiner Meinung nach nicht davor verschließen können, dass der Aufbau einer sicheren und günstigen Energieversorgung nur mit einem großen Anteil Solar funktioniert.

 

Hoffnung auf Vernunft

Der Photovoltaik-Sektor und die Steuervergünstigungen (ITC) haben eine hohe Relevanz für die Beschäftigung und die nationale Wirtschaft – und genau diese möchte Trump laut Wahlversprechen weiter ankurbeln. Den Zusammenhang aus aufblühender Wirtschaft und erneuerbaren Energien werde auch Trump erkennen, hofft James Watson, CEO von Solarpower Europe. An den Rest der Welt appelliert er, in Sachen Kohlepolitik nicht dem Beispiel eines zukünftigen Amerika zu folgen, sondern den Fokus auf eine kohlenstoffarme Wirtschaft beizubehalten.

Generell sind sich Experten in Europa einig: Photovoltaik ist so günstig geworden – sowohl die Technologie als auch der Solarstrom – dass selbst Trump-Wähler diese Vorteile sehen können und weiterhin in Photovoltaik investieren werden bzw. anfangen, Solaranlagen zu bauen.

 

Fazit: Keine Gefahr für Photovoltaik-Sektor

In den USA könnte mit der Wahl von Donald Trump als US-Präsident ein echter Schaden im Photovoltaik-Sektor entstehen. Auf lange Sicht überwiegen aber die Vorteile der Photovoltaik (immer günstigere Preise für Technologie und Solarstrom sowie die wirtschaftliche Relevanz), sind sich Experten einig. Das wird auch Trump einsehen müssen. Auf den restlichen Weltmarkt – vor allem die europäische Solarbranche – wird die Trump-Wahl keinen Einfluss haben. Dafür ist die USA nicht mehr wichtig genug für internationale Solarunternehmen.

 

Quellen: pv-magazine, Christian Roselund; Jenny Chase, Bloomberg New Energy Finance; Milan Nitzschke, EU Prosun; James Watson, Solarpower Europe, SEIA,

Titelbild: DonkeyHotey, CC 2.0

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