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Meinung: Kompromiss im Handelsstreit zwischen China und der EU – Die Sache mit der Unzufriedenheit

Die EU und China haben endlich nach Monaten der Ungewissheit einen Kompromiss in ihrem Handelsstreit um die Importzölle auf Photovoltaikmodule errungen. Aber eine zufriedenstellende Lösung, ist es für keine der beiden Seiten. Die Vertreter der EU-Solarindustrie und Photovoltaikbranche sind sauer, weil ihnen die „freundschaftliche Lösung“, wie sie von EU-Handelskommissar Karel de Gucht genannt wird, zu freundschaftlich ist. Und den chinesischen Kollegen ist der Kompromiss auf der anderen Seite zu wenig freundschaftlich.

Mit dem Kompromiss im Handelsstreit zwischen der EU und China ist niemand so wirklich zufrieden - aber darum ist es ein Kompromiss iStockphoto.com©delectus

Dennoch hat der Konflikt auch seine guten Seiten. Zum einen konnten sich die EU und China endlich einmal an einander messen. Solcherlei Rangeleien, bei denen zwischenzeitlich sogar von Handelskrieg und dergleichen gesprochen wurde, sind für Handelspartner äußerst aufschlussreich. Sie lernen beide viel über einander. Zudem ist endlich die Unsicherheit verschwunden, die sich lähmend auf den Markt für Photovoltaikmodule ausgewirkt hat und unter der die gesamte Solarindustrie litt.

Es gibt natürlich die Kritiker, die bemängeln, dass der erreichte Kompromiss nicht das Geringste mit Marktwirtschaft zu tun hätte, da er auf Festpreisen aufbaue. Aber wen überrascht das wirklich? Immerhin ist der Verhandlungspartner nicht die USA gewesen, sondern eben China. In Verhandlungen mit dem Reich der Mitte müssen andere Regeln befolgt werden und es sind immer andere Ergebnisse zu erwarten, als jene, die man gemeinhin gewohnt wäre.

Der erreichte Kompromiss im Handelsstreit um den Mindestpreis von PV-Modulen aus China ist nicht der Schlechteste. Vielleicht nicht aus kurzfristiger Sicht und vielleicht auch nicht für die Industrie in Europa, aber in jedem Fall auf politischer Ebene und unter langfristigen Gesichtspunkten. Die EU konnte nicht anders als sich gegen die Dumpingpreise aus China aufzulehnen. Andernfalls hätte sie sich gegenüber der heimischen Solarbranche illoyal gezeigt. Was noch viel schlimmer wäre, die EU hätte sich vor dem großen China als nicht ebenbürtig offenbart. Ein Einknicken hätte verheerende Folgen für andere Bereiche des Handels zwischen China und der EU nach sich gezogen. Unter einem ähnlichen Gesichtsverlust hätte auch China gelitten, hätte es den Forderungen aus der EU nachgegeben.

Doch ist ein Gesichtsverlust der EU momentan überhaupt im Sinne Chinas? Derzeit benötigt Peking die EU noch als rentablen Absatzmarkt. Aus Sicht der EU wäre es nur weise, sich der Vergänglichkeit dessen bewusst zu sein und den Bogen nicht zu überspannen. Eine unnötige Unterwürfigkeit ist trotzdem nicht angebracht, schon aus innenpolitischer Sicht. Der Streit um die PV-Module ist nur ein kleines Schlachtfeld, doch sein Ausgang hat Auswirkungen auf die Wahrnehmung der Handelspartner von EU und China.

Der vielgehasste Kompromiss erlaubt es sowohl der chinesischen als auch der europäischen Seite, zwar nicht als Sieger aber auch nicht als Verlierer aus einer unangenehmen Situation heraus zu kommen. Die Entscheidung über die Vorherrschaft auf dem Markt wurde vertagt. Noch konnten die Chinesen nicht über Europa hinweggehen. Doch die Zeichen stehen auf Sturm und die EU mit samt ihrer Industrie, Wirtschaft, Wissenschafts- und Finanzwelt sollte alles daran setzen wettbewerbsfähig zu bleiben, anstatt sich in Gequengel um die Ungerechtigkeit eines Kompromisses zu ergeben, bei dem man noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen ist.

Und schlussendlich ist eine Partnerschaft eben nicht Unterwürfigkeit, Folgsamkeit und Anmaßung – Partnerschaften basieren auf Kompromissen. Und die haben die Angewohnheit das niemand mit ihnen zufrieden ist.

 

Quellen: faz, pv-magazine, SolarServer, photovoltai.eu

Photovoltaik: In den USA wächst der Anteil der PV an der Energiegesamtleistung

Neue Zahlen zeigen, dass die Photovoltaik in den USA wächst. Ihr Zuwachs hat mittlerweile den Zuwachs jenen der Windenergie übertroffen. Es ist dennoch nicht davon auszugehen, dass die USA sich in nächster Zeit auf erneuerbare Energien umstellen werden.

Trotz Wachstum der Photovoltaik in den USA ist eine Abwendung von den traditionellen Energiequellen nicht in Sicht. iStockphoto.com©delectus

Barack Obama kündigte kürzlich an, dass sich die USA verstärkt darum kümmern würden eine grünere Energiepolitik zu entwickeln. Ziel sei es, den CO2 Ausstoß zu verringern und mehr für den Klimaschutz zu tun, also auch die Verringerung der Nutzung von fossilen Brennstoffen und der Ausbau der, in den USA als sauber geltenden, Atomenergie und der erneuerbaren Energien.

IWR berichtet heute, dass laut einer Studie der Regulierungsbehörde FERC die Photovoltaik in den USA auf dem Vormarsch sei. Demnach wurden die Kapazitäten der PV in den letzten sechs Monaten um 979 Megawatt ausgebaut, was fast elf Prozent des gesamten Zubaus entspricht. Im Verhältnis betrachtet ist dieser Zuwachs enorm. Die Solarleistung in den USA beträgt damit derzeit 5,53 Gigawatt. IWR betont, dass bei der Statistik der FERC jene privaten und gewerblichen Anlagen, die nicht an das Stromnetz angeschlossen sind, nicht in der Statistik erfasst würden. Die US-Consultingfirma Solarbuzz NPD spricht auf Grundlage dieser Kalkulation sogar von einer Solargesamtleistung von rund 10 Gigawatt.

Die vorliegenden Zahlen belegen, dass die Photovoltaik in den USA derzeit schneller wächst als die Windenergie. Dies beschränkt sich allerdings lediglich auf den Zuwachs. In der Frage der Leistung wiegt die Windenergien mit 60,11 Gigawatt noch immer fast sechs Mal zu viel wie die Leistung der Solarenergie. Dennoch hat sich der Zuwachs bei der Windenergie in der ersten Hälfte 2013 im Vergleich zum Vergleichszeitraum 2012 von 2.766 Megawatt auf 959 Megawatt abgeschwächt

Dennoch bleiben die USA wohl auf absehbarer Zeit ein Staat, der auf die bewährten fossilen Brennstoffe setzen wird. Derzeit liegt das Verhältnis zwischen den Energiequellen ganz klar nicht auf der Seite der Erneuerbaren Energien. Demnach fallen 42,53 Prozent der Gesamtleistung auf Gasenergie, 28,96 Prozent fallen auf Kohleenergie, 9,05 Prozent auf Nuklearenergie. Erst dann kommen die regenerativen Energien. Hier hat die Wasserkraft mit 8,52 Prozent Anteil an der Gesamtleistung die Nase vorn, gefolgt von Energiegewinnung aus Wind und Biomasse mit je 1,31 Prozent und schließlich die Photovoltaik und Geothermie mit einem verschwindend geringen Anteil von 0,33 Prozent an der Gesamtleistung. Von einer Energiewende kann also noch lange nicht die Rede sein.

 

Quelle: IWR

 

Einigung im Handelsstreit zwischen China und Europa wird noch in dieser Woche erwartet

Es ist eine Einigung im Handelsstreit zwischen China und Europa in Sicht. Der zukünftige Mindestimportpreis für Photovoltaikmodule aus China wird in Zukunft voraussichtlich um die 55 Eurocent betragen. Indes liegen verschiedene Studien vor, die die Marktentwicklung beim Handel mit Photovoltaikprodukten als negativ für Europa betrachten. Zurückzuführen sei dies weniger auf die jungen Antidumpingzölle als auf den Rückgang der Subventionen der Photovoltaik von staatlicher Seite.

Eine Einigung im Handelsstrei zwischen China und Deutschland wird noch diese Woche erwartet. iStockphoto.com©BanksPhotos

In dieser Woche wird eine Einigung im Handelsstreit zwischen China und Europa wegen der Einfuhr billiger chinesischer Photovoltaik-Produkte erwartet. Die Chancen auf einen Mindestimportpreis auf Solarmodule aus China stehen gut. Beobachter gehen, laut pv-magazine, davon aus, dass ein Kompromiss zwischen den chinesischen und europäischen Forderungen gefunden wird, der sich um den Betrag der 55 Eurocent pro Watt bewegen wird.

pv-magazin zitiert die Sprecherin von EU-Handelskommissar Karel de Gucht: „Es wird weiterhin intensiv verhandelt mit dem Ziel, eine Lösung zu finden.“ Über den Stand der Verhandlungen ist derzeit allerdings wenig bekannt. Die Durchsetzung der Forderung der EU von einem Mindestpreis von 65 Eurocent für kristalline Modulimporte aus China ist ebenso unwahrscheinlich, wie die Durchsetzung der chinesischen Forderung von einem Mindestpreis der Modulimporte von 50 Eurocent. Aus diesem Grunde sei die Einigung auf einen Kompromiss, der sich um die 55 Eurocent bewege, wahrscheinlich.

Wie das pv-magazine berichtet, könnten die führenden Modulhersteller aus China recht gut mit einem Mindestimportpreis von 55 Eurocent leben, auch wenn in einem solchen Fall mit einem Ausbau des zweistufigen Vertriebs in Europa zu rechnen sei. Nur so könnten die chinesischen Unternehmen gegenüber ihren europäischen Mitstreitern mithalten. Bei einem Mindestimportpreis, der sich um die 55 Eurocent bewege, blieben vor allem die kleineren Unternehmen, die nicht von einem bekannten Markennamen im Ausland profitierten, auf der Strecke.

Mit einem Mindestpreis für chinesische Solarmodule, der sich um die 55 Eurocent bewegt, ist mit einigen Veränderungen gerade auch am europäischen Markt zu rechnen. So würde beispielsweise die Wirtschaftlichkeit einiger Photovoltaikprojekte neu überdacht werden müssen. Zudem, so pv-magazine weiter, sei es für europäische und nicht-chinesische Modul- und Zellhersteller nicht möglich, die durch den Wegfall einiger chinesischer Lieferanten entstandene Lücke kurz- oder mittelfristig aufzufüllen.

Laut eines Berichts der IHS Inc aus den USA hat sich der durchschnittliche Preis für kristalline Silizium Module aus China in Europa einstweilen eh auf 54 Eurocent pro Watt eingepegelt. Dieser Anstieg im Juni 2013 sei vor allem auf die eingeführten Antidumpingzölle der EU zurückzuführen. Es sei damit zu rechnen, dass der Preis auch weiterhin ansteige. Grundlage dieser Entwicklungen seien laut IHS allerdings die Kürzungen der staatlichen Photovoltaikförderung, die die deutsche Bundesregierung 2012 beschloss. Damit wurden die chinesischen Billigmodule zum Wachstumsmotor der PV- und Solarbranche in Europa.

Die Antidumpingzölle für Solarmodule produzieren laut IHS 11,8 Prozent Mehrkosten. Diese würden umgehend an den Endkunden weitergeleitet. Nun ist viel von der Einigung zwischen EU und China abhängig. Wenn der Zollsatz steigt, und dies geschieht, wenn bis zum 5. August keine Einigung zwischen den Parteien erfolgt ist, muss damit gerechnet werden, dass die Preise für Photovoltaikmodule in China weiter steigen. Dies könnte den Absatz und damit den Ausbau der Erneuerbaren Energien ausbremsen.

Das fatalste Szenario ist sicherlich der Anstieg der Importzölle auf 47,6 Prozent, eine Möglichkeit die besteht, sollten sich Peking und Brüssel auch nach dem Herbst nicht einige können. In einem solchen Fall ist damit zu rechnen, dass sich die Preise für Photovoltaikmodule dramatisch verändern werden. Von den Folgen für die anderen Zweige der Handelsbeziehungen zwischen China und der EU sei an dieser Stelle noch gar nicht gesprochen.

Derzeit sind die Entwicklungen in der europäischen Photovoltaikindustrie ehr negativ. Dies ist weniger eine Folge der Schutzzölle, sondern ist eher auf eine mangelnde Wettbewerbsfähigkeit der Photovoltaikindustrie und in diesem Zusammenhang auf die fehlenden staatlichen Subventionen zurück zu führen. Nicht zuletzt daher sind die europäischen Projektentwickler derzeit quasi gezwungen auf chinesische Module zurückzugreifen. Die jüngsten Kürzungen verschiedener Einspeisevergütungen halfen wenig. Anders als durch die Verwendung von chinesischen Billigmodulen war beziehungsweise ist fast kein Gewinn mehr zu erzielen. Ein anderes Beispiel ist, dass unter den zehn größten Modulherstellern weltweit lediglich ein nicht-chinesisches vertreten ist. Zusätzlich haben in letzter Zeit einige der großen Photovoltaik-Unternehmen Europas, Solarzero, Conergy und Gehrlicher, kürzlich Insolvenz angemeldet. Andere wie Scheuten-Solar suchen Käufer für ihre Fabriken.

Die Position, die Unterstützungen für Erneuerbare Energien weiter zu kürzen, sollte in diesem Zusammenhang noch einmal überdacht werden. Was eine Misswirtschaft von Seiten der Unternehmen nicht legitimiert. Vielmehr ist es für europäische PV-Unternehmen nur umso essentieller zukünftig kluge Entscheidungen zu treffen, um auf dem Solar- und Photovoltaikmarkt nicht in das Hintertreffen zu geraten.

Quellen: pv-magazine, SolarServer, SolarServer

 

Photovoltaik Niederlande: Verhandlungen über 2 Millionen neue Solaranlagen in den Niederlanden bis 2023

Bei Verhandlungen in den Niederlanden über eine neue Energiepolitik geht es um neue Photovoltaikanlagen, die bis 2023 in fast 2 Millionen Haushalten sauberen Strom erzeugen könnten. Nach Vorstellungen des Sociaal-Economische Raad soll die Versorgung der Niederlande durch Erneuerbare Energien bis 2050 bei 100 Prozent liegen.

Die niederländische Regierung berät über die Zukunft der Erneuerbaren Energien in ihrem Land. iStockphoto.com©Jenna Wagner

Die Niederlande verhandeln eine neue Energiepolitik. Nach dem „Nationaal Energieakkoor“ könnten bis 2023 bei nahezu zwei Millionen Haushalten Photovoltaikanlagen installiert sein. Die Verhandlungen werden von dem Sociaal-Economische Raad (SER), dem Sozial-Ökonomischen Rat der Niederlage vorangetrieben. Der SER berät die niederländische Regierung in Fragen der Ökonomie- und Sozialpolitik. Er drängt darauf, dass die Stromversorgung der Niederlande durch Erneuerbare Energien bis 2050 bei nahezu 100 Prozent liegt.

Eine Sprecherin des Gremiums gab bekannt, dass die Ausrüstung von zwei Millionen Haushalten mit Photovoltaikanlagen Teil des derzeit durch Regierung, Umweltgremien und Handelsvereinigungen diskutierten Gesetzes sei. Momentan ist das kurzfristige Ziel der niederländischen Regierung bis 2020 14 Prozent der Energieproduktion des Landes durch Erneuerbare Energie abzudecken. Die SER drängt auf 16 Prozent bis 2023.

Unterstütz wird die SER in ihren Forderungen nach mehr Solarenergie in den Niederlanden zum Beispiel durch Handelsvereinigung wie Holland Solar, eine niederländische Solarenergie-Handelsorganisation, die sich durch die Umstellung auf Erneuerbare Energien bis zu 15.000 neue Jobs auf dem Erneuerbaren-Energien-Sektor verspricht.

 

Quelle: pv-tech

 

Der PV Power Plants 2013 veröffentlicht

Der Wissensdienstleister Solarpraxis AG und die Kommunikationsagentur Sunbeam Communications haben am 16.Juli den PV Power Plants 2013 herausgebracht. In ihm werden Informationen zu neusten Technologien, Entwicklungen der wichtigsten Märkte und zentralen Unternehmen zusammengefasst.

Der PV Power Plants 2013 versammelt verschiedene interessante Informationen rund um Photovoltaik Großprojekte.

Der Branchenführer PV Power Plants für das Jahr 2013 ist am 16. Juni erschienen. Der PV Power Plants 2013 ist der einzige Branchenführer mit Fokus auf Photovoltaik Großanlagen. Er umfasst 80-Seiten und bietet laut Presseerklärung „umfassende Informationen über Anwendungsfelder, neueste Technologien sowie die Entwicklungen in den wichtigsten Märkten und stellt die zentralen Unternehmen dieses Marktsegments vor.“

Zusätzlich stehen die Finanzierung und die Planung von großen Solaranlagen im Fokus. „Der englischsprachige Branchenreport richtet sich an Systemintegration, Projektentwickler, Projektmanager, Investoren und Energieversorger.“ Photovoltaik Großanlagen waren 2012 gerade in Nordamerika und Asien der am größten wachsende Sektor des Solarmarktes.

Der PV Power Plants erscheint bereits zum vierten Mal. Die Auflage beläuft sich auf 15.000 Exemplare. In dem Branchenführer sind, laut Presseerklärung, hilfreiche Informationen zur Projektaussetzungen, Firmen und eine Geschäftsfeldmatrix zu finden, die dem Leser auf einen Blick die Tätigkeitsfelder der Firmen vermitteln sollen.

Herausgegeben wird der PV Power Plants von dem Berliner Wissensdienstleister Solarpraxis AG und der Kommunikationsagentur Sunbeam Communications. Auf der den Branchenführer begleitenden Website findet sich zudem die Möglichkeit eines Downloads der gesamten Publikation. Gedruckte Exemplare können kostenlos bestellt werden. Zudem wird der PV Power Plants 2013 auf allen wichtigen Messen präsentiert.

 

Gastartikel: Die Krise der Solarbranche: Kann Solarworld gerettet werden?

Zwar hat die Sonne noch nicht damit angefangen für ihre  Strahlen Geld zu berechnen, um die Solar-Branche in Deutschland steht es trotzdem alles andere als gut. Neustes Beispiel der schwächelnden Solar-Industrie ist die drohende Insolvenz von Solarworld. Die Solaranlage auf dem Dach ist doch etwas anders als die Solaraktie im Depot. Wie kann es also sein, dass eine Wachstumsbranche auf dem Finanzmarkt ins Trudeln geraten ist?

Johannes Wiesner schreibt über die schwächelnde Solarindustrie in Deutschland.

Schneller, höher, weiter

Übermütig, wie einst Ikarus, stieg die Solar-Branche in den letzten Jahren immer weiter auf, bis die Sonne ihr die Flügel schmelzen ließ. Das Problem: Masse statt Klasse und der ungesunde Hype. Auch wenn die Nachfrage nach Solarenergie weltweit steigt, hat eine Überkapazität des Marktes dazu geführt, dass die Solar-Branche in der Klemme steckt. Gerne wird die ganze Schuld auf China geschoben, denn der „raffgierige“ Chinese subventioniert seine Unternehmen so stark, dass die Anbieter ihre Photovoltaik-Anlagen weit unter dem eigentlichen Herstellerpreis auf den Weltmarkt bringen können. Anfang Juni dieses Jahres hatte die EU-Kommission genug und verhängte temporäre Strafzölle auf aus China eingeführte Solaranlagen. Aber ist wirklich nur China schuld an der Krise? Nein, denn auch in Deutschland wurde jahrelang fleißig subventioniert, als wenn es kein Morgen gebe. Solarenergie war die neue It-Branche. Unbegrenzt Sonne und hungrige Investoren: was konnte da schon schief gehen?

 Das Problem mit den Subventionen

Mit der Jahrtausendwende wuchs der Solar-Sektor in Deutschland stark an. Durch den massiven Ausbau der Solarenergie erhoffte man sich  die Vereinbarungen der internationalen CO2 -Einsparungen zu erreichen. Aus diesem Grund wurde die Sonnenenergie jahrelang fleißig subventioniert. Die Mindestabnahmepreise der Branche können aus rein wirtschaftlicher Sicht jedoch nicht immer gleich hoch bleiben. Kein Wunder also, dass sich die Preise in den letzten Jahren mehr und mehr absenkten und so die einstige Goldgrube Photovoltaik für den Verbraucher und Unternehmen immer unrentabler machten. Der zu weit ausgedehnte Markt muss sich nun erst einmal wieder auf ein gesundes Maß zurück bilden.

 Solarworld: der richtige Weg aus der Krise?

Aktuell befindet sich nun das Unternehmen Solarworld auf der Schlachtbank. Die drohende Insolvenz könnte jedoch nicht einmal für das Unternehmen überraschend kommen. Schon 2009 sah Solarworld-Chef Asbeck die Schrumpfung des Solar-Marktes kommen. Am Donnerstag stellte Asbeck nun vor 600 Anteilseigner seine Rettungspläne für das Unternehmen vor. Grundsätzlich soll versucht werden das Unternehmen durch einen scharfen Schuldenschitt zu retten. Die Aktionäre blieben dabei wiederwertwartend ruhig, es hagelte jedoch auch einige Kritik. Mehr Informationen zum aktuellen Geschehen bietet auch Michael Vaupel von Investor Verlag,  der Live von der Gläubiger-Versammlung berichtet. Trotz der Krise wird auch der Branche immer mehr bewusst, dass nicht die Solarenergie an sich in Frage zu stellen ist, sondern das wirtschaftliche Drumherum. Um zukünftig wieder Gewinne zu machen und international mithalten zu können, muss sich die deutsche Solarbranche erst einmal verkleinern und in einem gesunden Rahmen mit dem Wachstum beginnen.

 Ein Neuanfang ist möglich

Solarworld muss jedoch noch bis zum fünften August zittern, denn erst da wird sich zeigen, ob der Rettungsplan in Kraft treten wird. Sollten die Gläubiger zweier millionenschwerer Solarworldanleihen dem Rettungsplan zustimmen und damit auch ihren Verlust akzeptieren, könnte Solarworld vor der Insolvenz bewahrt werden. Trotz einiger Einschnitte wäre das auch für die Anleger die bessere Alternative, da ansonsten eine Insolvenzquote von 7-8% droht.  Der August wird somit ein interessanter Monat für die Solarbranche, denn auch wie aktuell bekannt wurde, steht im Zoll-Streit zwischen Europa und China eine Einigung bevor, die einen Mindestpreis für chinesische Photovoltaik-Anlagen vorsieht.  Das könnte wiederum langfristig auch Solarworld helfen, denn  auf operativer Ebene kann das Unternehmen mit China mithalten. Die Solarbranche ist weiterhin eine Wachstumsbranche, die nur die Altlasten aus einer zu großen, nationalen Subventionierungsstrategie abschütteln muss. Wird im August noch eine Einigung mit dem Konkurrenten China erfolgen, könnte die Branche zukünftig mit einem gesunden Marktvolumen wieder an Wachstum gewinnen.

 

Über den Autor: Johannes Wiesner kommt aus Augsburg und studierte an der dortigen Universität informationsorientierte Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Operations & Information Management auf Diplom. Derzeit arbeitet er in München und beschäftigt sich mit neuen Technologien, sowie Online- und Mobile Commerce.

 

 

 

Mandy Ouw im Interview: „Wir befinden uns immer noch inmitten einer schwierigen Marktkonsolidierungsphase, mit der auch Deutschland stark zu kämpfen hat.“

 Die Germany Trade & Invest (GTAI) ist eine dem Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie zugeordnete Bundes-GmbH. Am 1. Januar 2009 zusammengeführt aus der Bundesagentur für Außenwirtschaft und der Invest in Germany GmbH, widmet sich die GTAI dem Marketing für den Standort Deutschland und versorgt darüber hinaus deutsche Unternehmen mit Informationen zu Auslandsmärkten. Mandy Ouw ist Manager im Bereich Solarenergie, Photovoltaik bei GTAI.

Mandy Ouw ist Managerin im Bereich Solarenergie und Photovoltaik bei der Germany Trade & Invest (GTAI)

Im Interview mit Milk the Sun erklärt Frau Ouw die Aufgaben der GTAI und welche Möglichkeiten die GTAI im Bereich der erneuerbaren Energien hat.

Milk the Sun: Sehr geehrte Frau Ouw, Germany Trade & Invest – wofür steht das Unternehmen? Was sind allgemein die Aufgaben des Unternehmens?

Ouw: Als Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Bundes haben wir primär zwei Aufgaben: Zum einen unterstützen wir deutsche Unternehmen bei ihrem Auslandsgeschäft mit umfassenden Außenwirtschaftsinformationen zu fast allen Märkten dieser Welt. In unserer Datenbank kann man kostenlos auf Markt- & Branchenanalysen sowie Wirtschafts- & Steuerrechtsinformationen zu über 125 Ländern zugreifen. Zum anderen betreiben wir Standortmarketing und Investorenanwerbung für Deutschland.

Milk the Sun: Sie sind Manager im Bereich Solarenergie und Photovoltaik bei GTAI. Wofür genau sind Sie zuständig?

Ouw: Als Projektmanager im Bereich Investorenanwerbung unterstütze ich ausländische Unternehmen bei Ihrer Ansiedlung in Deutschland, um dadurch letztlich neue Arbeitsplätze in Deutschland zu schaffen. Durch die Aufteilung in verschiedene Branchen-Teams wie u. a. Chemie, Maschinenbau, Gesundheit oder Erneuerbare Energien sind wir in der Lage besonders branchenspezifisch zu beraten. Für ausländische Investoren bieten wir ein breites Spektrum an kostenlosen Services an wie zum Beispiel projektbezogene Unterstützung in Rechts- & Steuerfragen, Beratung über Förder- & Finanzierungsmöglichkeiten, Organisation von Standortbesuchen sowie Kontaktanbahnung mit Partnern oder Netzwerken. Darüber hinaus veröffentlichen wir regelmäßig aktualisierte Publikationen mit Brancheninformationen. Für die Solarbranche können bspw. diverse Unternehmensübersichten sowie Marktberichte auf unserer Webseite runtergeladenen werden.

Milk the Sun: Zu ihren Aufgaben gehört auch die Vermarktung deutscher Standorte für Unternehmen im Bereich der Solarenergie. Welche Vorteile bietet Deutschland trotz und in der aktuellen schwierigen Lage der Branche hier? Welche Themen sind gefragt?

Ouw: Keine Frage, wir befinden uns immer noch inmitten einer schwierigen Marktkonsolidierungsphase, mit der auch Deutschland als weltgrößter Photovoltaikmarkt stark zu kämpfen hat. Erheblicher Preisdruck, weltweite Überkapazitäten und sinkende Einspeisetarife stellen die Branche vor große Herausforderungen. Trotzdem gibt es neben all den Schwierigkeiten auch besonders positive Entwicklungen, die neue Chancen und erfolgsversprechende Geschäftspotentiale mit sich bringen, vor allem in Deutschland.

Durch die stark gefallenen Anlagenpreise hat sich die Photovoltaik in die Wettbewerbsfähigkeit katapultiert, mithin ist Solarstrom heute deutlich günstiger als Strom vom Energieversorger. Für innovative Dienstleistungen wie neue Finanzierungs- und Leasingkonzepte, Energiehandel und neue Kraftwerksbetreibermodelle eröffnet sich damit ein enormes Wachstumspotential – sowie vor allem auch für technologische Innovationen im Bereich von Speicherlösungen, Demand-Side-Management und Smart Homes.

Deutschland ist Technologieführer und Wegbereiter im Bereich der erneuerbaren Energien. Auch in diesen neuen Innovationsbereichen werden hierzulande heute die Industriestandards von Morgen entwickelt, getestet und optimiert. Dazu bietet Deutschland eine einzigartige Förderlandschaft, die insbesondere im Bereich F&E eine Vorreiterrolle einnimmt.

Milk the Sun: Fast jedes europäische Land besitzt mittlerweile ein Unternehmen, das dieselben Aufgaben wie Ihres übernimmt. Kommt es dabei auch zu direkten Konkurrenzsituationen im Werben um Firmen?

Ouw: Natürlich versucht jedes Land mit schlagkräftigen Argumenten neue Investoren zu werben. Und so gesehen kommt es auch sehr oft zu Konkurrenzsituationen unten den verschiedenen Wirtschaftsförderungsgesellschaften. Deshalb steht für uns die professionelle Beratung im Vordergrund mit dem Anspruch, dem potentiellen Investor bestmöglich mit Rat und Tat während seines gesamten Investitionsvorhabens zur Seite zu stehen. Glücklicherweise verfolgen aber viele Wirtschaftsförderungsgesellschaften auch das Ziel, die heimische Industrie bei Exporten und Auslandsengagements zu unterstützen. So gibt es neben Konkurrenzbereichen auch viele Kooperationsebenen.

Milk the Sun: Arbeitsplätze schaffen – das ist das große Ziel hinter GTAI. In der Photovoltaik-Branche ging die Zahl der Beschäftigten erstmals zurück. Was sagen Sie dazu? Wo liegen die Gründe, welche Möglichkeiten zum Gegensteuern gibt es?

Ouw: Das sind leider die realwirtschaftlichen Folgen der viel zitierten „Marktkonsolidierung“, an denen auch wir in Deutschland nicht spurlos vorbeikommen. Die PV-Industrie hat in den letzten Jahren einen enormen Wirtschaftsboom durchlebt, mit einem extrem schnellem Wachstum. Umso härter schlägt sich nun diese Marktkonsolidierung darnieder. Viele Marktbeobachter gehen jedoch davon aus, dass sich Angebot und Nachfrage bereits 2014/2015 einpendeln und so für eine entsprechende Preisstabilität sorgen könnten. Wir sehen zudem neue Marktchancen und Geschäftsmodelle in den Bereichen PV-Dienstleistungen und Systemintegration (mit Hilfe von Speichertechnologien, Smart Homes etc.), so dass wir die Photovoltaik insgesamt weiterhin als klare Wachstumsbranche betrachten.

 

Wir bedanken uns bei Frau Ouw für das Gespräch.

Neuer, anonymer Investor bei Nanosolar in Luckenwalde

Das Werk von Nanosolar im brandenburgischen Luckenwalde hat einen neuen Investor aus der Schweiz, dessen Identität bisher jedoch unbekannt bleibt. Die Produktion der Fabrik soll entsprechend angepasst werden. Der Mitarbeiterstab wird aufgestockt.

Das Nanosolarwerk in Luckenwalde hat einen neuen anonymen Investor aus der Schweiz. istockphoto.com©fotolinchen

Vor sechs Monaten standen die Zeichen für das Werk von Nanosolar im brandenburgischen  Luckenwalde denkbar schlecht. Der amerikanische Betreiber entließ einen Großteil der Belegschaft und die Prognosen sahen ebenso finster aus wie das Februarwetter vor den Fenstern. Nun ändert das Werk seine Produktion. Wie das Unternehmen bekannt gab, hat sich ein neuer Investor gefunden, dessen Identität allerdings vorerst geheim bleibt. Dementsprechend wird das Nanosolarwerk zukünftig seine Produktion an die Bedürfnisse des Schweizer Investors anpassen.

Die neuen Produktionslinien werden sich im Wesentlichen auf zwei Aspekte konzentrieren. Zum einen auf Module, gefertigt aus kristallinem Silizium, die vor allem für große, kommerzielle Anlagen gedacht sein werden. Zum anderen erfolgt eine Konzentration auf Photovoltaikprodukte für Wohngebäude. Erstere werden voraussichtlich vor allem vom Schweizer Investor beansprucht, der diese Module in seinen Solarkraftwerken verbauen wird. Letztere sind vor allem für Kunden mit hochwertigen Immobilien vorgesehen.

Die bisherigen Kunden von Nanosolar werden nach Unternehmensangaben auch weiterhin betreut. Die in den letzten Monaten von 80 auf 20 Mann reduzierte Belegschaft soll, den neuen Produktionsansprüchen entsprechend, wieder aufgestockt werden, so jedenfalls verspricht es die Unternehmensleitung.

Quellen: photovoltaik.eu, pv-tech.org

Frauenhofer ISE: Solarparks stabilisieren Stromnetz

Forscher des Frauenhofer Instituts für Solare Energiesysteme haben in einer Feldstudie nachgewiesen, dass Solarparks stabilisierend auf das Stromnetz wirken. Hierfür wurde ein neues Messsystem entwickelt. Die Forscher werten die Ergebnisse ihrer Studie als Schritt in Richtung Versorgungssicherheit.

Strom aus Solarkraftwerken stabilisiert das Stromnetz zusätzlich. iStockphoto.com©Andy Gehrig

Forscher des Frauenhofer Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) in Freiburg haben in einer Feldstudie nachgewiesen, dass Solarkraftwerke stabilisierend auf das Stromnetz wirken. Bisher gab es zu dieser Frage lediglich Simulationen aber noch keine handfesten Daten und Studien. Es wurde ein sogenannter Low Voltage Though Test (LVTT) durchgeführt. Dabei wird getestet, wie sich die Gesamtleistung der Anlage verhält, wenn die Netzspannung plötzlich zusammenbricht.

Zur Ermöglichung der Messung wurde ein Messsystem entwickelt und in einem speziellen Messcontainer installiert. Dieser wurde im April 2013 für mehrere Wochen in einer Solaranlage platziert. Nach Projektleiter Gregor Dotter sei die größte Herausforderung die synchrone Erfassung von Wechselrichterströmen gewesen. Gelöst wurde das Problem durch den kombinierten Einsatz von GPS, Richtfunkstrecke und Messrechner. Dies ermöglichte einen Vergleich der Ergebnisse aus der Simulations- und aus der Feldversuchsanordnung.

Nach Ansicht der Forscher des ISE hat das erfolgreiche Experiment zwei positive Folgen für die Photovoltaikindustrie. Zum einen leisten die gewonnen Erkenntnisse einen Beitrag zur Sicherheit bezüglich der Netzstabilität. Zum anderen hatte das Experiment den positiven Nebeneffekt, dass eine neue Messtechnik entwickelt wurde, die sowohl für größere Solarparks als auch für kleinere private Photovoltaikanlagen nützlich sein wird. So zumindest hoffen es die Forscher des ISE.

Quelle: photovoltaik.eu

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