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Erneuerbare decken 22 Prozent des weltweiten Strombedarfs

Erneuerbare decken 22 Prozent des weltweiten Strombedarfs

Weltweit haben Erneuerbare Energien im vergangenen Jahr ein rasantes Wachstum verbucht. Ganze 22 Prozent des weltweiten Strombedarfs werden dadurch mittlerweile durch regenerative Stromquellen gedeckt. Das geht aus dem aktuellen Bericht der Internationalen Energieagentur hervor. Investitionen von 250 Milliarden Dollar in 2013 haben dieses Wachstum möglich gemacht – laut Experten kann dieses Tempo aufgrund diverser Stolpersteine aber nicht beibehalten werden.

Klimaschutz-Szenario 2050 erfordert Zwischenziele

Verändrung des Stromverbrauchs von 2010 bis 2050 Quelle: Zusammenfassung zur Studie „Klimaschutz-Szenario 2050“ des Öko-Instituts

Verändrung des Stromverbrauchs von 2010 bis 2050
Quelle: Zusammenfassung zur Studie „Klimaschutzszenario 2050“ des Öko-Instituts

Klimaschutz ist das angestrebte Ziel: Der aktuelle IPCC-Bericht über die politischen Handlungsmöglichkeiten zur Begrenzung des Klimawandels hat einmal mehr beschrieben, dass jetzt die Weichen für eine deutliche Minderung der Treibhausgasemissionen gestellt werden müssen, betont das Öko-Institut (Freiburg). Dessen Studie „Klimaschutz-Szenario 2050“ zeigt nun, dass ehrgeizige Zwischenziele für die Jahre 2020 bis 2040 erforderlich sind, um die von der Bundesregierung im Energiekonzept gesteckten langfristigen Ziele zu erreichen. Die Analysen machen deutlich, dass die bislang im Energiekonzept festgelegten Zwischenziele verschärft werden müssten, um ambitioniertere Treibhausgasminderungen von 90 Prozent und mehr sicher zu erreichen.

CO2-Emissionen: Deutsche Kraftwerke sind die schmutzigsten in Europa

Die EU-Kommission hat eine Liste der zehn klimaschädlichsten Kraftwerke in Europa zusammengestellt. Unter den Top 10 befinden sich allein fünf Kraftwerke aus Deutschland. Die Anlagen von Vattenfall und RWE belegen die Plätze zwei bis vier, sowie sechs, sieben und neun. 

„Kohle von gestern“ – Ein Kommentar von Franz Alt, freier Journalist

Nach dem Zweiten Weltkrieg waren Steinkohle und Braunkohle wichtige Motoren für das deutsche Wirtschaftswunder. Das war damals unstrittig. Erstmals im Wahlkampf 1961 aber wurde die ungehemmte Kohleförderung problematisiert, als Willy Brandt „blauen Himmel über der Ruhr“ forderte. Doch jetzt, in den Zeiten des Klimawandels und der Energiewende wird überdeutlich, dass die Kohle keine Zukunft mehr hat. Jetzt wird auch endlich problematisiert, was vor allem Braunkohle-Abbau bedeutet.

Energiewende, EEG, Ökostrom-Rabatte: Wichtige Nachrichten der vergangenen Woche im Überblick

Erneuerbare Energien sind auf dem Vormarsch, echte Innovationen bleiben aber aus. Das bietet Diskussionsstoff für Befürworter und Widersacher der Energiewende. Wo die einen nach höherer Effizient streben, sehen viele die Energiewende und die EEG bereits als gescheitert. Wir geben einen Überblick über die relevantesten Themen der letzten Woche:

Vier Fragen an… Heiko Schwarzburger, Chefredakteur vom „Photovoltaik“-Magazin

Heiko Schwarzburger ist Ingenieur und Publizist. Er ist Chefredakteur bei „Photovoltaik“, dem seit 2007 monatlich erscheinenden Fachmagazin und Leitmedium der PV- und Solarbranche im deutschsprachigen Raum. Herr Schwarzburger studierte Maschinenbau an der Technischen Universität Dresden und der Freien Universität Berlin. Als Wissenschaftsjournalist arbeitete er 15 Jahre lang für verschiedene Zeitungen. Stationen waren unter anderem namhafte Tageszeitungen wie  „Der Tagesspiegel“ und die „Frankfurter Rundschau“. Mittlerweile ist Herr Schwarzburger vornehmlich für Fachblätter der Energiebranche tätig.

Der Klimawandel wird zur Klimakatastrophe – Sind wir noch zu retten? – Ein Kommentar von Franz Alt

An mehreren Januartagen 2014 betrug der Temperaturunterschied zwischen Westeuropa und den USA 60 Grad. In den USA wurden 50 Grad minus gemessen, während wir in Westeuropa 10 Grad plus hatten. Klimaforscher sagen: Das gab es noch nie! Am Tag, an dem ich diesen Artikel schreibe, am 17. Februar 2014, werden in München 20 Grad plus gemessen. Das ist der wärmste 17. Februar seit 1860. Soeben kommt aus China die Meldung, dass die 15-Millionen-Metropole Peking praktisch unbewohnbar ist. Denn die dortigen Feinstaubwerte haben das 46-fache dessen erreicht, was die UN-Gesundheitsorganisation an Grenzwerten festgelegt hat. Hauptursache: China gewinnt 70% seiner Energie noch aus alten Kohlekraftwerken.

Vier Fragen an… Franz Alt, freier Journalist

Franz Alt ist mehrfach prämierter Autor und Journalist auf dem Bereich der Erneuerbaren Energien. Er studierte Politikwissenschaften, Geschichte, Philosophie und Theologie und moderierte über 20 Jahre lang das Politmagazin „Report“. Gleichzeitig ist Herr Alt Betreiber der Energie-Website www.sonnnseite.com, auf welcher er einen Überblick über zukunftsweisende Alternativen zur Energiegewinnung verschafft. Der Einsteiger in die „solare Weltrevolution“ hat sich die Zeit genommen, unsere „Vier Fragen an…“ zu beantworten.

„Energiewendepionier ist jetzt Dänemark. Dort wurden im letzten Dezember 50 Prozent des Stroms aus Windkraft gewonnen. Weltrekord!“ – Franz Alt

Milk the Sun: Lieber Herr Alt, nach der Bundestagswahl 2013, den zähen Koalitionsverhandlungen und der Regierungsbildung, wie bewerten Sie das Ergebnis im Gesamten? Wie sehen Ihre Erwartungen an die neue Bundesregierung und vor allem an den neuen Superminister Sigmar Gabriel aus?

Franz Alt: Die neue Bundesregierung versucht die Energiewende auszubremsen. Die Bürgerinnen und Bürger sind weiter als ihre Regierung. 90 Prozent des jetzt in Deutschland produzierten Ökostroms werden von Bürger- Energiegenossenschaften, von Bauern, Hausbesitzern, Mittelständlern, Handwerkern und Stadtwerken gewonnen. Ich hoffe, dass wenigstens die sieben Bundesländer, in denen die Grünen mitregieren, über den Bundesrat den schlimmsten Kahlschlag bei den Erneuerbaren noch verhindern. Die Probleme des Klimawandels sind so gravierend und werden so teuer, dass wir uns eine Verlangsamung der Energiewende auch ökonomisch gar nicht leisten können. Wir brauchen eher eine ultimative Beschleunigung. Zur Finanzierung könnte ein Zukunftsfonds beitragen so wie ihn Ilse Aigner und Klaus Töpfer vorgeschlagen haben.

Milk the Sun: Das EEG gilt als eine der wichtigsten Baustellen der Energiewende. Was würden Sie sich bei einer Reform des EEG wünschen, beziehungsweise welche Baustelle halten Sie für die Drängendste?

Franz Alt: Das Schlimmste ist, dass das bisher so erfolgreiche EEG totgeredet wird. Kürzungen mit einem Tempo wie bisher wären für Investoren verkraftbar und planbar, doch der jetzt angedachte Kahlschlag wird Zehntausende Arbeitsplätze kosten. Und das hat ausgerechnet der Wirtschaftsminister zu verantworten. Nur die Länder können den Kohleminister noch bremsen.

Solar- und Windstrom werden dank des EEG immer preiswerter. Deshalb schlage ich vor, den bisherigen Weg einer Kürzung der Einspeise-Vergütung mit Augenmaß weiterzugehen.

Milk the Sun: Die Kohlekraft ist in Deutschland so stark wie in den letzten 20 Jahren nicht mehr. Wie schätzen Sie perspektivisch die Chancen der Erneuerbaren Energien auf den Strommarkt in Konkurrenz zu den traditionellen und etablierten Energieformen ein?

Franz Alt: Seit dem Jahr 2000 haben die Erneuerbaren im Strombereich pro Jahr um etwa zwei Prozent zugelegt. Das war ein angemessenes Tempo, um die Klimaschutzziele der Bundesregierung zu erreichen. Schon 2013 ging das Wachstum dann bereits auf 0.6 Prozent zurück und es wird weiter fallen, wenn die Bundesregierung das umsetzt, was jetzt beschlossen wurde. Nur die Länder und engagierte  Bürgerinnen und Bürger können erreichen, dass das bisherige Wachstum wieder zustande kommt. Es besteht die Gefahr, dass der Kohle-Erzengel Gabriel aus der Energiewende eine Kohlewende macht.

Milk the Sun: Die Branchen rund um die Erneuerbaren Energien sind schon seit langem zu einem ernstzunehmenden weltweiten Wirtschaftszweig angewachsen. Deutschland nahm in diesem Zusammenhang eine Vorreiterrolle ein, insbesondere auf dem Feld der Photovoltaik- und Solartechnologie aber auch bei der Windkraft. Steht zu befürchten, dass sich das in den kommenden vier Jahren ändert und man international von anderen Ländern nicht nur überholt, sondern abgehängt wird?

Franz Alt: China hat uns schon abgehängt. Dort wachsen die Erneuerbaren schneller als bei uns. Und Japan, Südkorea und Kalifornien erleben zurzeit einen Solarboom im Gegensatz zu Deutschland.  Energiewendepionier ist jetzt Dänemark. Dort wurden im letzten Dezember 50 Prozent des Stroms aus Windkraft gewonnen. Weltrekord!  In Spanien hat 2013 Windkraft die Atomenergie als wichtigste Stromquelle verdrängt. Anderswo entstehen durch die Ökoenergien neue Arbeitsplätze. In Deutschland werden sie gerade vernichtet  – und zwar ganz gezielt durch die Bundesregierung. Das müssen wir uns für die nächsten Wahlen gut merken.

Wir bedanken uns bei Herrn Alt für das Interview.

Im Rahmen der Fortsetzung der Interviewreihe „Vier Fragen an …“ stellt der milk the sun blog führenden Köpfen aus Wirtschaft, Politik und Medien vier Fragen zu den Erwartungen an die nationale und internationale Energiepolitik, die Energiewende und  die Reform des EEGs.

Weitere Interviews auf dem Milk the Sun Blog mit Herrn Franz Alt:

Atomstrom ist ein Verbrechen an der Schöpfung

Vier Fragen an… Franz Alt, Journalist

Klimaforscher Mojib Latif: Energiewende „generationsübergreifendes Thema“

Prof. Dr. Mojib Latif ist Klimaforscher, Meteorologe und Hochschullehrer. Der geborene Hamburger ist Professor am Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel. Bekannt ist er aus Fernseh- und Radiosendungen, durch seine Beiträge und Diskussionen rund um den Klimawandel und die Globale Erwärmung. Zudem ist er Autor zahlreicher Sach- und Fachbücher.

Fotograf: Björn Láczay

Milk the Sun: Herr Prof. Dr. Latif, aktuelle Studien sagen einen merklich spürbaren Anstieg der globalen Durchschnittstemperaturen voraus. Von welchen Zahlen müssen wir aus ihrer Sicht ausgehen?

Latif: Wir gehen davon aus, dass sich ohne Klimaschutz die Temperatur im weltweiten Durchschnitt um bis zu 4°C bis zum Ende des Jahrhunderts erhöht.

Milk the Sun: Was sind die Gründe für diese Entwicklung?

Latif:  Wir stoßen große Mengen von Treibhausgasen aus, allen voran Kohlendioxid (CO²). Das entsteht hauptsächlich durch die Verbrennung der fossilen Brennstoffe (Erdöl, Erdgas und Kohle) zur Energiegewinnung. Es ist seit mehr als 100 Jahren bekannt, dass CO² die Erdoberfläche und die unteren Luftschichten wärmt.

Milk the Sun: Welche Möglichkeiten sehen Sie, um dem entgegen zu steuern?

Latif: Wir müssen andere Formen der Energiegewinnung nutzen, die die Umwelt nicht über Gebühr belasten. Hier bieten sich die Erneuerbaren Energien an, insbesondere die Sonnenenergie, die Windenergie und die Erdwärme.

Milk the Sun: Deutschland hat den Atomausstieg beschlossen, das Land beginnt, sich auf Erneuerbare Energien umzustellen. Ist das der richtige Schritt für eine sicherere, umweltfreundlichere Zukunft?

Latif: Absolut! Das wird Deutschland auch in ökonomischer Sicht fit für die Zukunft machen. Die nächste industrielle Revolution steht an, und ein wichtiger Teil dieser werden die Erneuerbaren Energien sein.

Milk the Sun: Welche Rolle sehen Sie für die Photovoltaik in dieser Diskussion?

Latif: Die Photovoltaik wird auch künftig ihren Platz haben. In Deutschland wird aber auch die Windenergie sehr wichtig bleiben. In den Wüsten werden solarthermische Kraftwerke eine wichtige Rolle spielen.

Milk the Sun: Als Klimaforscher und Hochschullehrer haben Sie Kontakt zu Menschen aus verschiedenen Generationen. Stellen Sie generationsbedingte Unterschiede im Bewusstsein für nachhaltigen Umgang mit dem Planeten fest?

Latif: Ältere Menschen sagen mir des Öfteren, dass die jungen Menschen die Probleme lösen müssen. Und ich höre auch oft, dass sich die Installation etwa von Photovoltaik für sie, die Älteren, nicht mehr lohnen würde. Ich halte das für Grund falsch. Es handelt sich hier um ein generationsübergreifendes Thema, an dem alle mitarbeiten müssen. Von den jungen Menschen wünschte ich mir mehr Einmischung. Wir brauchen eine breite Bewegung.

Milk the Sun: Welche Rolle kann und muss die Politik spielen, damit das Bewusstsein und gleichzeitig auch das nachhaltige Handeln und Wirtschaften möglich wird?

Latif: Die Politik muss die langfristigen Rahmenbedingungen setzen, damit man die Innovationsfreude in die richtigen Bahnen lenkt. Wir können den Umbau in eine CO²-freie Weltwirtschaft schaffen. Die wirtschaftlichen Anreize müssen aber da sein, damit auch die entsprechenden Investitionen in die Entwicklung der Erneuerbaren Energien, der Energiespeicherung und der Netze fließen.

Milk the Sun: Welche Hoffnungen hat Prof. Dr. Mojib Latif für den Umgang mit dem Klimawandel im Allgemeinen und die Energiewende in Deutschland im Speziellen?

Latif: Ich bin ein grenzenloser Optimist. Die deutsche Energiewende wird gelingen. Dazu braucht es aber eben auch den Druck von unten. Jeder kann mitmachen, auf die eine oder andere Art. Nicht umsonst gibt es den Atomausstieg nur in Deutschland. Weil es eben eine jahrzehntelange Bewegung gegeben hat. Und das hat sich am Ende ausgezahlt.

 

Wir danken Prof. Dr. Mojib Latif für das Gespräch.

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