Recycling: Was tun mit alten Photovoltaik-Modulen?

Recycling: Was tun mit alten Photovoltaik-Modulen?

Seit 2003 ist das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) in Kraft. Bis Ende 2017 wurden bereits mehr als 1.6 Millionen Photovoltaik-Anlagen gebaut. Damit ist die Photovoltaik in Deutschland eine echte Erfolgsgeschichte. Damit dies auch so bleibt, muss auch dem Thema Recycling alter PV-Module volle Beachtung geschenkt werden – ein Beitrag von Stefan Wippich, SecondSol.

 

Warum müssen Photovoltaik-Module zum Recycling?

Die Gründe für die Entsorgung von Modulen sind unterschiedlich. Zum einen gibt es immer wieder defekte Module in Folge von Unwettern wie Hagel, Sturm und Überspannung. In der Regel werden diese im Zuge einer bestehenden Photovoltaik-Versicherung gegen neue Module ersetzt. Zum anderen sorgen Probleme an Modulen wie z.B. PID (Potenzialinduzierte Degradation), Delaminationen und Hotspots dafür, dass Module schon vor Ablauf der gesetzlich garantierten Vergütungsdauer ersetzt werden müssen. All diese Mengen waren aber in der Vergangenheit noch so gering, dass es kaum Ansätze für industrielle Recyclingprozesse gab.

Doch spätestens ab 2020, wenn die ersten Anlagen aus dem 100.000 Dächer-Programm und dem EEG auslaufen, müssen große Mengen an alten Photovoltaik-Modulen entsorgt werden. Die Zahl der Module, die dann entsorgt werden müssen, wird alleine in Deutschland bis 2026 auf 50.000 Tonnen pro Jahr ansteigen. Bis 2040 wird dann noch einmal mit einer Vervierfachung der Mengen auf 200.000 Tonnen gerechnet.

 

Welche Richtlinien gibt es für das Recycling?

Die Entsorgung von Photovoltaik-Modulen fällt unter die europäische WEEE-Richtlinie (Waste Electrical and Electronic Equipment-Directive), die in Deutschland seit dem 1. Februar 2016 über das Elektrogesetz (ElektroG) umgesetzt wird. Hersteller von Modulen und andere Erst-Inverkehrbringer (z.B. Importeure) müssen sich zukünftig erst registrieren, bevor sie Photovoltaik-Module in Deutschland vertreiben dürfen.

 

Wie erfolgt die Sammlung alter Module?

Die Rücknahme von alten Photovoltaik-Module wird in Deutschland über ein kompliziertes Sammelsystem durchgeführt. Betreiber von Photovoltaik-Anlagen können ihre alten Module seit dem 1. Februar 2016 kostenfrei an einer der rund 1.700 kommunalen Sammelstellen zurückgeben. Zusätzlich zu den kommunalen Sammelstellen sind Rücknahmestrukturen direkt über Hersteller oder Sammelstellen bei Händlern möglich.

Für PV-Module, die vor dem 1. Februar 2016 installiert wurden, gilt das neue Elektrogesetz übrigens nicht ohne Weiteres. Eine kostenlose Rücknahme der Module gilt nur für Privatverbraucher. Hierfür müssen die alten Module aber als B2C-Produkt klassifiziert sein und in haushaltsüblichen Mengen anfallen. Jedoch müssen auch Privatverbraucher die Demontage, die Verpackung und den Transport zur Sammelstelle selbst organisieren und bezahlen. Gewerbliche Betreiber können sich hier an gewerbliche Entsorgungsfachbetriebe wenden.

 

Müssen alle alten Photovoltaik-Module recyclet werden?

Steht der Tausch alter Photovoltaik-Module in einer Anlage an, sieht das EEG vor, dass diese aufgrund eines technischen Defekts, einer Beschädigung oder eines Diebstahls gegen neue Module ersetzt werden dürfen. Die neuen Module profitieren dabei weiterhin von der bisherigen Vergütung. Die alten Module verlieren Ihren Vergütungsanspruch vollständig. Doch nicht immer müssen die alten PV-Module sofort recyclet werden, sondern können in anderen Anlagen z.B. als Ersatzteile noch wertvolle Dienste leisten.

Über spezielle Plattformen, z.B. den Online-Marktplatz von SecondSol.com, können Betreiber dabei noch funktionale Module selbstständig verkaufen. Größere Mengen nimmt SecondSol sogar selbst als Ankäufer entgegen und bereit Module auf oder repariert sie gar.

Doch auch hier sind Grenzen gesetzt. Bei Fehlerbildern wie Glasbruch, Delamination und Hotspots sind Module als defekt einzugliedern und sollten einem professionellen Recycling zugeführt werden.

Recycling-Kreislauf von Photovoltaik-Anlagen

 

Wie werden Photovoltaik-Module recycelt?

Seit kurzem gibt es die ersten Anlagen, die auf das Recycling von Photovoltaik-Modulen spezialisiert sind. In diesen können kristalline Photovoltaik-Module, die in der Regel aus Silizium, Glas, Aluminium, Kupfer, Edelmetallen und einer Reihe von Polymeren bestehen, in ihre Bestandteile zerlegt werden. In der Anlage werden mechanische, thermische und elektrochemische Verfahren so kombiniert, dass mehr als 90 Prozent alle enthaltenen Materialien zurückgewonnen werden können.

 

Über den Autor: Stefan Wippich ist Geschäftsführer bei SecondSol. SecondSol ist der führende Photovoltaik Markplatz für neue und gebrauchte PV-Produkte in Europa. Über SecondSol können Nutzer eigenständig Produkte kaufen und verkaufen. Aber auch Dienstleister für Installation, Wartung und Reparatur können Nutzer über den Marktplatz suchen und finden.

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