Photovoltaik? „Ja, es lohnt sich!“

Photovoltaik? „Ja, es lohnt sich!“

Die Photovoltaik-Branche befindet sich in einer Phase der Neuerfindung. Politische Rahmenbedingungen sind im stetigen Wandel und Endkunden entwickeln neue Bedürfnisse. Zum Glück hat die deutsche Industrie Lösungen Parat. Franco Gola, Leiter Energielösungen PV bei E.ON Solar, über neue Ansätze, Kundenwünsche zu erfüllen und Möglichkeiten der deutschen Industrie, international konkurrenzfähig zu bleiben.

 

Milk the Sun: Wie bewerten Sie den Entwicklungsstand des Photovoltaik-Marktes und der Solarindustrie vor dem Hintergrund des neuen EEG, der verfehlten Zubauziele und der startenden Ausschreibungen für PV-Freiflächenanlagen?

Franco Gola: Wir sehen weiterhin ein hohes Potenzial beim Thema Photovoltaik. Auch die verhaltenen Zubauziele bedeuten immer noch ein jährliches Marktvolumen von zwei bis drei Milliarden Euro, hinzu kommt das Geschäft mit zusätzlichen Produkten und Dienstleistungen, etwa Stromspeicher, Wärmepumpen oder Serviceverträge.

Klar ist, dass die Verunsicherung auf dem Photovoltaik-Markt groß ist, zumal sich die Branche gerade neu erfindet. Gerade Attribute wie Verlässlichkeit und Vertrauen sind daher enorm wichtig geworden. Und hier merken wir, dass uns die Menschen dieses Vertrauen schenken und wir – auch mit den veränderten Rahmenbedingungen – dazu beitragen können, den Photovoltaik-Markt zu stabilisieren.

 

„Es reicht nicht aus, einfach nur Photovoltaik-Anlagen zu verkaufen. Für jeden Kunden muss die beste eigenverbrauchsoptimierte Lösung gefunden und verständlich erklärt werden.“

 

Milk the Sun: Laut „Deutschem Energiekompass“ sinkt die Akzeptanz der Bürger gegenüber der Energiewende immer weiter. Wie erklären Sie sich diesen Trend nach den Jahren des Solarbooms?

Franco Gola: Seinen eigenen Strom zu erzeugen und selbst zu verbrauchen, steht weiterhin hoch im Kurs. Durch die sinkende Einspeisevergütung sind viele Menschen aber verunsichert und fragen sich, ob sich Photovoltaik weiterhin lohnt. Hier bedarf es noch stärkerer Aufklärung. Wir sagen jedenfalls ganz klar: Ja, es lohnt sich.

Was wir jedoch feststellen: Es reicht nicht aus, einfach nur Photovoltaik-Anlagen zu verkaufen. Für jeden Kunden muss daher die beste eigenverbrauchsoptimierte Lösung gefunden und verständlich erklärt werden. Ein erweitertes Angebot mit Pachtmodellen, Wartungsangeboten und zugeschnittenen Energielösungen für sämtliche Kundensegmente – vom Privathaushalt bis hin zum Stadtwerk – gibt dem aktuellen und zukünftigen Photovoltaik-Markt einen neuen Schliff. Genau dieses umfassende und verlässliche Angebot ist es, was Interesse an Photovoltaik wieder verstärkt und was Kunden letztendlich möchten.

 

„Wir erleben immer wieder, dass Kunden bereit sind, ein paar Euro mehr für deutsche Module zu bezahlen.“

 

Milk the Sun: Aktuell ist die deutsche Solarbranche stark getroffen von den Markteintritten chinesischer Unternehmen mit immer günstigeren Modulpreisen. Deutsche Qualitätshersteller erwirtschaften Verluste und streichen immer mehr Stellen. Kann sich dieser Trend in Zukunft noch einmal zum Positiven wenden – und was müssen deutsche Unternehmen tun, um im internationalen Markt wieder relevant und konkurrenzfähig zu werden?

Franco Gola: Deutsche Hersteller haben es in der Tat schwer, gegen die Konkurrenz aus dem Ausland zu bestehen. Unmöglich ist es aber nicht. Wir vertreiben in Deutschland sowohl deutsche Markenmodule als auch hochwertige Produkte aus dem Ausland und erleben in den Gesprächen mit interessierten Kunden immer wieder, dass viele bereit sind, ein paar Euro mehr für die deutschen Module zu bezahlen. Zumal es auch auf die Qualität ankommt, und da sind deutsche Hersteller immer noch vorne mit dabei. Zumindest auf dem deutschen Markt haben die heimischen Anbieter also Vorteile. Klar ist aber, dass dieser Markt allein nicht ausreicht und die deutsche Solarbranche auch international wettbewerbsfähig sein muss.

 

Milk the Sun: Welche Entwicklung(en) sehen Sie für die Photovoltaik in Deutschland? Und wie schätzen Sie die Relevanz von Energiespeichern und dem Zusammenspiel aller erneuerbaren Energien in diesem Kontext ein?

Franco Gola: Wir gehen auch für die kommenden Jahre von einem stetigen Zubau aus, wenn auch auf niedrigem Niveau. Für Neuanlagen ist es dabei wichtig, den Vorteil des Kunden herauszustellen und ganzheitliche Lösungen anzubieten. Und dazu gehören auch Energiespeicher. Da wir unsere Kunden auf eigenverbrauchsoptimierte Anlagen beraten, spielen auch Speicher eine entscheidende Rolle, den erzeugten Strom selbst bestmöglich zu nutzen. Wir bieten aktuell drei verschiedene Modelle an, beobachten aber weiter ganz genau den Markt und gehen davon aus, dass hier in den nächsten Jahren einiges passieren wird.

Wir danken Herrn Gola für das Interview.

 

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Im Rahmen der Fortsetzung der Interviewreihe „Vier Fragen an …“ stellt der Milk the Sun-Blog führenden Köpfen aus Wirtschaft, Politik und Medien vier Fragen zu den Erwartungen an die nationale und internationale Energiepolitik, die Energiewende und  die Reform des EEGs.

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