Gemeinsame Ausschreibungen: 100% Photovoltaik, 0% Wind

Gemeinsame Ausschreibungen: 100% Photovoltaik, 0% Wind

Die erste technologieoffene Ausschreibung fand ein einseitiges Ende: 32 Projekte gingen bei einem durchschnittlichen Zuschlagswert von 4,67 Cent pro Kilowattstunde an die Photovoltaik – und 0 an die Windenergie. Verbände und Politik äußerten sich kritisch.

 

Das Gesamtvolumen der 32 Zuschläge umfasst 210 Megawatt. Fünf Gebote mit einer Gesamtleistung von 31 Megawatt wurden für Acker- und Grünflächen in benachteiligten Gebieten in Bayern vergeben, in Baden-Württemberg teilen sich 17 Megawatt auf drei erfolgreiche Gebote auf. Diese Zuschläge verringern auch das Kontingent für die nächste Photovoltaik-Ausschreibung mit Stichtag 1. Juni.

Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur, erklärte: „“Es haben ausschließlich Gebote für Solaranlagen Zuschläge erhalten. Im Wettstreit setzt sich eben die Technologie durch, die zu den geringsten Kosten anbieten kann.“ Das Echo in der Branche zu den Ergebnissen haben wir für Sie zusammengefasst:

 

Bundesverbände Solar- und Windenergie stellen sich gegen übergreifende Ausschreibungen

Die Bundesverbände der Solar- und Windenergie betrachten die erste gemeinsame Ausschreibung für gescheitert. Das gaben Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar) und Bundesverband WindEnergie e.V. (BWE) in einer gemeinsamen Presseerklärung bekannt: „Eine erfolgreiche Umsetzung der Energiewende erfordere einen kraftvollen Ausbau der Wind- und Solarkapazitäten auf Augenhöhe. Gemeinsame Ausschreibungen seien dafür ungeeignet.“

Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar: „“Wir freuen uns für die vielen Solargewinner, betrachten das Experiment aber dennoch als gescheitert. Die Auktionsergebnisse belegen das ausgezeichnete Preis-Leistungs-Verhältnis neuer Solarkraftwerke, nicht aber die Eignung gemeinsamer Ausschreibungen. Erfolgreicher Klimaschutz braucht ein Miteinander und kein Gegeneinander von Solar- und Windenergie sowie verlässliche und ambitionierte Ausbaupfade für beide Technologien.“

Hermann Albers, BWE-Präsident, betont „Die Bundesregierung hat sich für 2030 ein ambitioniertes Ausbauziel bei den Erneuerbaren Energien gesetzt. Dieses kann nur erreicht werden, wenn sowohl Windenergie, als auch Solarenergie ab sofort deutlich stärker ausgebaut werden. Ein Gegeneinander der beiden wichtigsten Säulen unseres zukünftigen Energiesystems ist ineffizient und nicht zielführend. Stattdessen brauchen wir einen intelligenten Mix der beiden Technologien, da dieser Lastspitzen abfedert, zu einer Vergleichmäßigung der Netzauslastung beiträgt und die Systemdienlichkeit insgesamt erhöht.“

 

Agora Energiewende: Lob für Photovoltaik, aber Kritik am System

Dr. Patrick Graichen, Direkter des Think Tanks Agora Energiewende, lobte die Photovoltaik: „Solarstrom ist jetzt auch in Deutschland die kostengünstigste Energiequelle. Solar ist etwa 10 bis 20 Prozent günstiger als Wind, kostet nur halb so viel wie Strom aus neuen Kohlekraftwerken und nur ein Drittel von dem, was Strom aus neuen Atomkraftwerken kostet.“ Zudem forderte er eine gesetzliche Verankerung noch vor der Sommerpause für die im Koalitionsvertrag verankerten Sonderausschreibungen von je vier Gigawatt Solar- und Windkraftanlagen 2018 und 2019.
Kritisch äußerte er sich hinsichtlich des Verfahrens der technologieübergreifenden Ausschreibungen: Wind und Solar ergänzen sich gut, sie produzieren Strom zu unterschiedlichen Zeiten. In Zukunft sollten daher Wind- und Solarkombinationen ausgeschrieben werden. So können Kosten gesenkt werden, denn die nötige Netzinfrastruktur und auch Flächen werden dann gemeinsam genutzt.“

 

Grüne: Julia Verlinden fordert „klugen Mix“

„Es ist unsinnig, Wind- und Solarstrom in einen Wettbewerb gegeneinander zu schicken. Vielmehr sind geeignete Rahmenbedingungen für einen klugen Mix aller verschiedenen Erneuerbaren Energien notwendig“, teilte Julia Verlinden, Sprecherin für Energiepolitik der Grünen im Bundestag mit.

 

Twitter-Reaktionen weitestgehend kritisch

Daniel Kray, Professor für Erneuerbare Energien und stellv. Vorstand des Solarenergie-Förderverein Deutschland e.V.:

Peter Crain, Politologe und PR-Referent rund um Energiewende und Klimaschutz:

Dr.Axel Röpke, Rechtsanwalt im Bereich der Erneuerbaren und Mitglied des BWE:

 

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