Elektronische Tinte: Solarmodule aus dem Drucker

Elektronische Tinte: Solarmodule aus dem Drucker

Die erste Testanlage der University of Newcastle in Australien soll der Solar-Industrie eine neue Richtung vorgeben: Mit spezieller Tinte es ist es Forschern gelungen, Solarmodule über konventionelle Drucker-Pressen herzustellen.

 

Es hört sich ein wenig sonderbar an, kennt man doch die stabilen, massiven Solarmodule, die sich in Deutschland so zahlreich auf Flächen und Dächern nach der Sonne richten. Doch ein Forscherteam in Australien hat vergangene Woche eine Photovoltaik-Anlage zur Demonstration einer Technik in Betrieb genommen, die auf dem Druck von Modulen durch konventionelle Drucker beruht.

Professor Paul Dastoor, Projektleiter an der University of Newcastle (UON) führt aus: „Keine andere Quelle erneuerbarer Energie ist so schnell produzierbar wie unsere Solarmodule aus dem Drucker. Im Labor können wir problemlos hunderte Meter Material pro Trag herstellen. Auf kommerziellen Druckern könnten daraus problemlos Kilometer werden. Wären nur zehn dieser Drucker rund um die Uhr in Betrieb, könnte man 1.000 Eigenheime pro Tag mit Solarmodulen beliefern.

 

 

So entstehen Solarmodule im Drucker

Die Produktion der Solarmodule erfolgt über den Druck mit einer fortschrittlichen elektronischen Tinte. Sie wird über konventionelle Drucker-Pressen auf hauchdünne, laminierte Blätter aufgebracht. „Nach rund fünf Jahren in der Entwicklung sind wir in der Lage, alle Komponenten unserer Technologie in großen Mengen zu produzieren. Dabei werden ausschließlich ungiftige, Carbon-basierte Stoffe verwendet. Diese werden mit auf Wasser basierender Tinte oder Farbe weiterverarbeitet“, so Professor Dastoor.

 

Herstellung ist außerordentlich kostengünstig

Laut UON ist die Technologie außerordentlich günstig. Nur rund 7 Euro fallen für den gedruckten Quadratmeter Solarmodule an.

Mit der Inbetriebnahme der Testanlage möchten die Forscher nun in realen Bedingungen inspizieren, wie sich die Module in realen Umgebungen verhalten, welche Erträge sie erzielen können und wie sich Witterung auf sie auswirkt. Professor Dastoor erwartet, dass die gedruckten Solarmodule einen konstanteren Energiefluss erzeugen als klassische PV-Module. Zudem sollen sie bei schwachen Lichtverhältnissen und an wolkigen Tagen besser performen.

Angeblich ist das Material sogar so sensitiv, dass es aus Mondlicht minimale Energieströme erzeugen kann.

 

Anwendung könnte ärmere Regionen mit Strom versorgen

Das geringe Gewicht der gedruckten Solarmodule erleichtert ihre Anbringung. In der Testumgebung sind sie durch Klettverschluss an Wänden und Dächern befestigt. Wie Teppichboden lassen sich die langen Planen einfach ausrollen.

„Einerseits ist die Technologie kostengünstig, andererseits aber auch sehr einfach zu transportieren. Dadurch bietet sie ideale Voraussetzungen für die Anwendung in weniger privilegierten Regionen der Welt, in denen geschätzt 1,2 Milliarden Menschen ohne Strom leben.“

Die gedruckten Solarmodule sind laut UON die leichteste Energiequelle der Welt, gemessen an der Stromproduktion pro Kilogramm. Darüber hinaus entstehen bei der Stromproduktion keine Geräusche. Denkbar wäre es auch, das Material als Schiffs-Segel oder auf Schiffsdecks zu verwenden.

 

Die Industrie zeigt bereits Interesse

Mit der CHEP zeigt bereits ein namhaftes Unternehmen Interesse an der Technologie. Der weltweit agierende Logistik-Riese plant ein Pilotprojekt, bei dem im kommenden Jahr eines der Logistikzentren mit den Druckmodulen ausgestattet werden soll.

„Wir sehen ein großes Potential, mit unserer Kooperation mit der UON unser nachhaltiges Geschäftsmodell weiter auszubauen“, betont Lachlan Feggans, Senior Manager für Nachhaltigkeit für die Region Asia-Pacific bei CHEP.

In den kommenden Monaten wird Professor Dastoor die Technologie auf Messen und Ausstellungen vorstellen. Dann wird auch erstmal die Öffentlichkeit in der Lage sein, das Material zu sichten, anzufassen und einen Eindruck von der futuristischen Technologie zu erhalten.

 

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