Solarenergie in den Niederlanden: Lokale Initiativen sorgen für Wachstumsexplosion

Die Solarenergie in den Niederlanden boomt unaufhaltsam. Durch den Einsatz der Bürger und dank hunderter lokaler Initiativen, die sich Nachhaltigkeit und Unabhängigkeit zum Vorsatz gemacht haben, wuchs der Markt im vergangenen Jahr um 250 Prozent.

Photovoltaik auf der eigenen Dachfläche: In den Niederlanden starten die Bürger ihre eigene Energiewende. iStockphoto.com©Volker Müther

Laut Experten wird sich die Anzahl an Solarmodulen und Solarenergie in den kommenden Jahren mehr als verdoppeln. Im letzten Jahr wurden Solarmodule für 145 Megawatt installiert. Das bedeutet, dass 3,5 mal so viel Strom aus Solaranlagen produziert wurde, wie noch 2011. Die meisten Module werden dank gemeinsamen Initiativen von der niederländischen Bevölkerung gekauft.

Bürger sorgen selbst für die Energiewende

“In den Niederlanden gibt es zurzeit mehr als 300 örtliche Stromgenossenschaften. Das zeigt, wie beliebt die Solarenergie hier gerade ist. Die Niederlande ist ein Land, in dem das Wachstum wirklich an der Basis stattfindet. Das Volk hat die Macht“, berichtet Rene Moerman. Er ist Direktor für Geschäftsentwicklung bei Solar Insurance & Finance und Vorsitzender der CALorie in Nordholland.

Diese lokale und öffentliche Initiative hat vor kurzem ihre erste Solarenergieanlage  mit 112 Solarmodulen eingeweiht und möchte bis zum Ende des Jahres zwei bis vier weitere Solarkraftwerke in Betrieb nehmen. „Wir haben unsere Firma erst 2010 gegründet und sind schon ein etablierter Club. Einige Projekte konnten wir bereits erfolgreich umgsetzen, weitere Projekte werden im nächsten Jahr verwirklicht. Ich erwarte, dass die Solarenergie in den Niederlanden sich in den kommenden Jahren mehr als verdoppeln wird, und das einzig aufgrund des großen Interesses und der Initiative der Bevölkerung” erklärt Moerman.

Diese Ansicht zur zukünftigen Entwicklung der Solarenergie in den Niederlanden teilt auch Dr. Frans Stokman, Professor für Soziologie an der Universität Groningen und Präsident von Grunneger Power, einer lokalen Energiegenossenschaft.

“Trotz der Einschränkungen der Nettomessungen und der Schwierigkeiten, an anderen Orten als auf der eigenen Dachfläche in Solaranlagen zu investieren, sehen wir ein riesiges Wachstumspotential. Gesellschaften wie die Grunneger Power beweisen das, indem sie zeigen, dass Solar kosteneffektiv und günstiger als Strom vom Versorger ist“, so der Professor. Grunneger Power errichtet alle zwei Tage ein mit Solarmodulen ausgestattetes Dach. „Die Anzahl an Solarmodulen weltweit steigt in erstaunlicher Geschwindigkeit. Jedes Jahr übertrifft noch das vorherige. In den Niederlanden helfen sich Nachbarn gegenseitig, um Solarmodule zu finanzieren. Das ist der soziale Einfluss, auf den wir immer gewartet haben, und der jetzt Realität wird“, sagt Stokman.

Eigenproduktion über PV günstiger als Strom vom Energieversorger

Derzeit befindet sich die Wachstumsrate für Solarsysteme im zweistelligen Bereich. Nach Angaben der European Photovololtaic Association EPIA wird sich der europäische Markt bis 2016 verdoppelt haben.

In den Niederlanden kostet eine Kilowattstunde (kWh) Sonnenstrom derzeit etwa 16 Cent. Beim Energieversorger zahlt man im Schnitt rund 21 Cent. Solaranlagen tragen sich nach etwa zehn Jahren selbst, sie halten aber mindestens 20 Jahre. „Anders gesagt: Sie produzieren zehn Jahre kostenlos Strom“, so Edwin Koot von Solar Plaza. Er hat verschiedene Theorien, warum in den Niederlanden derzeit so ein signifikantes Wachstum stattfindet: „Einerseits möchten die Bürger selbst mehr zu nachhaltiger Energieversorgung beitragen. Andererseits suchen sie aber auch nach Möglichkeiten, unabhängiger von großen Unternehmen wie Banken und Energie-Firmen sein. All das trägt den Stempel einer großen Volksbewegung, so Koot. Die Gefahr, dass die derzeitige Diskussion in der EU über Strafzölle auf chinesische Solarmodule diese Bewegung stoppen könnte, sieht er nicht: „Trotz ähnlicher Strafzölle wuchs der Markt in Amerika 2012 weiter an.“

Solar Plaza wird am 23. März in Eindhoven die „The Solar Future: NL‘13“-Konferenz ausrichten.

Quelle: Solar Plaza

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